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So hält man keine Euphorie

1.FC Köln: So hält man keine Euphorie - ein Kommentar
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In Köln herrschte am Ende der Saison in der zweiten Liga eine Euphorie bei den Fans, die bei einer objektiven Betrachtung keinen wirklichen Grund hatte.

Die Mannschaft spielt eine gute Rückserie, aber in den letzten Partien folgte ein Patzer dem nächsten. Remis beim MSV, Remis gegen 1860, Pleite in Bochum. Trotzdem feierten die Anhänger die Mannschaft, weil die zumindest die Grundtugenden wie Kampf und Einsatz an den Tag legte. Die Zustimmung von den Rängen gipfelte in der Fahrt nach Ingolstadt, wo 4000 Fans den unbedeutenden Dreier und die Truppe - allen voran Anthony Ujah - feierten.

Eine Euphorie, die vom ersten Tag der neuen Saison an die Basis für den geplanten Aufstieg sein sollte. Schließlich hatten die Verantwortlichen es geschafft, den aktiven Dialog mit den Fans zu verstärken und die Kluft nach dem Abstieg wieder entscheidend zu verringern. Allerdings wird die aktuelle Dauerkarten-Aktion der Verantwortlichen nicht helfen, das Vertrauen in den Klub zu stärken. Denn die Mitglieder bekamen zu großen Teilen am 31. Mai ein Schreiben vom Verein, in dem sie sich entscheiden konnten, ob sie die Dauerkarte verlängern oder kündigen.


Dumm nur: Die Kündigungsfrist endete am? Richtig, am 31. Mai, die Dauerkartenbesitzer hatten also maximal 24 Stunden Zeit, um ihre Dauerkarte zu kündigen. Gut, die meisten werden die Dauerkarte sowieso verlängern. Aber es geht ums Prinzip. Denn es wird Dauerkartenbesitzer geben, die keine Karte mehr wollen oder die sich die in Zukunft nicht mehr leisten können. Wenn die es am Freitag verpasst haben, die Post zu kontrollieren, wurde die Dauerkarte automatisch verlängert. So geht man mit seinen treusten Fans nicht um. Immerhin war der Verein so nett, bei der Hotline eine automatische Ansage einzurichten, auf der mitgeteilt wurde, dass man auch per Fax kündigen könnte. Bravo.

Vielleicht wurde das auch bisher kein großes Thema, weil der FC seit Wochen auf der Suche nach einem neuen Trainer ist. Nach der Flucht von Holger Stanislawski soll es scheinbar Mike Büskens werden, doch der tendiert den Medien nach zu urteilen zu Fortuna Düsseldorf. Begleitet vom Kölner Boulevard-Doppel wurden beinahe täglich Meinungen geändert und neue Namen herausposaunt, da hier offenbar mächtig im Nebel gestochert wurde. Klar ist nur: Auch hier droht dem FC Ungemach. Denn sollte Büskens sich für den Rheinrivalen entscheiden, gibt der nicht nur dem FC einen Korb, er nimmt auch unzählige Infos über die Geißböcke mit. Denn er ließ verlautbaren, dass er genau wissen will, worauf er sich bei seinem neuen Arbeitgeber einlässt. Dementsprechend wird der FC ihm haarklein alle Infos auf dem Silbertablett serviert haben.


Sollte Büskens dem FC tatsächlich abgesagt haben und die Kölner im nächsten Schritt auch tatsächlich eine Ablöse für einen neuen Trainer stemmen müssen, der nicht mal die erste Wahl gewesen sein dürfte, stellt sich die Frage: Wem soll man das plausibel erklären, nachdem der FC einen Schuldenberg von über 30 Millionen Euro mit sich rumschleppen muss und auch die am 30. Juni endende Spielzeit noch lange nicht durchfinanziert ist?

Fakt ist: So hält man keine Euphorie...

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