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MSV: Daun: „Jetzt erst recht gilt nicht mehr“
„Ein Spiel der Realität“

MSV: Daun: „Jetzt erst recht gilt nicht mehr“
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Duisburg fassungslos. „Wir haben den Matchball vergeben“, resümiert MSV-Stürmer Klemen Lavric und schiebt traurig nach: „Wieder einmal.“ Enttäuschung pur nach dem 1:3 gegen Köln. „Oben hatten alle Teams verloren, wir hätten den Big-Point setzen können. Doch leider wurde nichts daraus“, erklärt Markus Daun und grübelt: "Vielleicht wollten wir zu viel. Außerdem dürfen wir nicht solche individuellen Fehler machen.“ Gleich drei davon wurden knallhart bestraft.

„Jammern hilft nichts. So geht es nicht aufwärts“, findet Daun klare Worte und fügt an: „Wir müssen deshalb aber nicht auf die Psycho-Couch. Jeder von uns muss sich noch einmal hinterfragen, ob es nicht besser geht. Wir können nicht jede Woche sagen : Jetzt erst recht! Das gilt nicht mehr.“

Die Anmerkung, dass für Duisburg quasi der Tisch gedeckt war, beantwortet Kapitän Björn Schlicke so: "Vielleicht haben wir schon zu viel davon gesprochen, dass für uns alles vorbereitet war. Wir haben eine große Möglichkeit vertan und überlegt, was alles ausschlaggebend war." Sein Fazit: "Wir haben Tore durch eigene Fehler eingeleitet."

Dazu hapert es vorne. Schlicke: "In der ersten Halbzeit hatten wir zwei Chancen, nach dem Wechsel eine Möglichkeit und das Freistoß-Tor von Ivo Grlic. Wenn bei uns was passiert, dann durch so eine Situation. Nicht Mal Ecken klappten zuletzt, die spielerischen Mittel, sich etwas zu erabeiten, fehlten. Wir müssen keine Freistöße üben, sondern eher Mal, das leere Tor zu treffen."

Das kollektive Nervenflattern – nicht nur im Kreis aller Aufstiegsfavoriten – bleibt unerklärlich. Duisburg behauptet seit Wochen weiterhin den dritten Rang, ohne großartig zu glänzen. Da rückt zwangsläufig die Bommer-Aussage, dass „nur das Team mit dem besten Nervenkostüm auch aufsteigen wird“ immer mehr in den Fokus. Auf den Seelen-Knacks der Konkurrenz sollte man allerdings nicht immer bauen.

„Auch deshalb stellen wir jetzt den Spielbetrieb nicht ein“, ballt Rudi Bommer die Faust, „dass wir noch Dritter sind, ist ein Trost, die Mannschaft muss mit dem Druck einfach umgehen, und wir haben es immer nicht selbst in der Hand.“ Die Aussage von FC-Trainer Christoph Daum trifft es sogar noch genauer: „Fußball ist ein Spiel der Realität.“ In genau die muss der MSV zurückkehren. Angreifer Daun: „Wir standen schon oft mit dem Rücken zur Wand, wurden aber nie vom dritten Platz vertrieben. Das sollte uns zuversichtlich stimmen, denn bisher haben wir solche Aufgaben auch immer gut gelöst.“

Markus Kurth, Offensiv-Partner von "Dauni", gibt zu: "Mein Kopf war nach der Heimpleite ziemlich leer. Wir hatten uns so viel vorgenommen, durch das 1:3 wurde alles kaputt gemacht." In den Tagen bis zum Paderborn-Match wird Coach Bommer die Zügel anziehen. Kurth: "Im Training erwartet uns nichts Gutes, das konnte man schon nach der Ansprache in der Kabine erahnen." Kurth weiß, was die Stunde geschlagen hat: "Wir wissen, beide Partien in Paderborn und gegen Essen müssen gewonnen werden. Vom Druck her geht es gar nicht mehr größer."

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