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SV Budberg - 1.FC Kleve
"Flegel" Akpinar fliegt vom Platz

1. FC Kleve: "Flegel" Akpinar fliegt vom Platz
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Nach der Partie des 1. FC Kleve beim SV Budberg kam es auf dem Ascheplatz zu Tumulten, Umut Akpinar wurde nach dem Schlusspfiff des Feldes verwiesen.

Wir schreiben die 94. Minute: Es gibt Eckball für die Klever Gäste. Die erste Flanke von Simon Olfen wird von einem Budberger verlängert, die zweite Hereingabe von Camara findet Bastian Grütter, der den Ball ins Tor stochert, Schiedsrichter Marcel Reinhold pfeift die Partie ab.

„Wenn man so ein Spiel in der 4. Minute der Nachspielzeit noch für sich entscheidet, dann bricht eben Jubel aus. Dann hat der Umut auch ein paar Sprüche losgelassen und dafür die Rote Karte kassiert“, berichtet Kleves Trainer Thomas von Kuczowski. Im Spielbericht wird begründet, dass „flegelhaftes Verhalten“ Grund für den Platzverweis gewesen ist. „Wenn flegelhaftes Verhalten nun ein Grund für Platzverweise ist, dann müssen ja alle Spieler mit ungeputzten Schuhen vor dem Spiel vom Platz fliegen. Das ist auch flegelhaft“, ärgert sich der Klever Übungsleiter.

"Emotionen gehören dazu"

Peter Scheuren, Trainer der Gegenseite, empfand den Platzverweis für Akpinar durchaus vertretbar: „Nach dem Spiel kam Herr Akpinar zu unserer Trainerbank und hat uns mit Gesten und Aussagen provoziert. Man hat gemerkt, dass Kleve unter einem enormen Druck stand. Die haben gefeiert, als wenn sie die Meisterschaft gewonnen hätten, aber das ist nicht unser Bier.“ Für den Coach des abgeschlagenen Tabellenletzten sind solche Szenen jedoch kein Drama. „Emotionen gehören dazu. Das ist schon okay. Ich hab auch nach dem Spiel mit dem Klever Trainer noch geredet und dann war auch alles gut. Ich möchte da kein Fass aufmachen“, sind für Scheuren die Ereignisse bereits abgehakt.

Akpinar erwartet dennoch jetzt eine Sperre. Über das Verhalten der Heimmannschaft war er dennoch irritiert: „Von Beginn an war sehr viel Unruhe im Spiel. Eigentlich schon von Beginn an haben die Budberger auf Zeit gespielt. Ich hab zum Torwart schon gesagt: 'Bleib ruhig noch länger auf dem Boden liegen, wir machen das Tor zur Not auch noch in der 94. Minute' und so kam es dann auch“, berichtet der Kapitän der Niederrheiner.

"Ich weiß genau, wie weit man gehen darf"

Von Kuczowski hatte Verständnis für die Unparteiischen: „Wir Verantwortlichen sind immer viel am schimpfen, die Schiedsrichter machen einen brutal schweren Job und wir machen viel mehr Fehler als die Schiris." Er fügte hinzu: „Aber hier muss das Gespann zugeben, dass sie etwas falsch gemacht haben.“ Auch Kleves Kapitän Akpinar äußerte sich verständnisvoll: „Ich war selber jahrelang Schiedsrichter, aber deswegen weiß ich auch genau, wie weit man gehen darf. Ich war zwar schon mit Gelb verwarnt, aber selbst eine Gelb-Rote Karte wäre eigentlich zu viel des Guten gewesen. Und das war glatt Rot!“ Dabei hatte er nur ein „harmloses Wortgefecht“ mit Peter Scheuren.

Auch Schiedsrichter Marcel Reinholf war gegenüber RevierSport zu einer Stellungnahme bereit: „Mein Assistent hatte mich angefunkt, dass etwas passiert sei. Herr Akpinar hatte die gegnerische Trainerbank beleidigt.“ Über die genauen Aussagen des 35-Jährigen wollte er jedoch keine Stellung beziehen und verwies auf eine eventuelle Spruchkammerverhandlung. „Ich habe keinen Sonderbericht angefertigt, die Rote Karte ist im Spielbericht ausführlich begründet. Von 'flegelhaftem Benehmen' habe ich nichts geschrieben.“

Kleve und Akpinar hoffen nun auf ein mildes Urteil der Verbandsspruchkammer. „Wenn sich mein Sohn vor dem Essen die Hände nicht wäscht, kriegt der ja auch kein Hausarrest. Dabei ist das auch 'flegelhaftes Verhalten'.“

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