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MSV Duisburg
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14:00 |
SV Sandhausen
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Ich hatte am Montag einige nette Begegnungen. Die mit dem englischen Fan Alex aus London werde ich hier nicht mehr aufführen (mehr dazu im Lewandowski-Artikel: reviersport.de/197145---bvb-lewandowski-theater-geht-weiter.html). Das Gespräch mit Alex war interessant, aber das Kennenlernen von Slawek viel amüsanter.
Ich wählte gegen zwölf Uhr einen Bus in Richtung Wilanów. In einem der schönsten Warschauer Stadtteile liegt nämlich das ehemalige Schloss der polnischen Königsfamilie. Das wollte ich mir mal anschauen. Doch bis ich dort ankam, hätte ich sicherlich locker eine 48-seitige RS-Ausgabe füllen können - mit den Erzählungen von Slawek. Er stieg gemeinsam mit mir und seinem Hund am Hauptbahnhof ein und wie es der Zufall wollte, musste auch Slawek in die Nähe von Wilanów fahren. Slawek war um die 50 Jahre alt, hatte zwei Zähne und war gegen zwölf Uhr schon sehr gut dabei - im Wodkabereich. "Junge, weißt du, woher ich den Hund habe?" Ich verneinte natürlich, woher sollte ich das auch wissen. "Ich habe mal ein Kind aus dem Kanal gerettet und dann wollten die mich mit Geld entlohnen. Aber ich wollte nur einen Hund", erklärte er mir. Slawek weiter: "Er ist sechs Monate alt und heißt Diego." Ich sagte: "Achso, wie Maradona." Slawek verneinte: "Nein! Wie Zorro."
Alles Gute, Zorro
Er erzählte mir, wie sehr er die Filme von Zorro liebt und dass Diego nun sein bester Freund sei. Irgendwie kam er dann doch noch auf die EM zu sprechen, jedoch eher negativ. "Ach, morgen schlagen uns die Russen und dann ist alles vorbei. Wir haben keinen Trainer", sagte Slawek. Nach seinem halbstündigen Monolog verließ er den Bus. An dieser Stelle wünsche ich Slawek und Diego, wie Zorro, alles Gute!
Siegen oder Krieg!
Nach dem Abstecher zur ehemaligen Residenz der polnischen Monarchen machte ich mich auf zur Heimat von Legia Warszawa, meinen polnischen Klub. Die Pepsi-Arena fasst 30.000 Zuschauer und ist ein richtig schönes Schmuckkästchen. Vor dem Stadiongelände hatte ich das Glück, Sebastian zu treffen. Ein ganz verrückter Legia-Anhänger, bei den Ultras aktiv. Aber er hatte auch das nötige Know-how in Sachen Fußball. Ich befragte ihn zum heutigen "Derby" zwischen Polen und Russland. Sein Hass gegen die Russen war schlimmer, als bei manch einem 80-jährigen polnischen Opa, der während des zweiten Weltkrieges in Sibirien gelitten hatte. "Die Russen sind richtige Hunde. Haste gesehen, wie die sich hier benehmen? Die haben diesen Begriff 'Benehmen' überhaupt nicht im Wortschatz. Diese neureichen Russen gehen mir gewaltig auf den Sack", polterte der 30-jährige Legia-Anhänger. Er hat für das heutige Duell keine Karte, wird sich das Spiel mit seinen Ultra-Kollegen in der Stammkneipe der Legia-Fans anschauen. "Wenn die Jungs das vermasseln, dann kann das hier sehr böse aussehen. Entweder gewinnen wir oder es gibt Krieg!" Starker Tobak. Mein Tipp für heute: 1:0-Sieg durch Robert Lewandowski!
