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Es könnte alles so einfach sein…

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RWE: Sie hatten kein Glück mehr übrig
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Nach der Pause steigerte sich RWE ganz erheblich. Sonst hätte es auch gut und gerne in einem Debakel enden können. Doch für Zählbares zeigten die Gäste zu wenig.

Man könnte munter spekulieren, was in der Woche wohl geschehen sein mag. Zwar war Rot-Weiss Essen trotz aller Erfolgserlebnisse zuletzt nicht unbedingt als Neuerfinder des Fußballs in Erscheinung getreten. Doch selbst die fußballerisch ausbaufähige Linie ging dem Team von Waldemar Wrobel im ersten Durchgang beim SV Bergisch Gladbach völlig ab.


Zunächst schauten sich Didi Schacht und sein Team geduldig an, was RWE denn so zu bieten hatten. Rasch erkannten wohl alle 1.883 Zuschauer jedoch, dass das herzlich wenig war und so wurden die Hausherren zusehends mutiger. Letztlich war jedoch Dennis Lamczyk der unfreiwillige Wegbereiter einer erschreckenden ersten Halbzeit. Der Essener Keeper hatte auf eine Flanke spekuliert. Allein, dass sich Abdelkader Maouel daran nicht hielt und den Ball aus gut 35 Metern direkt ins Tor beförderte, konnte den Fehler des Schlussmanns nicht kaschieren.

Bergisch Gladbach: Forsbach - Heinen (76. Püttmann), Dreiner, Retterath, Sezer - Bucsa, Windmüller - Schilamow (90. Shabani), Wermes, Eckert - Maouel. RWE: Lamczyk - Telch, Laletin (46. Wagner), Rodenberg, Guirino - Avci, Heppke - Soukou (79. Pires-Rodrigues), Sawin, Grund - Koep (69. Lenz). Schiedsrichter: Thorben Siewer (Drolshagen). Tore: 1:0 Maouel (11.), 2:0 Wermes (36.), 2:1 Wagner (55.) Zuschauer: 1.883

Nun machte sich in der ohnehin nicht sattelfesten Abwehr vollends Konfusion breit. Die zwei defensiven Ketten der Gladbacher hielten die zaghaften Angriffsbemühungen der Gäste weit genug vom Tor weg und beschworen gleichzeitig mit einfachstem Langholz immer wieder Gefahr herauf. Das quirlige Angriffsduo Abdelkader Maouel / Norman Wermes war für RWE an diesem Nachmittage eine Nummer zu groß. Dass Wermes (36.) es beim Treffer zum 2:0 beließ und Maouel (25., 29.) oder Schilamow (40., 43.) darauf verzichteten, die Gäste abzuschießen, war noch das Beste, das Wrobel nach dieser Halbzeit bilanzieren konnte, denn offensiv traten die Gäste nahezu gar nicht in Erscheinung. Kevin Grund hatte mit einem Kopfball die einzige echte Möglichkeit, setzte diese aber auch leichtfertig neben das Tor. RWE schien außer Stande, Zugriff auf dieses Spiel zu bekommen.

Ob es nun Nachsicht, Taktik oder Ratlosigkeit war: Wrobel beließ es nach der Pause zunächst bei einem Wechsel, brachte Vincent Wagner für Michael Laletin und machte damit alles richtig. Zwar war es Markus Heppke, der mit genialer Körpertäuschung und präziser Vorarbeit das 1:0 auf Vincent Wagners Kopf maßschneiderte, doch viel entscheidender war, was sich im Nachgang des Anschlusstreffers ereignete. Ein echtes Naturereignis: RWE erwachte ruckartig wie aus einem Alptraum und brachte plötzlich all das auf den Rasen, was zuvor so schmerzlich fehlte. Bergisch Gladbach konnte sich nur noch wehren, das 2:2 lag in der Luft, es wurde zusehends hektisch. Der eingewechselte Lukas Lenz (72.) traf das Außennetz, Wermes den Pfosten (75.). RWE war nun zwar spielerisch überlegen, die Hausherren aber clever, aggressiv und nicht um Nickligkeiten und Spielverzögerungen verlegen. Ein robuster Gegner eben. In jeder Hinsicht. Wrobel hatte es angekündigt.

Was bei allem Feuereifer, dessen sich RWE nun befleißigte, weiterhin fehlte, um doch noch etwas Zählbares mitzunehmen war sicherlich das Glück, aber auch die letzte Durchschlagskraft und Idee. Nicht zuletzt war der Vorrat an Glück nach den letzten Spielen wohl einfach aufgebraucht. Mit einem Halbtagsjob konnten die Essener ihren Unterhalt diesmal nicht bestreiten.

„In den 20 Minuten nach der Halbzeit haben wir gesehen, wie leicht es hätte sein können“, sinnierte Wrobel. Über die Leistung vor der Pause wollte sich der 42-Jährige eigentlich den Kommentar verklemmen, musste aber schließlich eingestehen: „Da dürfen wir uns de facto nicht beschweren, wenn es 0:3 oder 0:4 steht. Die Tore haben wir uns selbst eingeschenkt. Die Leistung war indiskutabel und ich bin ziemlich angepisst!“

Ganz anders verständlicherweise Dietmar Schacht, der zufrieden feststellte: „Die Mannschaft hat sich für den Aufwand, den sie betreibt, endlich einmal belohnt. Besonders freut mich, dass unsere Offensivkräfte getroffen haben. Unterm Strich war der Sieg verdient.“

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