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"Ivo" der Baumeister

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MSV: Sportdirektor Ivica Grlic im großen RS-Interview
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Von den Fans wird er geliebt, von Spielern, Trainern, Kollegen geschätzt und von den Verantwortlichen des MSV Duisburg erhält er jegliche Rückendeckung.

Kein Wunder, denn niemand hat die jüngere Sportgeschichte der Zebras mehr geprägt als Ivica Grlic.

Dabei sind die Umstände, unter denen der Sportdirektor seit seiner Inthronisierung am 28. Oktober 2011 arbeitet, alles andere als gut, schließlich ist die wirtschaftliche Situation in Meiderich seit jeher angespannt. Zu Beginn 2012 musste sich der heute 39-Jährige dann erst einmal in dem für ihn neuen Metier freischwimmen, zeigte damals aber schon, dass er einen klaren Weg verfolgt und sich davon auch nicht abbringen lässt.

Die Verpflichtung Kosta Runjaic' war seine erste Trainer-Entscheidung, die alleine auf sein Konto ging. Es war eine mehr als erfolgreiche, wie auch die Zusammenstellung seines ersten Kaders in der (bislang) letzten Zweitligasaison, der als Basis für die nächsten Jahre dienen sollte. Doch nach dem Lizenzentzug und dem Zwangsabstieg waren alle Planungen Makulatur.


Aber selbst davon ließ sich Grlic nicht beeindrucken. Im Gegenteil: Noch bevor irgendein anderer Vereinsverantwortlicher zum MSV stand, bewies der Familienvater seine Treue, ging mit gutem Beispiel voran und verlängerte seinen Vertrag trotz der ungewissen Zukunft bis 2016.

Jetzt hat der gebürtige Münchner wieder ein Fundament gelegt, auf dem er aufbauen möchte. Wie stabil es bereits ist, wie er mit dem Stress einer Sieben-Tage-Woche umgeht und was er mit dem MSV erreichen will, verrät er im RS-Interview.

Ivica Grlic, Sie sagten im letzten Jahr, dass Sie den Spielern eine gute Geschichte erzählen mussten, damit nach der Fast-Insolvenz überhaupt jemand zum MSV kommt. Mussten Sie in dieser Saison auch so viel Überzeugungsarbeit leisten oder war es leichter? Duisburg ist nach wie vor eine erstklassige Adresse, aber natürlich brauchen die Spieler, wie auch ein Verein Ziele. Deshalb benötigen wir auch in diesem Jahr eine Geschichte und zwar die, dass wir uns mit dem MSV identifizieren müssen, um den Klub dahin zu bringen, wo er hingehört. Wohin gehören die Zebras denn? Wir sind ein großer Traditionsverein, der das Ziel hat, so schnell wie möglich in die zweite Liga zurückzukehren. Über mehr müssen wir nicht sprechen, denn wir machen einen Schritt nach dem anderen.

Das Ziel ist damit klar. Aber äußern die Spieler angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den Verhandlungen Bedenken, oder ist das Finanz-Chaos des vergangenen Sommers kein Thema mehr? Es gibt Nachfragen, aber die sind ganz normal, denn wir waren lange negativ in den Schlagzeilen. Doch durch das letzte Jahr haben wir es geschafft, wieder positiv dazustehen. Allerdings ist die schwierige Zeit nach wie vor im Hinterkopf. Nervt das? Nein, es ist verständlich, denn die Spieler unterschreiben Verträge und müssen für sich abwägen, ob sie zu uns möchten oder nicht. Dass sich Mitarbeiter Gedanken machen, gehört einfach dazu und ich erkläre ihnen die Situation gerne. Kaum eine Verpflichtung ist vor der Unterschrift bekannt geworden. Wie halten Sie den Deckel drauf? So lange nichts unterschrieben ist, haben die Spieler und Berater eine Vereinbarung mit mir, nichts zu sagen. Außerdem erfahren nicht viele Leute von meinen Gesprächen, sodass der Kreis der Beteiligten relativ klein ist. Ich möchte im Stillen arbeiten, weil das einfach meine Art ist. Anfangs wurde sicherlich versucht, Einfluss auf Ihre Arbeit zu nehmen. Seit wann entscheiden Sie autark? In die Zusammenstellung des Kaders hat mir noch nie jemand reingeredet. Kosta Runjaic und Ilia Gruev waren dann meine ersten Trainer-Entscheidungen, die ich alleine gefällt habe.

