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HSV-Kommentar
Scheinheilige und sinnlose Debatte

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Kommentar: Lasogga muss bestraft werden - mehr nicht
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Der letzte Eindruck des Hamburger SV hätte ausschließlich positiv sein können, doch ausgerechnet der Matchwinner schlug über die Stränge. Ein Kommentar.

Der Hamburger SV bleibt in der 1. Bundesliga - mit fünf Niederlagen in Serie zum Abschluss der Bundesliga und ohne Sieg in der Relegation. Unglaublich, ungerecht, unverdient - geschenkt. Die Fußball-Mathematik und der Umstand, dass auch Mannschaft, die mit nur 27 Punkten Drittletzter werden an der Relegation teilnehmen dürfen, erlaubt nun einmal die Rechnung 0:0 + 1:1 = Klassenerhalt. Zu der Tatsache, den Abstieg verhindert zu haben, kann man dem HSV nur gratulieren.

Zwei-Fraktionen-Kampf in den sozialen Netzwerken

Es passt allerdings zu einer Spielzeit voller sportlicher Unzulänglichkeiten, wirtschaftlicher Turbulenzen und personeller Querelen, dass ausgerechnet der Matchwinner, der von vielen seit Wochen zum Retter glorifizierte Pierre-Michel Lasogga dafür sorgte, dass nicht nur Jubel, sondern auch eine Diskussion über Fairness und angemessenes Verhalten die Nachberichterstattung prägt. Statt mit seinen Mitspielern zu den Fans zu rennen, zog es der Angreifer vor, provozierend vor der Fürther Bank zu jubeln. Trotz aller Emotionen nicht die feine Art, aber vielleicht verständlich, keine Frage. Es wird wahrscheinlich keinen Außenstehenden geben, der auch nur ansatzweise nachvollziehen kann, welcher Druck auf den Spielern in der Relegation lastet.

In den sozialen Netzwerken tobt nun der übliche Kampf zwischen der "Solche geile Typen, die ihren Emotionen freien Lauf lassen gibt es doch kaum noch"-Fraktion und den politisch korrekten "So ein unsportliches Arschloch hat im Fußball nichts verloren"-Vertretern. Es dürfte niemanden überraschen, dass zur ersten Gruppe vor allem HSV-Fans gehören, während die Mitglieder der zweiten Gruppe entweder mit Fürth sympathisieren oder zumindest dem HSV aus irgendwelchen Gründen den Abstieg gewünscht hätten.

Das umgekehrte Szenario ist leicht zu skizzieren: Fürth trifft in der Nachspielzeit zum 2:1, der Torschütze jubelt vor der HSV-Bank und anschließend sind es die HSV-Fans, die plötzlich zu den "So ein unsportliches Arschloch hat im Fußball nichts verloren"-Vertretern gehören. Klingt kurios, ist aber die Realität und sogar ziemlich leicht zu begründen: Fans schließen sich eben zum Großteil der Gruppe an, die ihren Klub und ihren Spieler im guten Licht erstrahlen lässt. Insofern ist die nun gestartet Debatte in weiten Teilen scheinheilig, weil sich die meisten Beteiligten - ohne sich das im Moment eingestehen zu wollen - andersherum auf die genau entgegensetzte Seite schlagen würden.

Strafe muss sein

Dass sich Lasogga, jedoch nach seiner Aktion vor laufender Kamera darüber beklagt, von der Fürther Bank verbal angegangen worden zu sein, um mit diesem Fehlverhalten sein Fehlverhalten zu begründen, ist irgendwo zwischen unglücklich und peinlich einzuordnen. Ein muskelbepacktes Kraftpaket, das speziell in der zweiten Hälfte etlich leichte Kontakte nutzte, um erst wie nach einer Gerade von Klitschko umzufallen und dann blitzschnell aufzuspringen und sich über den ausgebliebenen Freistoß-Pfiff zu beklagen, erregt nun einmal wenig Mitleid. Wer angefangen hat, wer mehr unsportliche war? Darüber zu diskutieren, ist völlig sinnlos.

Fakt ist, dass Lasogga über die Stränge geschlagen hat und dafür bestraft werden muss - nicht weniger, aber auch nicht mehr. Dass ihm und den Hamburgern jede Strafe für den Erreichten Klassenerhalt herzlich egal sein wird, ändert daran nichts.

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