|
Borussia Dortmund II
|
14:00 |
Erzgebirge Aue
|
Dass auch eine solche Partie Schauplatz einer gewalttätigen Auseinandersetzung werden kann, wurde am Sonntag in Essen erneut deutlich. Wenige Minuten vor dem Schlusspfiff wurde das Spiel zwischen den Zweitvertretungen des FC Karnap und Al-Arz Libanon beim Stand von 1:1 abgebrochen. Zuvor sollen Zuschauer der Zedern den Platz an der Lohwiese gestürmt und Spieler der Karnaper geschlagen haben. Die Gastgeber wollten daraufhin nicht mehr weiterspielen, sodass der Schiedsrichter die Partie vorzeitig beenden musste.
RS fragte bei den Beteiligten nach: Was war da los?
Markus Erlebach (Trainer FC Karnap): "In der 85. Minute kam es auf dem Feld zu einer Rudelbildung zwischen Spielern beider Mannschaften. Dabei ging es um einen zweiten Ball, der offenbar nicht schnell genug ins Spiel gebracht wurde. Es war zunächst alles im Rahmen, denn von Seiten der Spieler gab es nur eine Schubserei. Allerdings haben einige Zuschauer von Al Arz diese unspektakuläre Auseinandersetzung zum Anlass genommen, auf den Platz zu stürmen und auf unsere Spieler einzuschlagen. Dann ist die Situation natürlich eskaliert. Es waren etwa drei bis vier Leute, die in vorderster Front zugeschlagen haben. Der Schiedsrichter stand währenddessen am Seitenrand, machte sich aber keinerlei Notizen. Er war wohl sehr eingeschüchtert. Verdenken kann ich es ihm aber nicht. Es ist normal, dass man in dieser Situation Angst hat. Wir sind doch schließlich keine Box-Trainer. Kurz darauf haben wir geschlossen den Platz verlassen, weil wir unter diesen Voraussetzungen nicht mehr weiterspielen wollten. Wir mussten alle am nächsten Tag arbeiten und sehen es nicht ein, uns für ein Spiel in der Kreisliga C verprügeln zu lassen. Deshalb ist es mir auch egal, ob Al-Arz die Punkte zugesprochen bekommt. Wir mussten zunächst an die Gesundheit unserer Spieler denken. Ich muss aber betonen, dass die Gewalt ausschließlich von den Zuschauern der Libanesen ausging. Einige Al-Arz-Spieler haben sich hinterher sogar für das Verhalten ihrer Fans entschuldigt."
Nemr Fakhro (1. Vorsitzender, Al Arz Libanon): "Ich war bei diesem Spiel nicht vor Ort. Unsere Mannschaft hat zeitgleich an der Serlostraße bei TuRa 86 gespielt. Ich habe davon im Laufe des Sonntags erfahren. Nach Rücksprache mit unserem Reserve-Trainer muss ich mich im Namen des Vereins Al Arz Libanon in aller Form entschuldigen. Betonen möchte ich aber auch, dass ich hier ganz hinter unseren Spielern stehe. Die haben sich nichts zu schulden kommen lassen. Es ist einfach traurig, dass ein Spiel der untersten Kreisklasse vom Fehlverhalten von drei bis vier Zuschauern überschattet wird. Diese Leute sind uns im Verein nicht bekannt. Wir werden alles dafür tun, um die Täter zu ermitteln und ihnen einen Platzverbot auszusprechen. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich nochmal beim FC Karnap entschuldigen."
