Murat Salar, kaum waren Sie weg, schon sind Sie wieder da. Erläutern Sie doch bitte wie die Rückholaktion vonstatten ging? Am Montag nach dem Wiedenbrück-Spiel sind wir mit Erhan Albayrak als Trainerteam zurückgetreten. Schon am Dienstagabend habe ich dann einen Anruf von Ersan Tekkan erhalten. Er hat mir sehr geschmeichelt, was meine Arbeit angeht und betonte, dass der Verein mit meinem Job hochzufrieden war. Er kam schnell zum Punkt und bot mir den Posten des Cheftrainers an. Jedoch erst einmal bis zum Saisonende. Ich habe ihm sofort gesagt, dass das für mich nicht in Frage kommt.
Wie sind Sie am Ende zusammengekommen? Ich habe Ersan meine Vorstellungen erläutert und ihm klipp und klar zu verstehen gegeben, dass ich mir den Job beim KFC als ein mittelfristiges Konzept über die Saison hinaus vorstelle. Uerdingen kannte nun meine Voraussetzungen und Ersan meldete sich dann wieder nach dem Leverkusen-Spiel.
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Mussten Sie beim Angebot bis zum 30. Juni 2015 denn lange überlegen? Immerhin sind Sie über 20 Jahre mit Erhan Albayrak befreundet und er hatte kündigte Ihnen kurz nach der offiziellen Meldung die Freundschaft... Ich werde das mit Erhan schon hinbekommen. Mehr möchte ich dazu gar nicht sagen. Hier war in der letzten Zeit genug los, was mit Fußball überhaupt nichts zu tun hatte. Ich werde mich brutal um das Sportliche kümmern und nur um das. Jeder ist sich hier im Klaren, dass der Sport in der Saison beim KFC viel zu kurz gekommen ist.
Wie wird sich der Cheftrainer Murat Salar vom Assistenten unterscheiden? Nicht viel. Denn ich habe ja schon unter Erhan das Training geleitet und die Jungs gefordert. Das wird weiter der Fall sein. Jetzt ist es meine Aufgabe, auch mal länger mit den Spielern zu sprechen. Das sind auch alles nur Menschen, das darf niemand hier vergessen. Das, was in letzter Zeit auf die Jungs eingeprasselt ist, ist nicht mehr normal. Trainer, Fans, Presse, alle haben die Mannschaft kaputt gemacht. Dabei wird vergessen, dass diese Mannschaft in der letzten Saison aufgestiegen ist und 98 Tore, 96 Punkte, sowie über 20 Zähler auf den Verfolger vorzuweisen hatte. Das kann nicht alles nur schlecht gewesen sein.
Wo werden Sie jetzt noch versuchen, den Hebel anzusetzen? Wir brauchen Ruhe, Ruhe und noch einmal Ruhe. Die Mannschaft muss sich in den letzten vier Spielen plus Pokalpartie nur auf den Fußball konzentrieren. Unser Ziel ist es zumindest, diesen 16. Tabellenplatz zu halten. Ich werde jetzt alles unternehmen, um endlich den On-Knopf zu finden. Diese Mannschaft ist gut, sie kann Fußball spielen. Sie muss nur wieder an sich glauben, das ganze Theater außen vor lassen und sich auf das Wesentliche konzentrieren.