MSV Duisburg

"Ich werde nicht in Aktionismus verfallen"

"Ich kann verstehen, dass die Leute Lust auf mehr haben, aber allen Verantwortlichen war immer klar, dass mehr nicht möglich ist“, reagierte Karsten Baumann gelassen auf die Sprechchöre und erklärte: "Wir müssen aber immer daran denken, unter welchen Voraussetzungen wir in die Saison gestartet sind. Wir sind absolut in der Vorgabe.“

Eine Einschätzung, die Ivica Grlic teilte: "Trotz unseres guten Saisonstarts hat niemand vom Aufstieg gesprochen. Wir wollten immer nur von Spiel zu Spiel schauen und den Klassenerhalt schaffen. Schließlich mussten und müssen wir uns erst mal in der dritten Liga orientieren.“

Trotzdem hat der Sportdirektor die Rufe von der Tribüne wahrgenommen: "Ich werde nicht in Aktionismus verfallen, sondern wir werden alles in Ruhe analysieren und besprechen. Natürlich erwarten die Fans einen Heimsieg, aber Kiel hat auch 90 Minuten gut dagegen gehalten. Alle wussten, was auf dem Spiel stand, dementsprechend war es ein intensives, aber kein schönes Spiel."

Aussagen, denen sich Holstein-Trainer Karsten Neitzel anschloss: "Ich habe auch ein sehr intensives, aber gutes Spiel gesehen. Zum Ende der ersten Hälfte hatten wir unsere schlechteste Phase, in der folgerichtig das 1:0 für Duisburg fiel. Nach dem Wechsel haben wir aber sehr hoch gestanden und gut gepresst, weshalb wir vollkommen verdient den Ausgleich erzielt haben. Wir fahren zufrieden zurück, auch wenn wir wissen, dass es für uns wohl bis zum letzten Spieltag geht, ehe wir gerettet sind. Dafür habe ich aber ein gutes Gefühl."

Baumann meinte zum Remis: "Dadurch, dass beide Team gepresst haben, sind viele lange und hohe Bälle zustandegekommen. Wir haben in der ersten Halbzeit aber den Druck immer weiter erhöht und ein schönes Tor zur Führung erzielt. Nach der Pause hat der Gegner mehr investiert und wir hatten nicht den Mumm, uns vorzuschieben, weshalb wir den Ausgleich kassierten. In puncto Engagement und Wille kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen. Wir haben auch gut verteidigt und aus dem Spiel heraus nichts zugelassen. Doch natürlich hätten wir gerne gewonnen.“

Christian Eichner war derweil bedient: "Die Leichtigkeit vom Saisonbeginn ist weg. Seit dem Spiel gegen Leipzig fällt es uns schwer, nach vorne zu spielen. Nach unserer Führung hatte ich eigentlich das Gefühl, dass die Fesseln gelöst sind, doch nach dem Ausgleich waren sie wieder da." Warum? Eichner: "Wenn Ergebnisse ausbleiben, ist es eine Mischung aus mangelndem Selbstvertrauen und dem Druck von außen. Aber das alleine ist es nicht, es ist sicherlich eine Mischung verschiedener Gründe. Auf jeden Fall sind es immer die selben Kleinigkeiten, die uns aus der Bahn werfen. Auch gegen Kiel haben wir das Gegentor wieder nach einer Standardsituation kassiert. In den letzten Minuten gab es dann kaum noch Spielfluss, weil der Schiedsrichter die gefühlten 57.000 Fouls abpfeifen musste.“