Mario Neunaber, nach einer guten ersten Hälfte gehen Sie doch nur mit einem Punkt vom Platz. Wie fühlen Sie sich mit diesem Ergebnis? Das ist ein Ergebnis, mit dem wir leben müssen. Wir alle hätten gerne die drei Punkte hier in Essen behalten nach der Führung. Lotte hat mit dem einzigen echten Torschuss in 90 Minuten das Tor gemacht, so ist das eben manchmal in dieser Liga. Wenn man dann selber seine zwei, drei Chancen nicht nutzt, muss man eben mit dem einen Punkt zufrieden sein.
Wie erklären Sie sich den Bruch im Spiel nach der Pause? War die Mannschaft vom Gegentor so geschockt? Ich glaube gar nicht, dass es ein richtiger Bruch war. Fakt ist, dass wir nicht mehr in der Lage waren, vorne die Bälle so zu behaupten, um die großen Nadelstiche zu setzen. Phasenweise haben wir uns zudem weit hinten reindrücken lassen. Das war sicher auch der Tatsache geschuldet, dass Lotte nach dem Rückstand nichts zu verlieren hatte und ein hohes Risiko gehen konnte.
Rot-Weiss Essen hat am Freitag bekannt gegeben, dass Sie der neue Kapitän sind. Seit wann wussten Sie es und wie haben Sie die Entscheidung aufgenommen? Der Trainer hat mit seine Entscheidung am Mittwoch nach dem Training mitgeteilt. Ich habe die Binde ja schon ein paar Spiele in der Vorbereitung getragen, ich bin der älteste und erfahrenste Spieler im Team. Auf der einen Seite ist es eine große Ehre für mich, Kapitän von Rot-Weiss Essen zu sein, auf der anderen Seite ändert sich dadurch nichts an meiner Spielweise. Ich bin hergekommen, um Verantwortung zu übernehmen. Ob ich die Binde trage oder nicht, ist da zweitrangig. Benjamin Baier ist ein ebenso wichtiger Spieler für uns mit seiner Erfahrung. Er hätte die Binde genauso gut tragen können.