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Starke hat Respekt vor den MSV-Fans

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Duisburg: Starke hat Respekt vor den MSV-Fans
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Das Warten hat ein Ende. Heute ist es endlich so weit, dann gibt sich kein Geringerer als der Deutsche Rekordmeister FC Bayern München in Duisburg die Ehre.

Zwar werden die WM-Helden Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer, Philipp Lahm, Mario Götze, Thomas Müller, Jerome Boateng und Arjen Robben nicht dabei sein, dennoch können sich die rund 22.000 Fans natürlich auf eine internationale Spitzenmannschaft freuen. So werden beispielsweise Juan Bernat, Diego Contento, Javi Martinez, Robert Lewandowski, Pierre Emile Hojbjerg, Thiago, Rafinha, David Alaba oder Claudio Pizarro ihr Stelldichein geben. Ob auch die zuletzt angeschlagenen Franck Ribéry und Xherdan Shaqiri dabei sein werden, steht allerdings noch nicht fest.


Das wäre zwar schade, aber die Anhänger des MSV freuen sich in erster Linie auf die Rückkehr Tom Starkes. Der Keeper trug von 2007 bis 2010 das Trikot der Zebras und avancierte nach einigen Startschwierigkeiten nicht nur zum Leistungsträger, sondern auch zum absoluten Publikumsliebling. Nachdem der Ersatzmann von Weltmeister Neuer seine Ellbogenverletzung auskuriert hat, wird der 33-Jährige im Benefizspiel zwischen den Pfosten stehen.

Im RS-Interview verrät Starke, warum er vor den Duisburger Anhängern großen Respekt hat, warum Müller ein „Bekloppter" und was seine persönliche Meinung zum Gaucho-Tanz der deutschen WM-Helden ist. Tom Starke, mit welchen Gefühlen kehren Sie an Ihre alte Wirkungsstätte zurück? Ich freue mich riesig auf die Fans. Als ich zum MSV kam, war mein Verhältnis zu den Anhängern etwas getrübt. Das Publikum steht allerdings hinter einem, wenn du Leistung bringst und ändert dann auch seine Meinung. Davor habe ich großen Respekt, weil das nicht selbstverständlich ist. Deshalb kann Duisburg auch richtig stolz auf seine Anhänger sein. Wie haben Sie die Fast-Insolvenz der Meidericher miterlebt? Als ich den MSV 2010 verlassen habe, gab es bereits finanzielle Engpässe. Dass es dann aber so heftig kommen würde, hätte ich nicht gedacht. Doch auch in dieser finsteren Stunde haben die Fans gezeigt, was es heißt, hinter dem Verein zu stehen. Sie haben mit tollen Aktionen dafür gesorgt, dass ganz Fußballdeutschland mit dem MSV gezittert und gehofft hat. Ohne die Fans wäre der Verein sicherlich nicht mehr in der 3. Liga. Deshalb freue ich mich auch, dass wir mit dem FC Bayern auch noch ein bisschen helfen können. Das Gesicht des MSV hat sich drastisch geändert. Wen kennen Sie noch aus Ihrer Zeit? Ivo Grlic, mit dem ich nach wie vor befreundet bin. Aber ich freue mich auch auf das Wiedersehen mit den Betreuern Manni Piwonski und Peter Linder. Die beiden sind einfach klasse. Ansonsten ist aus meiner Zeit niemand mehr da. Grlic sagte zuletzt, dass er Ihnen zwar eine große Karriere zugetraut hat, aber nicht damit gerechnet hätte, dass Sie mal mit dem Gewinn des Tripels Geschichte schreiben würden. (lacht) Damit habe ich ja auch nicht gerechnet, aber vielleicht ist mein Wechsel ja auch ein Beispiel dafür, dass der MSV ein super Sprungbrett ist. Als ich nach Hoffenheim ging, hätte ich aber auch nicht gedacht, dass mich mein Weg mal zum FC Bayern führen würde. Jeder Ersatzkeeper rechnet sich Chancen aus, an der Nummer eins mal vorbeizuziehen. Sie haben mit dem weltbesten Torwart Neuer allerdings eine schier unüberwindbare Hürde vor sich. Wie gehen Sie damit um? Der FCB hat bereits bei meinem Wechsel mit offenen Karten gespielt und ich wusste, was mich erwartet. Natürlich möchte jeder Fußballer spielen, aber ich hatte sowohl unter Jupp Heynckes als auch unter Pep bereits einige Einsätze. Sicherlich freue ich mich über jedes Spiel, aber auch wenn ich auf der Bank sitze, bin ich ein Teil des Gebildes und mitverantwortlich dafür, dass wir erfolgreich zusammenarbeiten. Ich fühle mich rundum wohl. Ihr Vertrag läuft 2015 aus. Wissen Sie schon, wie es weitergeht? Die Gespräche werden in den kommenden Wochen geführt, wenn auch alle WM-Fahrer wieder da sind. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, in München zu bleiben. Apropos WM. Joachim Löw hat viel probiert, ein Großteil des Teams bestand aus Bayern. Wird Guardiola vielleicht etwas von Löw übernehmen? Pep hat eine klare Linie. Er hat trotz seines jungen Alters schon alles gewonnen, entwickelt und bildet sich aber ständig weiter. Er hat mit Sicherheit genau hingeschaut und wird abwägen, ob, oder welche Elemente er in seine Arbeit mit einbauen kann. Was ist er für ein Typ? Pep hat eine unglaubliche Ausstrahlung und verkörpert den Erfolg. Er ist noch offener, als vor der Kamera, ist absolut authentisch und detailversessen. Wir haben alle ein sehr gutes Verhältnis zu ihm.

Sprechen Sie deutsch oder englisch mit Ihm? Mittlerweile fast nur noch deutsch. Weil die Fußballsprache allerdings jeder kann, gab und gibt es keinerlei Schwierigkeiten - ein Blick und jeder weiß, was los ist.

Haben Sie die WM eigentlich anders verfolgt als früher, weil viele Ihrer Kollegen dabei waren? Auf jeden Fall. So intensiv wie jetzt habe ich sie noch nie gesehen. Gemeinsam mit meinem Sohn Nick, der die Jungs ja auch alle kennt, haben wir schon richtig mitgefiebert und am Ende auch noch mehr gejubelt. Besonders für Bastian hat es mich gefreut, denn er ist ein Supertyp und hat der ganzen Welt nun wieder gezeigt, was ihn ihm steckt. Ist Müller eigentlich immer so verrückt? Ja, er ist ein positiv Bekloppter, stets für einen Spruch und Witz zu haben. So wie er sich in den Interviews gezeigt hat, ist er auch in der Kabine. Mit seiner Spielweise ist er zwar kein zweiter Götze, aber immer ruhig genug, die Dinger reinzuhauen. Dass Mario mit seinem 1:0 im Finale ab sofort in jeder Sportsendung in den kommenden Jahrzehnten gezeigt wird, ist ebenfalls klasse. Er ist einfach ein überragender Spieler. Die Diskussionen über den Gaucho-Tanz... …sind absolut überflüssig. Wer sich daran stört, verkennt einfach die Situation, in der die Idee für diesen Tanz entstanden ist. Welche Ziele haben Sie sich für die anstehende Saison gesetzt? Ich hoffe auf weitere Einsätze, aber vorrangig wollen wir Titel feiern – dafür sind wir alle beim FC Bayern München.

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