Fast 30 Schläger aus Holz beziehungsweise Fiberglas wurden zersägt, außerdem hat der Täter 14 Schutzhelme und ähnlich viele Paar Schutzhandschuhe geklaut. SHC-Vorsitzender Thomas Böttcher ist außer sich und vermutet sogar Sabotage. „Da will uns jemand schaden, der uns den Erfolg nicht gönnt.“
Fast 10.000 Euro Schaden angerichtet
Und das scheint auch erst einmal gelungen. Auf 8000 bis 9000 Euro schätzt Böttcher den Schaden. Wobei das allein der materielle ist. Wenn die Rockets Pech haben, dann können sie die für sie bisher erfolgreichste Saison nicht zu Ende spielen. Am letzten Wochenende mussten sie bereits eins von noch zwei ausstehenden Vorrundenspielen der Bundesliga absagen Und dabei fehlen ihnen nur noch zwei Punkte und die Playoffs sind gesichert. Das Problem: „Seit einer Woche haben wir jetzt nicht mehr trainieren können“, ärgert sich Böttcher stellvertretend für die komplette Mannschaft, die gerne wissen würde, wer ihnen das angetan hat.
Dass es ein Neider aus der Liga ist, glaubt Böttcher nicht. Vor sieben Jahren hat die Stadt dem SHC an der Raumerstraße eine Heimspielstätte errichtet. Damit hat sich der Verein nicht nur Freunde gemacht. Besonders ärgerlich an der ganzen Sache ist, dass die Rockets keinen Cent von der Versicherung wieder sehen. Die in der Halle eingerichtete Umkleidekabine ist kein geschlossener Raum und der Inhalt somit nicht versichert. Hinzu kommt, dass die Eingangstür zwar abgeschlossen war, aber so verzogen ist, dass sie trotzdem ganz einfach geöffnet werden kann. Die Stadt, so Böttcher, habe davon gewusst, gemacht wurde seit einem Jahr aber noch nichts.
Kray blickt über den Tellerrand
Jetzt hofft der Verein auf Spenden. Ansonsten, erklärt der 1. Vorsitzende, sei die Saison für den Tabellenersten gelaufen. Die Rockets haben in Krefeld zwar einen Ausrüster gefunden, der ihnen mit Ratenzahlung für das Sportgerät entgegenkommt, „50 Prozent Anzahlung möchte er aber trotzdem haben“. Der eigene Etat, der sich ohnehin nur auf 35.000 Euro für die gesamte Saison beläuft, ist, da die Saison fast zuende ist, soweit ausgeschöpft. Doch circa 7000 Euro muss der Verein berappen, wenn er weiterspielen möchte. Die eine oder andere Spende – unter anderen haben Günther Oberholz und der FC Kray 400 Euro an den SHC gegeben – ist zwar schon eingegangen. Doch meistens sind es „Kleckerbeträge“. Böttcher würde sich wünschen, dass ein großes Unternehmen aus Essen, und sei es nur einmal, den Geldbeutel öffnet, damit die Raketen ihren Traum weiterleben können. „In den letzten Tagen hatten wir wirklich viel Medienpräsenz“, erklärt Böttcher und fügt enttäuscht an: „Der Verein ist jetzt vielleicht bekannter geworden, die Sportart auch. Aber ob genügend Spenden zusammenkommen, ist fraglich. Wir sehen im Moment keinen großen Lichtblick.“
Die Hoffnung sitbt zuletzt
Aufgeben will der SHC deswegen nicht. Mit viel Kreativität überlegt die Mannschaft, wie sie noch Geld zusammenbekommen kann. „Bis zum Wochenende müssen wir aber in die Pötte kommen“, appelliert Böttcher. Schließlich steht am 20. September das nächste Spiel an – und von heute auf morgen sind die neuen Schläger nicht da.