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Heiko Butscher verlangt nötige Ernsthaftigkeit

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VfL: Butscher weist den rechten Pfad
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Als wäre er nie weg gewesen: Heiko Butscher ist schon ein Bochumer Urgestein, obwohl er zwischen 2005 und 2007 nur zwei Jahre das VfL–Trikot getragen hat.

Aber es gibt Typen, die muss man einfach mögen und vielleicht hat Butscher ja auch den Durchbruch in die Bochumer Herzen geschafft, weil er neben guten Leistungen auf dem Rasen auf einer Stadionfete auch mal in ein Spottlied über einen großen Nachbarn einstimmte. Butscher: „Die Strafe, die mir der Verein dafür offiziell aufgebrummt hat, musste ich nie bezahlen.“

Mittlerweile ist Butscher 32 Jahre alt, war sieben Jahre weg und stellte bei seiner Rückkehr überraschend fest: „Beim Funktionspersonal und auf der Geschäftsstelle hat es kaum Veränderungen gegeben. Mir imponiert es einfach, dass viele Mitarbeiter von damals auch die Mitarbeiter von heute sind. Das ist im Profifußball längst nicht mehr selbstverständlich.“

Kein Wunder, dass sich der Abwehrspieler mit bayerischen Wurzeln auf Anhieb heimisch fühlte. „Es war so, als ob ich nach Hause komme.“ Der Kontakt zu Bochum ist ohnehin nie abgerissen, denn schließlich kommt seine Ehefrau hierher und seine Schwiegereltern leben in Höntrop. Butscher fand es „eigentlich logisch, dass sich der Kreis einmal schließt.“

Man braucht kein Prophet zu sein, um zu ahnen, dass Butscher auf Anhieb in den noch zu bildenden Mannschaftsrat einziehen wird. Genau so sicher ist es, dass „Butsche“, wie ihn die Fans seit damals nennen, seinen Stammplatz im Team – sofern er fit bleibt – sicher hat. Ob in der Innenverteidigung oder als Linksverteidiger und wenn Not am Mann ist, auf der „Sechs“. An seiner Fitness und Leistungsfähigkeit hat der 32-Jährige in der Vorbereitung keinen Zweifel gelassen. Schon bevor das erste Training absolviert wurde, versprach er selbstbewusst: „Da kommt kein alter Mann zurück.“ Und so lief er auch beim gefürchteten Pyramidenlauf mit einer Ausstrahlung voran, als würde ihn die Schinderei überhaupt nicht tangieren.

Senioren-WG mit Marcel Maltritz

Bochum und Butscher, das passt. Und im Trainingslager in Willingen brauchte er nicht lange überlegen, wer denn für ihn der ideale Zimmermitbewohner sei. Mit Marcel Maltritz, mit dem ihn auch eine lange Golf-Freundschaft verbindet, bildete er die „Seniorenresidenz“. Butscher: „Wir sorgen für die Routine, wir haben viele junge Spieler mit großem Potenzial. Jetzt müssen wir daraus die richtige Mischung finden.“

Dass die bisherigen Testspiele die Fans noch nicht überzeugten, ist für Butscher nur eine Randnotiz: „Ich habe in meiner Karriere schon einmal in der Sommervorbereitung mit meinem Team alle Tests spektakulär gewonnen und dann ging das erste Meisterschaftsspiel gleich in die Hose.“

Und so mag Butscher auch erst die Möglichkeiten seines neuen Teams einschätzen, wenn die ersten drei, vier Pflichtspiele absolviert sind. Bis dahin erwartet er von seinen Teamkollegen das, was auch für ihn wichtig ist: „Dass wir jede Trainingseinheit mit der nötigen Ernsthaftigkeit bestreiten. Allerdings sollte da auch eine gehörige Portion Spaß und Freude dabei sein.“ Im Hinterkopf hat Butscher nämlich durchaus noch Ziele. „Da, wo der VfL in den letzten zwei Jahren zuhause war, gehört er definitiv nicht hin. Ich bin in den letzten sieben Jahren viel herumgekommen, der VfL hat außerhalb des Reviers einen sehr guten Ruf und betrachtet man die ewige Erstliga-Tabelle, dann steht der VfL gar nicht so schlecht da.“


Weil Butscher auch die Verbesserungen in der Infrastruktur sieht („Hier ist mittlerweile alles top geworden“) will er sich vielleicht einen letzten großen Traum als Profifußballer erfüllen. „Einmal noch aufsteigen in die erste Liga, dann würde ich auch noch einmal singen und die Strafe bezahlen.“

Im Moment sucht Butscher noch eine langfristige Bleibe für seine Familie. Was bedeutet, dass nicht Leutkirch im Allgäu seine spätere Heimat sein wird, sondern der Pott.

Für Peter Neururer übrigens ist Butscher sein absoluter Wunschspieler. „Er ist ein Defensiv-Allrounder, der sehr zweikampf- und kopfballstark ist und ein absoluter Vollprofi, der stets mit gutem Beispiel voran geht. Außerdem kennt er die Stadt und den VfL und weiß, worauf es im Ruhrpott ankommt.“

48 Spiele in der ersten und zweiten Liga hat der so gut wie nie verletzte Abwehrspieler damals für den VfL bestritten und man kann darauf wetten, dass beim Auftakt in Berlin garantiert die 49. Partie dazu kommt. Butscher: „Ich bin optimistisch, was die kommende Spielzeit angeht. Wir werden die VfL-Fans garantiert nicht wieder zittern lassen.“

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