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Terrorgefahr bei der WM 2022 in Katar

Sicherheitsbericht: Terrorgefahr bei der WM in Katar
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Auch das "hohe Risiko" eines Terroranschlags hat die Entscheider des Weltverbandes FIFA nicht davon abgehalten, die Fußball-WM 2022 an Katar zu vergeben.

Dies geht aus einem der britischen Zeitung Sunday Times vorliegenden Sicherheitsbericht hervor, den FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke vor der Wahl des Emirats am 2. Dezember 2010 in Auftrag gegeben haben soll. Gewarnt worden sei ausschließlich vor dem Wüstenstaat.

"Betrachtet man alle Faktoren (...) wird Katar ein hohes Risiko attestiert", zitiert die Zeitung aus der Arbeit des Südafrikaners André Pruis, Sicherheitschef der WM 2010 und derzeit Berater bei der Endrunde 2014 in Brasilien: "Ich bin der Meinung, dass es sehr schwierig sein würde, mit einem großen Störfall in solch einer Umgebung umzugehen, ohne die WM abzubrechen."

Sicherheitsbewertung Mitte November 2010 angefordert

Valcke habe die Sicherheitsbewertung Mitte November 2010 angefordert, um den Exekutivkomitee-Mitgliedern bei der Wahl der Austragungsorte für die Endrunden 2018 (Russland) und 2022 "zu assistieren". Pruis sei demnach angewiesen worden, "alleine und diskret zu arbeiten", um die "strukturelle Anfälligkeit" der Bewerber gegen "koordinierte oder gleichzeitige Terrorattacken" aufzuzeigen.

Katar hatte sich gegen die Ausrichter USA, Südkorea, Japan und Australien durchgesetzt, die laut Sunday Times alle mit einem "niedrigen bis moderaten" Risiko bewertet wurden. Pruis habe angeblich auch von der Nähe Katars zu "Ländern mit einer Al-Kaida-Präsenz" gewarnt.

Um neuen Bestechungsvorwürfen vorzugreifen, hatte das katarische Organisationskomitee bereits am Samstagabend die Hände in Unschuld gewaschen. In einer dem SID vorliegenden Stellungnahme betonte das OK erneut, "nichts zu verbergen".

Die Berichterstattung aus England, die von Teilen des FIFA-Exkos kurz vor dem FIFA-Kongress in São Paulo als "rassistisch" abgetan wurde, sei "kein Versuch, Licht ins Dunkel des Bewerbungsprozesses zu bringen, sondern ein ungeheuerlicher Versuch, eine laufende Untersuchung zu beeinflussen".

Michael Garcia (USA), Chefermittler der unabhängigen FIFA-Ethikkommission, hatte in Brasilien bestätigt, die Dokumente der britischen Zeitung zu sichten - das Ende der Untersuchung wird sich deshalb weiter verzögern.

Katar vermutet Kampagne der Medien

Die Vorwürfe der Sunday Times, die auch am Sonntag von weiteren vermeintlichen Beweisen für einen Bestechungsskandal schrieb, seien "ohne jede Grundlage und sind voller rätselhafter Unterstellungen, um die Reputation des Organisationskomitees zu beflecken", schrieb das OK.

Zuletzt war auch der Name Franz Beckenbauer aufgetaucht, die FIFA hatte den "Kaiser" wegen mangelnder Kooperationsbereitschaft provisorisch für 90 Tage gesperrt. Beckenbauer war 2010 Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee, das die Endrunde an das Emirat am Persischen Golf vergeben hatte.

Das katarische OK vermutet in der Berichterstattung eine Kampagne gegen die historisch erste WM in einem arabischen Land: "Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist kein Zufall - sie begann in der gleichen Woche der Befragung durch Michael J. Garcia und eine Woche vor dem Treffen des Exekutivkomitees sowie dem FIFA-Kongress."

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