Das spielfreie Wochenende, das der KFC-Boss mit seinem dreijährigen Sohn verbracht hat, fing für „Lakis“ mit einer erfreulichen Nachricht an. Die Stadt Krefeld erließ dem Klub Gewerbesteuer in Höhe von 102.591 Euro.
Herr „Lakis“, woher kamen die Schulden? Das ist aus einer Insolvenz, die wir im Jahre 2006 hatten. Das Verrückte ist, dass du, wenn du hier in Deutschland insolvent bist, für den Sanierungsgewinn Steuern zahlen musst. Wir haben daher einen Antrag auf Schuldenerlass gestellt, dem die Stadt nun zugestimmt hat. Dafür bin ich sehr dankbar. Das war ein deutliches Zeichen. Die Stadt hat erkannt, dass der KFC ein Aushängeschild ist.
Das war noch vor Ihrer Zeit. Wie sind Sie als Geschäftsmann dazu gekommen, den KFC Uerdingen finanziell zu unterstützen? Der Verein war damals fünftklassig. Man muss eine unheimliche Liebe zum Fußball haben, ich würde sogar sagen, man muss fußballbekloppt sein. Ich freue mich jetzt noch auf jedes Spiel. Je näher der Tag kommt, je mehr wächst bei mir die Aufregung. Wenn du das nicht hast, dann kannst du das auch nicht machen. Vor allem nicht in der Art und Weise, wie ich es mache. Ich stecke neben meinem Beruf noch ganz viel Zeit hinein. Das ist eine riesige Belastung.
Warum haben Sie sich aber keinen anderen Verein gesucht? Warum ist es der KFC geworden? Das war purer Zufall, heute würde ich sagen, es war auch ein Glücksfall. Irgendwann hörte ich von der Insolvenz und habe mit dem Präsidenten gesprochen. Er sagte: „Wir haben noch vier Tage Zeit, dann gehen hier die Lichter aus.“ Er hat mich dann zu den Rettungsspielen eingeladen und die haben mich überzeugt, dem KFC fianziell unter die Arme zu greifen. Ich habe gesehen, dass die Fans ihr letztes Hemd gegeben haben, dass viel Tradition in dem Verein steckt. Wenn das Geld am Ende weggewesen wäre, das war mir in dem Moment egal.
Inzwischen stehen Sie auch an der Spitze des Vereins. Hat Ihnen die finanzielle Unterstützung alleine nicht ausgereicht? Man wächst da rein, lernt die Leute kennen und irgendwann ist man dann eben auch verliebt in die Braut (lacht). Als sie mich gefragt haben, ob ich das Amt übernehmen würde, habe ich in der Nacht sehr schlecht geschlafen. Ich habe sehr gute Freunde angerufen, die mir alle davon abgeraten haben, was die Entscheidung natürlich nicht leichter gemacht hat. Aber am nächsten Tag habe ich dann trotzdem gesagt: „Ich mach’s!“. Damals hatte ich noch keinen Sohn, habe auch nicht damit gerechnet. Der KFC war mein Baby, das habe ich immer gesagt.
Wie viele schlaflose Nächte haben Sie denn im Moment wegen des KFC? Im Moment geht es. Wir haben da andere Turbulenzen überstanden. Jetzt haben wir ein paar Nackenschläge bekommen, aber da bin ich cool. Wir müssen jetzt arbeiten, wissen aber auch um die Qualität des Kaders und wir werden unsere Punkte holen.
Lesen Sie auf Seite 2, warum es nach Meinung von Lakis in der Regionalliga noch nicht läuft.