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WSV: Initiative 2.0
Klub charmant machen

WSV: "2.0" will keine Luftschlösser, sondern Transparenz
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Freitag, 19 Uhr, Wuppertaler Uni-Halle: Dieser Tag, Zeit und Ort werden für den WSV historisch werden – allen voran, wenn die Initiative 2.0 an die Macht kommen sollte.

Dann würden die Verantwortlichen um Mit-Initiator Achim Weber die Insolvenz anmelden und die Stunde Null in der Oberliga einläuten. Auf der anderen Seite würde der Klub bei einem Sieg der aktuellen Verantwortlichen noch einmal viel Geld – welches Ex-Präsident Friedhelm Runge bereit stellen soll – in die Hand nehmen und mit einem neuen Trainer (Heiko Scholz), sowie einem umgekrempelten Kader die Drittliga-Rückkehr ins Visier nehmen.

Vor dem richtungweisenden Tag für den bergischen Traditionsklub sprachen wir mit Weber über die Siegchancen für „2.0“, die aktuellen Machthaber und das Image des WSV.

Achim Weber, es ist fast so weit: Nur noch einen Tag, dann wird sich die Zukunft des WSV entscheiden. Gewähren Sie uns doch bitte einen Einblick in Ihr Innenleben. Ich bin eigentlich ganz gelassen und entspannt. Das war vor der Pressekonferenz am 12. April, als wir die „WSV Initiative 2.0“ der Öffentlichkeit vorgestellt haben ganz anders. Aber diese gelungene Präsentation und das Feedback danach waren so positiv, dass wir der außerordentlichen Mitgliederversammlung entspannt entgegenblicken.

Was macht Sie so zuversichtlich? Da gibt es einige Dinge. Aber an oberster Stelle stehen die Fans des Wuppertaler SV. Viele dieser Leute unterstützen unseren Weg und vertrauen uns. Bei uns sind jetzt schon rund 150 Dauerkarten-Vorbestellungen eingegangen, die bei einem „2.0-Sieg“ Gültigkeit haben. Am Ende werden aber die Mitglieder in einer demokratischen Wahl entscheiden, welchen Weg sie mitgehen wollen. Und weil wir eben in einer Demokratie leben, sind wir da ganz entspannt und werden jede Entscheidung akzeptieren.

Es gibt Stimmen, wie die von WSV-Fußballobmann Ralf Dasberg, die „2.0“ und ihre Initiatoren stark kritisieren. Wie gehen Sie mit dieser Kritik um? Ich habe das auch gelesen. Der gute Mann meint ja, dass einige der Initiative schon im Verein gearbeitet haben und kläglich versagt hätten. Ich frage mich da nur, wen Herr Dasberg damit meint? Günter ,Meister‘ Pröpper, der eine Ikone beim WSV ist, sicher nicht, Thomas Richter, dem immer loyale Arbeit bescheinigt wurde, bestimmt auch nicht. Lothar Stücker hat die Zeichen der Zeit rechtzeitig erkannt. Und ich musste den Verein verlassen, als wir auf Platz eins der 3. Liga standen. Also konnte ich auch nicht so viel verkehrt gemacht haben. Mich verwundern diese Aussagen umso mehr, weil vor Wochen Herr Dasberg und Jörg Blaschke als Mitglied des Restrukturierungsteams, das es ja nicht mehr gibt, das Gespräch mit „2.0“ gesucht haben. Da hat sich Herr Dasberg noch ganz anders angehört. Jetzt dieser Sinneswandel? Aber das ist sein Ding. Am Freitag werden die Mitglieder entscheiden und dann sehen wir weiter.

Wenn es einen „2.0“-Sieg geben sollte, wie schnell würde dann eine Insolvenz realisiert werden? Klar ist, dass wir diese außerordentliche Mitgliederversammlung schon vor Wochen hätten abhalten müssen. Damit wäre vor allem dem Wuppertaler SV geholfen gewesen. Denn die Zeit wird eng. Aber wir haben uns mit dieser Situation abgefunden und im Vorfeld alles nötige vorbereitet. Bis zum 30. Juni muss die Insolvenz beantragt werden. Das ist ein sportliches Ziel, welches wir aber erreichen werden.

Wie stellen Sie sich die mögliche und dann auch nötige Zusammenarbeit mit Herrn Runge vor, der hinter der aktuellen Vereinsführung steht und eine Insolvenz nicht befürwortet, dafür aber der Hauptgläubiger wäre? Ich bin mir sicher, dass es da keine Probleme geben würde. Herr Runge hat in seiner langen Amtszeit viele Fehler gemacht. Das weiß er auch. Aber er hat auch einiges für den Verein geleistet und vor allem sehr, sehr viel Herzblut investiert. Der Verein liegt Herrn Runge sehr am Herzen und er will den WSV mit Sicherheit nicht zu Grabe tragen. Deshalb würde er mit uns auch kooperieren.

Was wäre nach dem Insolvenz-Antrag der nächste Schritt? Eines ist doch klar: Auf Luftschlösser haben die Leute hier keinen Bock mehr. Leere Versprechen sind nichts wert. Wir wollen die Fans mit ins Boot holen und Transparenz zeigen. Die Leute sollen immer wissen, was los ist. Sie sollen uns auch kritisieren und ihre Ideen vorstellen. Wir werden nämlich auch nicht alles richtig machen. Der WSV muss wieder eine charmante Marke für Fans, Sponsoren und Partner werden. Ein Klub, der mit Leben gefüllt ist. Ich erinnere mich noch gut daran, als 30.000 Wuppertaler die Mannschaft auf Schalke zum Pokalspiel gegen die Bayern begleitet haben. Jetzt kommen keine 1000 Leute mehr ins Stadion. Wir wollen den Wuppertalern einfach wieder die Freude, den Spaß am Aushängeschild der Stadt, das ist nämlich der WSV, zurückgeben. Vielleicht können wir dann in zwei Jahren eine rauschende Aufstiegsparty zurück in die Regionalliga feiern. Das wäre doch was.

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