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Bochum: Gyamerah
Zahn-OP verhindert den Blitzstart

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VfL: Ein Jungprofi erlebt den Auftakt nur im TV
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Strahlend wird man Jan Gyamerah nicht sehen, wenn seine Kollegen am Freitag ihre vorletzte Einheit vor dem Saisonauftakt bei Union Berlin bestreiten.

Zu dem Zeitpunkt nämlich liegt der U18-Nationalspieler unter Vollnarkose auf einem Bielefelder OP-Tisch. In Ostwestfalen werden ihm am Vormittag gleich alle vier Weisheitszähne gezogen.

Die Ursache für diesen totalen Eingriff: Die Mediziner vermuten, dass die ihn immer wieder schmerzende Schambeinentzündung ihren Herd im Bereich der Zähne hat. Und so wurde schnell ein Operationstermin anberaumt. Dass dieser in Bielefeld stattfindet ist allein der Tatsache geschuldet, dass man dort am schnellsten einen Termin bekommen konnte. Von 2009 bis 2011 kickte Gyamerah ja auch in der Jugend der dortigen Arminia. Nach erfolgreichem Abitur, nach bestandenem Führerschein und einer starken 45-minütigen Profipremiere gegen Bayer Leverkusen ist es der erste herbe Rückschlag für den rechten Außenverteidiger. „Natürlich wäre ich gerne mit nach Berlin gefahren, jetzt bleibt mir aber nur die Fernsehübertragung bei sky.“ Zwei Wochen muss er danach pausieren, dann nimmt er einen neuen Anlauf. In Bochum gibt es nicht wenige die glauben, dass er noch im September den Sprung in die Stammformation schafft.

Ein Vertrag ohne Wenn und Aber

Das muss wohl auch Peter Neururer im Hinterkopf haben. Denn wie ist es sonst zu erklären, dass ein Youngster, der eigentlich noch bei den A-Junioren kicken könnte, die Rückennummer 2 erhält? Die ist schließlich in der Regel an einen Stammspieler auf der rechten Verteidigerposition vergeben – und die soll Gyamerah in den nächsten drei Jahren auch einnehmen.

Der 18-Jährige hat nämlich einen Kontrakt bis zum 30. Juni 2016 unterschrieben: „Ich will mich hier durchbeißen und deshalb brauche ich auch keine Ausstiegsklausel.“ Durchbeißen hat er gelernt. Der gebürtige Berliner verließ 2011 seine Familie im niedersächsischen Stadthagen und zog als B-Jugendlicher ins Bochumer Jugendinternat. „Das war am Anfang für mich eine ganz schwere Zeit. Aber wenn man Abitur machen und Profi werden möchte, muss man dafür schon Opfer bringen.“

Das Zeugnis hat er in der Tasche, die täglichen Fahrten mit der Bogestra vom Stadion zum Jugendinternat nach Wattenscheid sind Geschichte, und das Lachen wird nach der Zahn-OP spätestens dann zurückkommen, wenn sein Team am Sonntag mit einem Erfolgserlebnis aus Berlin zurückkehrt.

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