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Interview
Közle: "Der VfL hat die Nase vorn"

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2. Liga: Peter Közle meldet sich zum Derby zu Wort
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Er war alles andere als pflegeleicht, trug als einer der ersten in der Fußballbranche zerrissene Jeans und Tattoos und war als Paradiesvogel der Schrecken seiner Trainer.

Peter Közle war vielleicht einer der letzten ausgeflippten Akteure in der immer mehr gleichgeschalteten Fußballwelt. Der Angreifer ist in die Jahre gekommen, baut seit einem halben Jahr ein altes Bauernhaus um, freut sich seit sieben Monaten gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin über seinen Sohn Lenni und kickt in seiner Freizeit für die VfL-Traditionsmannschaft. Im letzten Jahr noch Dauerkarteninhaber, sind die Besuche in Bochum ein wenig seltener geworden. Dabei lässt ihn der Fußball immer noch nicht los. Vor dem Derby zwischen dem VfL und dem MSV, für die er beide aktiv war, outet er sich allerdings („Mein Herz schlägt für den VfL!“), bevor er offen und mit ein wenig Distanz die momentane Situation und die Perspektiven beider Klubs unter die Lupe nimmt.

Peter Közle: (* 18.11.1967 in Trostberg) spielte in seiner Karriere sowohl für den MSV Duisburg als auch für den VfL Bochum. Von den Grasshopper Zürich, mit denen er 1990/91 Schweizer Meister wurde, wechselte er 1993 zu den Zebras (51 Spiele/17 Tore), Zwei Jahre später zog es ihn dann zum VfL Bochum (73/17), mit dem er 1997/98 im UEFA-Pokal spielte. Mit beiden Revier-Klubs gelang dem Mittelfeldspieler außerdem der Aufstieg in die erste Bundesliga. Zum Ende seiner Profikarriere wechselte Közle 2001/02 noch einmal von Union Berlin zum MSV, wo er unter anderem in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam (5/1).

Peter Közle, Freitagabend treffen Ihre Ex-Klubs aufeinander. Sind Sie vor Ort? Natürlich bin ich im Stadion. Ich habe mir am Montag zwei Tickets gekauft und freue mich auf das Spiel.

Aber kann man sich auf so einen Kellerkick wirklich freuen? Natürlich, denn ich erwarte ein leidenschaftliches Kampfspiel, in dem es für beide Teams um ganz viel geht. Es ist ein Flutlichtspiel, wo mit einer ansprechenden Kulisse eine Partie voller Brisanz entstehen kann. Es wird sicher ein spannendes Spiel, wenn auch kein hochklassiges.

Bochum und Duisburg hatten zum Saisonstart ein ganz anderes Ziel und spielen jetzt plötzlich gegen den Abstieg. Haben Sie dafür eine Erklärung? Ich beginne einmal mit dem MSV, auch wenn ich da nicht so ganz nah dran bin. Als Außenstehender habe ich das Gefühl, dass es dort in den letzten Jahren im Profibereich eine große Fluktuation gab. Wenn so viele Spieler innerhalb kürzester Zeit kommen und gehen, wie soll dann ein Team zusammenwachsen, mit dem man etwas erreichen kann? Der MSV hat zwar den ein oder anderen guten Spieler geholt – aber nicht verstanden, daraus auch eine intakte Mannschaft zu formen. Hinzu kommt, dass man aufgrund von wirtschaftlichen Problemen keine Topspieler verpflichten kann. Da gibt es nur zwei Wege: Entweder man bringt Geduld auf, um etwas zu formen oder aber man setzt auf eine ausgezeichnete Jugendarbeit, aber dazu komme ich später. Ganz ehrlich, unerwartet trifft mich die Situation des MSV nicht.

Und beim VfL Bochum? Ich denke, in Bochum ist die Situation eine völlig andere. Hier sind einige Korsettstangen, an denen sich junge Spieler aufrichten konnten, über Jahre geblieben. Das Hauptproblem der letzten eineinhalb Jahre war das Scheitern in der Relegation. Nach dem hauchdünn verpassten Aufstieg herrschte der Glaube, dass das im darauffolgenden Jahr alles von alleine geht, aber so etwas gibt es im Fußball nicht. Die Erwartungshaltung ging ins Unermessliche, dem konnten die Spieler nicht gerecht werden.

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