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Bastians erfüllt sich einen Jugendtraum

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VfL: Bastians erfüllt sich einen Jugendtraum
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Es war vor einer Woche. Fast wie in Trance versuchte Felix Bastians bei der gefürchteten Trainingseinheit „Pyramidenlauf“ in seiner Gruppe zu bleiben.

Immer ein paar Schritte hinter seinen Nebenleuten, erwartete der Außenstehende von ihm, dass er irgendwann aufgäbe. Doch mit der zweiten Luft kam er mit seinen Teamkollegen gemeinsam im Ziel an, und Peter Neururer schmunzelte später über seinen Zugang: „Er war so platt, aber er hat sich durchgebissen.“

Dabei hatte Bastians schon am Vortag, wie seine Kollegen, geglaubt, die größte Belastung des Trainingslagers läge schon hinter ihm. Bastians: „Ein fataler Irrtum. Das war brutal, eine der härtesten Trainingseinheiten, die ich je absolviert habe.“ Und mit einem Schmunzeln fügt er hinzu: „Das muss ich schon sagen, sonst lässt sich unser Trainer beim nächsten Mal noch etwas Schlimmeres einfallen.“

Nach dem Regenerationstag am Samstag nahm der Linksfuß dann allerdings, ohne zu klagen, die 90-minütige Belastung gegen Preußen Münster hin. Als einer von vier Spielern durfte er über die volle Distanz ran und freute sich darüber: „Für mich war es ganz wichtig, mal wieder ein komplettes Spiel zu machen. Sowas hat mir seit Monaten gefehlt.“


Für Bastians ist der Wechsel – zumindest für ein Jahr von Hertha BSC zum VfL Bochum – so etwas wie ein kleiner Lottogewinn. Das mag auf den ersten Blick zwar verblüffen, wird aber beim näheren hingucken allzu verständlich. Zum einen ist Bastians ein Familienmensch und seine Eltern sind in Bochum-Wattenscheid zu Hause. Zum anderen saß er bei Hertha aus heiterem Himmel nur noch auf der Tribüne und konnte seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Fußball spielen, nicht mehr nachgehen. Also zurück nach Bochum, wo er von 1997 bis 2002 in der Jugend des VfL kickte. Bastians: „Da hast du natürlich den Traum, irgendwann einmal auch das Profi-Trikot deines Klubs zu tragen. Jetzt hat es auf Umwegen endlich geklappt.“

Der linke Mittelfeldspieler, der aber auch die Position des Außenverteidigers bekleiden kann, sieht die Ausleihe vom Weltstadt-Klub Berlin zum zuletzt erfolglosen Zweitligisten VfL Bochum keinesfalls als Rückschritt. „Für mich ist es wichtig, dass ich auf dem Platz stehe. Ich kenne den VfL sehr gut. Und das ganze Drumrum ist immer noch erstklassig. Und wenn ich das Trainingsgelände zum Beispiel mit dem von Hertha vergleiche, dann herrschen hier die besseren Bedingungen.“

In Bochum sieht er sich am liebsten im linken Mittelfeld. Und dass er von Neururer die Rückennummer 11 erhalten hat, sieht er als gutes Omen: „In den vier Jahren im Nachwuchsbereich von Nottingham Forest hatte ich immer die 11. Die trägt in England der linke offensive Mittelfeldspieler.“

Kleine Europa-Reise

Bastians hat mit seinen 25 Jahren im Fußball schon einiges erlebt. Von England ging es zu den Young Boys Bern, danach nach Freiburg und letztlich zu Hertha BSC, wo er noch einen zweijährigen Anschlussvertrag besitzt. Für Deutschland kickte er in der U18-, U19- und U21-Auswahl, hat 92 Erstliga-Spiele auf dem Buckel und will über kurz oder lang wieder ins Oberhaus. Am liebsten mit dem VfL. Bastians: „Wir bauen keinen Druck auf. Im Fußball ist alles möglich.“

Man stelle sich einmal vor, der VfL steigt auf und Hertha ab. Dann müsste Bastians im nächsten Sommer von einem Erstligisten zu einem Zweitligisten wechseln. Der Bochumer wischt dieses Horrorszenario vom Tisch: „Mit Bochum aufzusteigen, das wäre ein Traum. Aber Hertha muss drinbleiben, schließlich hab ich auch ein super Verhältnis zu meinen letztjährigen Teamkollegen.“

Seinen Trainer kannte Bastians bis vor einigen Wochen nur aus dem Fernsehen. Mittlerweile hat sich das schlagartig geändert. Bastians: „Das persönliche Gespräch mit ihm hat mir jegliche Restzweifel genommen. Danach war klar: Ich will nirgendwo anders hin.“

Und dann traut er sich sogar schon, seinen Trainer zu charakterisieren: „Er hat einen sehr angenehmen Umgangston mit uns Spielern, hat immer einen Spruch auf den Lippen und die Trainingseinheiten sind zuweilen intensiv, aber auch sehr abwechslungsreich.“

"Werden eine gute Rolle spielen"

Auch wenn Bastians bei diesen sehr kräftezehrenden Trainingseinheiten, noch in der Kabine sitzend, von seinem Bett träumt, so ist er sich sicher, dass sich die tägliche knochenharte Arbeit in der Saison auszahlen wird. Bastians: „Ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute Rolle spielen können.“

Dass Bastians keine Integrationsprobleme hatte war klar. Aber er glaubt ohnehin daran, dass auch die anderen Neuen sich mit diesem Thema gar nicht beschäftigen müssen: „Beim VfL ist es momentan sehr einfach Fuß zu fassen, weil viele Neue auf einmal gekommen sind. Viel schwieriger wäre es, wenn man als Einzelner zu einer gefestigten Gruppe kommt.“ Einen Grund für das problemlose Miteinander hat er auch schon gefunden: „Hier sind durchweg aufgeschlossene Typen am Werk. Da gibt es keine Probleme.“

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