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"Ich will mir für später etwas aufbauen"

Die Frage ist: wie bereite ich mich auf die Zeit nach der Fußballkarriere vor? Für Tim Treude war es in diesem Sommer soweit.

In der vergangenen Saison war Treude Stammspieler bei Borussia Dortmund II in der 3. Liga. Er machte 33 Spiele für die Schwarzgelben, erzielte drei Tore und bereitete zwei weitere vor. Sein Trainer David Wagner hätte ihn gerne behalten, schließlich überzeugte er mit Vielseitigkeit und Spielintelligenz. Doch der BVB II ist nun einmal eine U23 – und Treude war mit 24 Jahren schlichtweg zu alt.

Plötzlich stand der zentrale Mittelfeldspieler also ohne Verein da. Und hatte genug Zeit, darüber nachzudenken, wie es weitergehen soll. „Ich hatte mir überlegt, wenn ich einen neuen Verein in der dritten Liga oder höher finde, hänge ich noch einmal ein paar Jahre nur mit Fußball dran“, erklärt Treude. Unter anderem absolvierte er in der Sommerpause ein Probetraining bei Zweitliga-Absteiger Dynamo Dresden. Letztlich zerschlug sich aber die Hoffnung auf eine Anstellung bei einem Verein der ersten drei Bundesligen. Und Treude änderte seine Zukunftsplanung.

Vertrag gilt ab dem 1. September

„Ich will mir für später etwas aufbauen. Ich bin jetzt 24 und wollte nicht erst mit 28 anfangen zu studieren. Von daher ist es glaube ich die richtige Entscheidung, neben dem Fußball mit einem Studium zu beginnen“, glaubt Treude, der in Zukunft versuchen wird, Fußball unter Profibedingungen bei Rot-Weiss und ein Architektur-Studium an der TU Dortmund unter einen Hut zu bekommen.

Am Dienstag kam er in einem Förderspiel beim FC Karnap zu seinem ersten Einsatz im rot-weissen Trikot. Dass er am Ball einiges drauf hat, konnte er dabei schon andeuten – wenngleich der Gegner auch kein Maßstab war. Treude traf auch gleich zum 2:0 und feierte damit einen Einstand nach Maß.

Bis er auch in einem Pflichtspiel auflaufen kann, wird es noch etwas dauern. Sein Vertrag gilt erst ab dem 1. September – und zudem hat er noch einiges an Rückstand aufzuholen. „Ich habe zuletzt bei meinem Heimatverein mittrainiert und mich dort fit gehalten. Richtiges Mannschaftstraining kann das aber nicht ersetzen“, weiß Treude.

In Essen sollte er sich schnell einfinden. Schließlich kennt er Konstantin Fring und Tim Hermes schon aus gemeinsamen Dortmunder Zeiten. „Die Integration wird mir denke ich schnell gelingen“, zeigt sich Treude optimistisch.

Gedanken hat er sich in den letzten Wochen genug gemacht – jetzt steht für Treude endlich wieder der Fußball im Mittelpunkt.