Startseite » Fußball » Kreisliga B

Abpfiff oder Abbruch
Verwirrung nach "Tritt in den Hintern"

Bochum: "Tritt in den Hintern" sorgt für Verwirrung
1. FC Union Berlin
1. FC Union Berlin Logo
15:30
VfL Bochum Logo
VfL Bochum
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Vier Rote Karten, einen „Tritt in den Hintern“ und eine Menge Verwirrung – in der B-Liga-Partie zwischen Ay Yildiz Bochum und Märkisch Hattingen war einiges los.

Die mit Aufstiegsambitionen angereisten Gäste von Märkisch Hattingen mühten sich beim Tabellenelften durch die Partie und führten trotz zwei Spielern mehr auf dem Feld kurz vor Schluss nur mit 2:1, als Schiedsrichter Marvin Scharff zwei weitere Kicker von Ay Yildiz unter die Dusche schickte und das Spiel abbrach – oder doch nicht?

Thomas Behling (Vorsitzender der Fußballabteilung, Märkisch Hattingen):

Zunächst einmal möchte ich betonen, dass der Schiedsrichter während des Spiels meiner Meinung nach eine sehr gute Leistung geboten hat. Permanente Kritik von Ay Yildiz-Spielern gegenüber seinen Entscheidungen sowie Beleidigungen gegenüber Gegenspielern wurden seinerseits konsequent mit den entsprechenden Karten bestraft. Er hat das Spiel jederzeit im Griff gehabt und sich nicht von den Spielern der Heimmannschaft beeinflussen lassen.

In der Schlussphase, als Ay Yildiz mit dann schon nur noch neun Spielern (nach einer Gelb-Roten und einer Roten Karte) teilweise näher am 2:2-Unentschieden war, als die DJK Märkisch am wohl entscheidenden 3:1, wurde Yildiz immer hektischer und dann gab er nach neuerlicher Kritik an seinen Entscheidungen zwei weitere berechtigte Rote Karten, wobei es nach dem vierten Feldverweis in der 92. Minute auch zu dem tätlichen Angriff (Tritt) gegen den Unparteiischen kam. Hierzu muss man sagen, dass der Übeltäter zunächst mit erhobener Hand auf den Schiedsrichter losging, dabei aber noch von Spielern beider Mannschaften zurückgehalten werden konnte. Erst beim zweiten Versuch gelang es dem Spieler sich los zu reissen und es kam zu dem Tritt.

Da kein Ordnungsdienst seitens von Ay Yildiz vorhanden war, beschützen unser Trainer und unsere Spieler den Unparteiischen, der das Spiel inzwischen abgepfiffen hatte, vor weiteren Übergriffen und begleiteten ihn, als sich die Gemüter etwas beruhigt hatten in seine Kabine und zum Auto. Zu diesem Zeitpunkt gingen wir alle noch davon aus, dass der Schiedsrichter das Spiel abgebrochen hatte, was auch die richtige Entscheidung gewesen wäre. Der Unparteiische teilte uns jedoch auf Nachfrage auf dem Weg zu seinem Auto mit, dass er das Spiel "normal" abgepfiffen hat. Er wolle dennoch den Spielbericht in Ruhe zuhause anfertigen, weil er sich weiterhin bedroht fühlte. Daraufhin habe ich den Staffelleiter angerufen, ihn über die Geschehnisse informiert und ihm mitgeteilt, dass wir den Spielbericht nicht bestätigen können, weil der Schiedsrichter den Spielbericht zuhause fertigen will. Fast zeitgleich hat unser Trainer mit der WAZ telefoniert, um den Spielbericht durchzugeben. Auch diesem ist nicht zu entnehmen, dass das Spiel abgebrochen wurde. Nur aus diesem Grund waren wir dann doch überrascht, als am nächsten Tag in den verschiedenen Zeitungen "Spielabbruch" zu lesen war. Wie bereits erwähnt, wäre ein Abbruch auch aus unserer Sicht die einzig richtige Entscheidung gewesen.

Wir distanzieren uns hiermit ausdrücklich von der Verhaltensweise einiger Yildiz-Spieler. So ein Verhalten ist nicht zu dulden und ist weder auf einem Sportplatz noch sonst wo zu rechtfertigen. Einen Schiedsrichter, Gegenspieler oder Zuschauer anzugreifen geht gar nicht und wir hoffen, dass der Spieler und der Verein für den fehlenden Ordnungsdienst seine gerechte Bestrafung bekommt. Ich könnte es sogar sehr gut nachvollziehen, wenn der Schiedsrichter auch zivilrechtliche Schritte einleitet.

Um unseren Trainer abschliessend zu zitieren: "So macht uns allen unser Hobby bald keinen Spass mehr!"

Göksel Sahin (Trainer, Ay Yildiz Bochum):

Ich weiß auch nicht, warum das Spiel abgebrochen wurde. Nach vier Roten Karten hat der Schiedsrichter einfach abgepfiffen. Vielleicht war er sich nicht sicher, ob wir mit sieben Spielern noch zu Ende spielen durften. Er war ein bisschen überfordert. Für beide Mannschaften war es eigentlich lustig. Mal sehen, was jetzt daraus wird.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel