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Lars Leese war von Oktober 2011 bis April 2013 als Trainer für die Sport- und Spielvereinigung tätig. Unter seiner Führung schafften die Bergischen im Jahr 2012 den Aufstieg in die Regionalliga West. Nach einer unerwarteten Pokalniederlage bei den Sportfreunden Baumberg musste der 44-Jährige schließlich seinen Stuhl räumen. An der Sonnenblume besaß Leese einen Vertrag bis zum Sommer 2014, den er somit ab sofort wieder aktiv erfüllen kann. RevierSport sprach mit dem neuen und alten Velberter Trainer über seine Rückkehr, die Chancen im Kampf um den Klassenerhalt und über die Personalie Mehmet Boztepe.
Lars Leese, waren Sie überrascht, als die Anfrage aus Velbert kam? Schließlich wurden Sie dort vor rund einem halben Jahr entlassen.
Das war zweifellos ein mutiger Schritt der Verantwortlichen, der mich allerdings nicht richtig überrascht hat. Obwohl die Zusammenarbeit damals von Seiten des Vereins beendet wurde, hatten beide Parteien noch ein gutes Verhältnis zueinander. Die Pokalniederlage in Baumberg hat mich damals den Job gekostet. In der Liga war die Lage nicht so prekär wie zum jetzigen Zeitpunkt. Dazu kommt, dass ich die Mannschaft sehr gut kenne und keine lange Eingewöhnungszeit benötige. Das ist im Abstiegskampf sehr wichtig.
Leese will eine "fulminante Serie" starten
Auch der FC Kray hatte sich zuletzt um Ihre Dienste bemüht. Warum haben Sie sich gegen ein Engagement an der Buderusstraße entschieden?
Das hatte einen ganz bestimmten Grund. Ich wohne hinter Köln und die Distanz wäre demnach einfach zu groß gewesen. Der Weg nach Velbert ist eine halbe Stunde kürzer. Ich habe mit dem FC Kray sehr gute Gespräche geführt und die Aufgabe war aus meiner Sicht sehr reizvoll. Der Aufwand wäre jedoch zu hoch gewesen.
Mit nur sechs Punkten aus 14 Spielen ist die Ausgangslage alles andere als rosig. Wie bewerten Sie die Chancen im Kampf um den Klassenerhalt?
Die bisherige Ausbeute lässt natürlich arg zu wünschen übrig. Hochgerechnet würden wir damit am Saisonende auf 15 Punkte kommen. Es muss schon ein richtiges Wunder her. Unser Ziel muss es sein, bis zum Winter zumindest den Anschluss herzustellen. Nach der Pause müssen wir eine fulminante Serie starten, um überhaupt eine Chance zu haben. Das ist aus meiner Sicht kein unmögliches Unterfangen. Die Mannschaft gibt deutlich mehr her als es die bisherigen Leistungen und vor allem die Punktezahl aussagen. Allerdings muss dieses Team nun funktionieren. Das wird meine Aufgabe sein.
Zweite Chance für Mehmet Boztepe
Ihren Einstand feiern Sie am kommenden Sonntag gegen Düsseldorf II. Der Fortuna gelang in der vergangenen Saison das Kunststück, das Sie jetzt anstreben. Macht das Ihnen Mut?
Definitiv. Düsseldorf II sollte uns als Vorbild dienen. Mit dieser Mannschaft hat in der vergangenen Winterpause niemand mehr gerechnet, auch ich nicht. Dann gewann Düsseldorf das erste Spiel nach der Pause bei uns mit 1:0 und startete eine sensationelle Serie. Mittlerweile hat sich dieses Team in der Regionalliga etabliert und steht zurecht sehr weit oben. Das wird eine ganz harte Aufgabe für uns am Sonntag.
Mehmet Boztepe wurde von Hans-Günter Bruns vor zwei Wochen suspendiert, da er den Trainer öffentlich kritisiert hat. Wird er bei Ihnen wieder eine Rolle spielen?
Das hängt einzig und allein vom Spieler ab. Er wird ab sofort wieder bei der ersten Mannschaft trainieren und kann sich beweisen. Dasselbe gilt für Kevin Hagemann. Ich werde sehen, ob beide dazu bereit sind, auf dem Platz alles zu geben. Persönliche Dinge müssen nun hinten anstehen. In unserer Lage gibt es keine Kompromisse mehr.
