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F. Köln - MSV II 4:2
"Zwischen Genie und Wahnsinn"

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MSV II: 2:4! Wölpper-Elf verliert in Unterzahl
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Die Reserve des MSV Duisburg hat eine weitere Niederlage einstecken müssen. Beim Mitfavoriten Fortuna Köln unterlagen die Zebras nach hartem Kampf mit 2:4 (1:1).

Manfred Wölpper saß auf seinem Stuhl wie ein Haufen Elend. Voller Gram und Schwermut ließ der Trainer des MSV Duisburg II das soeben erlebte vor seinem geistigen Auge noch einmal Revue passieren. Und für ihn gab es nur eine logische Erklärung nach dem 2:4 seiner kleinen Zebras in der fremden Steppe des Kölner Südstadions. Es war ihnen der Himmel auf den Kopf gefallen. „Alles hat sich gegen uns verschworen. Ich leide wie ein Hund.“

Und dann stimmte Manfred Wölpper ein dreiminütiges Wehklagen über die Ungerechtigkeit dieser Welt an. „Wir mussten heute extrem improvisieren. Leider gab es auch nicht die erhoffte Hilfe von oben. Dann verletzt sich auch noch einer meiner Spieler früh und nach der Roten Karte war das Spiel für uns eigentlich gelaufen.“ Dennoch versuchte Manfred Wölpper seine tapferen Fußball-Krieger wieder aufzurichten. „Der Sieg für Fortuna war verdient. Aber wir haben 75 Minuten lang in Unterzahl Herz gezeigt. Da war dann beißen angesagt. Trotz der Niederlage werte ich das Spiel als einen Schritt nach vorne.“ In der Tat lief es für die Duisburger in Halbzeit eins recht bescheiden. Henning Schöne musste früh verletzt raus (24.).

Fortuna: Poggenborg, Zinke, Ndjeng, Flottmann, Yilmaz; Lejan (86. Kessel), Nottbeck (53. Kühn), Pospischil, Pagano; Kraus (77. Montabell), Cannizzaro. MSV II: Lenz; Akarca, Schöne (24. Mißbach), M'Bengue, Portmann (85. Tsourakis); Reinert, Taskin, Gjasula, Yolasan; Mandiangu (72., Kalski), Somuah. Zuschauer:1100. Tore: 1:0 Nottbeck (11.), 1:1 Somuah (30.), 2:1 Lejan (49.), 3:1 Flottmann (70.) 3:2 Taskin (83.) 4:2 Pagano (88.). Schiedsrichter: Marc Frömel (Ibbenbühren). Rote Karte: Gjasula (18. grobes Foulspiel).

Klaus Gjasula sah nach einer Aktion gegen Lukas Nottbeck glatt Rot (18.). Was von außen und aus der Ferne betrachtet als eine harte Maßnahme von Schiedsrichter Marc Frömel erschien. Und dann traf auch zuvor noch Lukas Nottbeck nach schöner Hereingabe durch Michael Lejan zum 1:0 für die Gastgeber (11.). „Wir hatten bestimmt acht hundertprozentige Chancen, haben vier genutzt am Ende. Nach dem 3:1 müssen wir die Partie eigentlich souverän herunter spielen. Wir bringen uns selber noch mal in die Bredouille. Das kann nicht sein. Es ging ständig hin und her. So viele Tore wie ich letzte Woche im Training geschossen habe, sind mir lange nicht mehr gelungen. Insofern hat sich mein Treffer heute schon angedeutet“, fasste Luka Nottbeck die Partie aus seiner Sicht zusammen.

Die Duisburger mussten sich in den ersten 20 Minuten wie in einer Waschmaschine im Schleuderprogramm vorkommen. Doch, dass die Rote Karte den MSV seiner Chancen beraubte, wie Wölpper meinte, diese Behauptung gehört ins Reich der Fabeln. „Wir hätten die Überzahl besser nutzen müssen. Nach dem Platzverweis war ein Bruch in unserem Spiel. Wir haben einen Gang zurück geschaltet und dachten, das fliegt uns jetzt alles so zu. Andernfalls hätten wir die Duisburger bestimmt überrannt“, analysierte Daniel Flottmann richtig.

Stattdessen kam der MSV gegen die schlafmützigen Kölner zum 1:1 (30.). Eine Hereingabe von Dominik Reinert schob Daniel Somuah zum Ausgleich ins Tor. „Ich habe manchmal meinen eigenen Augen nicht getraut. Ich habe noch nie erlebt, dass Genie und Wahnsinn bei meiner Mannschaft in einem Spiel so nah beieinander lagen“, sagte Fortuna-Coach Uwe Koschinat, der nach der Pause auf eine Dreierkette umstellte. Insbesondere Rechtsverteidiger Ozan Yilmaz nutzte fortan seine Freiheiten.

"Das ist schon ein Brett"

Nach dessen Vorarbeit traf Michael Lejan nur vier Minuten nach dem Wiederanpfiff sehenswert aus der Distanz zum 2:1 (49.). 20 Minuten vor dem Ende erhöhte Daniel Flottmann nach einer Ecke von Michael Lejan auf 3:1. Der Schuss des Fortuna-Kapitäns wurde aber noch von Dominik Reinert stark abgefälscht. „So oft schieße ich kein Tor, deshalb nehme ich den Treffer auf jeden Fall. Mein Tor war so ähnlich wie das Spiel, ein bisschen reingewürgt“, sagte der baumlange Innenverteidiger mit einem Augenzwinkern.

Wer nun dachte, der Käs ist gegessen, der irrte. Sieben Minuten vor dem Abpfiff durfte Eren Taskin von der Strafraumgrenze aus mutterseelenallein zum 2:3 einschießen. In der 88. Minute erlöste Silvio Pagano dann aber einen Großteil der anwesenden 1.100 Zuschauer nach Assist von Christian Pospischil mit dem 4:2 und seinem sechsten Saisontor. „Natürlich bin ich zufrieden mit dem Sieg und unserem Start. 18 von 21 möglichen Punkten, das ist schon ein Brett. Ich gehe heute mit gemischten Gefühlen nach Hause, für die Zuschauer war das Spiel aber sicher eine tolle Geschichte“, bilanzierte Uwe Koschinat.

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