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RevierSport-Kommentar
Die "Köstner-Keilerei" kann nicht im Sinn der Sache sein

Kräftig Interview-Zunder an der Hafenstraße
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In Johann Wolfgang von Goethes "Zauberlehrling" wird von "den Geistern, die ich rief" gesprochen. Tja, die wird man schwer los. RWE macht diese Erfahrung. Man könnte Lorenz-Günther Köstner als Lucky Luke der Hafenstraße bezeichnen! Der zieht schneller als sein Schatten, wenn er sich angegangen fühlt, schießt dann knallhart aus der Hüfte. Tatsache: In der letzten Woche mutete die Hafenstraße wie die Western-Kult-Serie "Rauchende Colts" an.

Erstes "Köstner-Opfer" war am Wochenende Fred Arbinger, harmloser Burghausener Trainer. Nach einem Analyseansatz, den jeder nachvollziehen konnte, von Köstner später auch in seinen Ausführungen bestätigt, wurde er vom RWE-Kollegen brüsk geschulmeistert. Eine Maßnahme, die von der RWE-Chefetage sichtlich wenig amüsiert zur Kenntnis genommen wurde - allerdings schweigend. Was soll man in einer solchen Situation auch sagen?

Die Angriffe, die Köstner dann unter der Woche durch ein WDR-TV-Interview fuhr, könnte man als noch vehementere Flucht nach vorne interpretieren. Die von RS bereits kurz nach seinem Engagement im November 2006 durchleuchtete Strategie des Fußball-Lehrers wird weiter deutlich. Sein Kontrakt verlängert sich im Falle des Klassenerhalts automatisch, allerdings fallen keine Argumente mehr ein, die einer Scheidung der Ehe Köstner/RWE widersprechen. Nach dem MSV-Match, bis dahin hält die Chefetage still, ein "Silencio Stampa", der von RS noch am letzten Sonntag genannte Burgfrieden! Präsident Rolf Hempelmann erwähnt in seiner aktuellen Bewertung einen Fehdehandschuh, ein Begriff, der für sich selbst spricht.

Dass Köstner von Annäherung spricht, dürfte eine ziemlich exklusive Überzeugung sein. Was würde eine Trennung vor dem MSV-Spiel bewirken oder nutzen? Vor allen Dingen, wer würde einen solchen Job übernehmen, sich vielleicht verbrennen? Das Trennungs-Szenario beschrieb RS bereits vor Monaten. Jetzt spricht Köstner durch die gestellte Sinnfrage selbst davon. Man könnte meinen, er will das noch selbst inszenieren. Auf der Geschäftsstelle versammelte sich eine Elefantenrunde, offenbar hatten die "Macher" so einiges zu besprechen.

Köstner bemängelte die Planung! Welcher Akteur unterschreibt bei einem Club, der zwischen den Welten pendelt? Köstner ist, auch das betont er bereitwillig, so lange im Geschäft, dass dieser ausgerufene Nebenkriegsschauplatz nicht nachvollziehbar ist. Armenhaus dritte Liga, Fleischtopf zweite Klasse: Kein Problem, das Essen exklusiv hat, auch der kommende Gegner MSV, Bundesligaanwärter, hat noch keinen Neuzugang. Feststellbar ist, dass Köstner schon lange Zeit beim Vorstand - auch wenn ihm das verbesserte Auftreten des Teams zweifellos mit anzurechnen ist - ob vieler heftig ausgetragener Konflikte ohne kompletten Rückhalt ist.

Das öffentliche Auftreten sorgt im restlichen Umfeld mittlerweile für immer mehr Kopfschütteln. So dass auch seine Appelle in diese Richtung mittlerweile eher verpuffen. Wenn Köstner doch so gerne ausführt, alles im Sinne der Sache zu tun, muss man fragen, ob Interview-Feuer wenige Tage vor einem solchen Horror-Finale diese Sinnigkeit hat. Das beißt sich. Genau wie Lucky Luke eine überaus positiv besetzte Comic-Figur ist.

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