Sie wurden beeinflusst, hatten kaum Geld zur Verfügung, die Pokaleuphorie war verflogen und sportlich schwächelte das Team. Warum haben Sie Ihre Zukunft dennoch beim MSV gesehen? Seit Sommer 2004 – also seit meiner Verpflichtung – bin ich von diesem Verein begeistert, bin also quasi infiziert und möchte das weitergeben. Ich wollte schon immer ein Leistungsträger des MSV sein – sei es als Spieler oder dann später auch als Funktionär. Ich möchte das Beste für den Klub und wir waren auch auf einem sehr guten Weg, als wir unter Runjaic Platz vier in der Rückrunde geholt hatten. Der Zwangsabstieg hat dann leider alles zerstört, aber das ist Vergangenheit. Jetzt haben wir ein neues Fundament für ein neues Haus gelegt. Dem gilt meine ganze Kraft. Bleiben wir im Bild: Steht nur das Fundament, oder ist in den letzten Wochen schon mehr aufgebaut worden? Ich habe einen gut funktionierenden Kader zusammengestellt und dazu einen hervorragend passenden Trainer geholt. Wir haben schon mehr als nur ein Fundament, denn diese Mannschaft hat eine klare Perspektive.

Kann dann nach gefühlten 20 Jahren mal wieder mit Kontinuität gerechnet werden? Durch den Lizenzentzug mussten wir innerhalb von elf Tagen eine komplett neue Mannschaft auf die Beine stellen. Dass man in so kurzer Zeit kein Team aufbaut, das für die Zukunft steht, ist klar, deshalb war der Umbruch im Sommer nötig. Unter meiner Regie war es allerdings der erste. Stört es Sie, wenn über Ihre Entscheidungen diskutiert wird, beispielsweise warum Sie mit Enis Hajri und Rolf Feltscher zwei Abwehrspieler statt eines Angreifers holen, als Kevin Scheidhauer noch nicht da war? Nein. Wenn auf dem Markt niemand ist, der zu uns passt, hole ich keinen. Hätte die Verpflichtung Kevins nicht geklappt, hätte ich wohl keinen anderen Spieler mehr geholt. Aktionismus ist nicht meine Art.

Wie entscheiden Sie denn über den Charakter des zu verpflichtenden Spielers? Da verlasse ich mich auf meine Menschenkenntnis. Wichtig ist, wie sich der Neue in unserem Gespräch verhält und sich dann auch an unsere Abmachungen hält. Warum haben Sie sich für Gino Lettieri entschieden? Es geht darum, dass ein Trainer zum Verein und zur Philosophie passt. Gino ist ein positiv Verrückter und passt deshalb optimal zu uns. Wir sehen jetzt auch schon die Fortschritte seiner akribischen Arbeit. Natürlich wird es auch mal Rückschläge geben, aber genau dann müssen wir zusammenhalten.

Wie Grlic damit klarkommt, in diesem Jahr nur dreieinhalb Tage Urlaub gehabt zu haben und warum eine Sieben-Tage-Woche sogar Spaß machen kann, lesen Sie auf der zweiten Seite!

Seite 12
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18 MSV Duisburg 36 8 9 19 39:59 -20 33
19 VfB Lübeck 36 6 13 17 33:68 -35 31
20 SC Freiburg II 36 7 6 23 35:62 -27 27
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
14 Borussia Dortmund II 18 7 5 6 27:24 3 26
15 SC Verl 18 6 7 5 30:27 3 25
16 MSV Duisburg 18 7 3 8 24:25 -1 24
17 Hallescher FC 18 7 3 8 26:29 -3 24
18 Arminia Bielefeld 18 5 7 6 25:23 2 22
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
18 VfB Lübeck 18 2 5 11 13:38 -25 11
19 SC Freiburg II 18 3 1 14 20:36 -16 10
20 MSV Duisburg 18 1 6 11 15:34 -19 9

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