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3. Liga: Unattraktiv?
Nur eine Durchgangsstation

3. Liga: Erhöhte Risikobereitschaft
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Die Nachricht der Aachener Insolvenz schlug seinerzeit ein, wie eine Bombe. Immerhin war der Klub vor Monaten noch Zweitligist und 2005 sogar UEFA-Cup-Teilnehmer.

Fraglos spielt dabei eine Rolle, dass der Klub seit Jahren in Bezug auf seinen Umgang mit Geld nicht gerade den besten Ruf genießt und nun auch die Stadt nicht mehr bereit ist, die regelmäßig neu entstehenden Löcher in den Vereinskassen zu stopfen.

Aber so sehr der Alemannia eine unverantwortliche und vor allem unverhältnismäßige Risikobereitschaft vorgeworfen werden mag, der Druck, der auf einem Drittligisten mit professioneller Infrastruktur lastet, wird leicht unterschätzt. „Gerade Klubs, die in die 3. Liga absteigen, müssen sich umstellen“, sagt DFB-Direktor Ulf Schott.

Einnahmen? Woher?

Hinter seiner Aussage steht die für Vereine schwierige Realität, dass die Einnahmen im Vergleich zu Liga zwei auf einen Bruchteil zusammenschrumpfen, weil die Fernsehgelder kaum der Rede wert sind und die Zuschauer viele Gegner für wenig attraktiv halten. Zwar hatte die Liga noch nie einen so hohen Zuschauerschnitt wie in diesem Jahr, aber das dürfte mehr am Tribünen-Stammpersonal der großen Vereine liegen, als am – durchaus anspruchsvollen – sportlichen Niveau.

Vereine riskieren lieber die Insolvenz, als in der dritten Liga bleiben zu müssen

Eine der ersten Regeln der Betriebswirtschaft besagt, dass die Ausgaben den Einnahmen angepasst werden müssen. Allerdings sind nicht viele Klubs bereit, den Spielerkader, der den Löwenanteil auffrisst, herunterzukürzen. Vielmehr setzen Vereine wie Karlsruhe, Osnabrück oder eben Aachen darauf, mit einem überdurchschnittlich guten (und teuren) Kader schnell den Aufstieg zu schaffen und so der Katastrophe zu entkommen. „Jeder sieht die 3. Liga als Durchgangsstation zur 2. Bundesliga“, beklagt Schott. Das führe zu ebendiesem riskanten Verhalten, bei dem es heißt: Alles oder nichts.

Der DFB fordert deshalb, dass die Vereine umdenken und sich mit der Liga identifizieren. Diese Einstellung liegt auf der Hand, schließlich muss das Produkt vermarktet werden. Die Vereine dagegen fordern mehr Geld aus den TV-Töpfen. Auch das ist kein Wunder, der Sprung von knapp sechs Millionen Euro in Liga zwei runter auf 700.000 Euro in der 3. Liga ist schließlich schwer zu verkraften.

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