Doch als Peter Neururer am Samstagmittag nach zuvor absolvierter Trainingseinheit unter der Dusche stand, da zog er innerlich ein durchaus positives Fazit der bisherigen Saisonvorbereitung: „Ich bin absolut zufrieden.“
Dabei hatte sein Team tags zuvor gegen den russischen Erstligisten Terek Grozny, der gerade von Roman Abramowitsch mit 40 Millionen Euro beglückt wurde, die Generalprobe mit 1:2 (0:0) verloren. „Es war lange Zeit ein völlig ausgeglichenes Spiel. Wir hätten den Elfmeter zum 1:1 verwandeln müssen, aber so etwas kann passieren“, resümierte der VfL-Coach.
Neururer war in der Sportschule Lindabrunn von seinen Vorsätzen abgewichen und hatte überraschend mehr gewechselt, als er das eigentlich wollte. „Als feststand, dass ich durch die Ausfälle von Celozzi und Fabian ohnehin nicht die Startformation für den kommenden Samstag präsentieren konnte, wollte ich allen, die mit dabei waren, ihre Einsatzzeit geben“, erklärte der Fußballlehrer. „Alle haben sich das verdient und erarbeitet, deshalb sollten sie auch das Gefühl haben, in der Vorbereitung bis zum letzten Spiel dabei zu sein.“
Aber wie erwartet, führten die Wechsel zu einem Qualitätsverlust im VfL-Team. Neururer: „Nach dem 0:1 war ein Bruch im Spiel, das war nicht zu übersehen. Es bleibt festzustellen, dass die Personaldecke sehr dünn ist.“ Immerhin: Seit Freitagabend hat er eine echte Alternative für die Innenverteidigung hinzugewonnen. Heiko Butscher, der schon beim Lauftest zu Beginn der Vorbereitung glänzte, zeigte gegen die wieselflinken Russen, die zuvor auch gegen den VfR Aalen, 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt gewonnen hatten, eine ganz starke Leistung. Neururer: „So wie Heiko von der Ballsicherheit, der Präsenz, der Organisation und vom Zweikampfverhalten her spielte, hat er wieder einmal bewiesen, dass er der Mannschaft helfen kann.“
Ein wenig geknickt war allerdings Michael Gregoritsch, der nur zwei Minuten nach der russischen Führung per Elfmeter seinen Strafstoß vergab. Kurz vor Schluss aber erzielte der Österreicher nach einer Gündüz-Flanke immerhin den Anschlusstreffer