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Für Reck wird es eng
Katastrophal, peinlich, desolat

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MSV: Für Reck wird es jetzt richtig eng

Katastrophal, peinlich, desolat. So lassen sich die drei letzten Auftritte des MSV zusammenfassen. Duisburg steht am Abgrund und Oliver Reck wankt.

Die blutleere Vorstellung beim 0:2 in Dresden war die vierte Klatsche im vierten Spiel im Jahr 2012 und hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Reck, der erneut mit einer überraschenden Startaufstellung versuchte, das Ruder herumzureißen, musste erkennen, dass dieses Team auch auf die Rückkehr seines Kapitäns Srdjan Baljak nicht reagierte. Die Truppe scheint unerreichbar zu sein.

Milan Sasic war den Spielern zu hart und Reck hat mit seiner Haltung, sich vor die Mannschaft zu stellen, seit der Winterpause auch keinen Erfolg mehr. Deshalb stürmte Sportdirektor Ivica Grlic mit einem dicken Hals in die Kabine und ging wie ein HB-Männchen auf die Versager los: "Ich habe den Jungs unverblümt meine Meinung gesagt. Mir fehlt bei ihnen das Herz, die Leidenschaft und der Stolz, für diesen Verein spielen zu dürfen."

Grlic, der die Schuld bei den Akteuren suchte, stellte sich auch demonstrativ vor Reck: "Jetzt geht es um die Spieler. Das ich etwas anderes diskutiere, wird nicht der Fall sein."

Noch nicht. Denn der Druck auf Reck wächst. Nimmt man das 0:1 gegen St. Pauli dazu, kamen die Zebras in den abgelaufenen 180 Minuten gerade einmal auf eine Torchancen (Emil Jula, 10. Minute gegen den Kiez-Klub). Außerdem "glänzte" die Abwehr mit haarsträubenden Aussetzern.

Kult-Zebra und Aufsichtsratsmitglied Bernard Dietz standen die Haare zu Berge: "Es gibt keine Bindung innerhalb der Mannschaft. Wir haben uns keine Möglichkeiten erspielt und hinten passt es auch nicht. Das ist besorgniserregend."

Schlimmer noch. Weil keinerlei Aufbäumen zu erkennen war und die Zähler leichtfertig verschenkt wurden, geht es jetzt um die Existenz des MSV. Einen Absturz in die dritte Liga könnte der Traditionsverein kaum verkraften. Die wirtschaftlichen Zwänge sind schon in der zweiten Klasse nur schwer zu stemmen und wie es noch weiter unten zugeht, zeigen die Beispiele der letztjährigen Absteiger aus Oberhausen und Bielefeld deutlich.

Doch wie man das Ruder in dieser brenzligen Situation noch herumreißen kann, und ob dafür ein personeller Wechsel stattfinden muss, wusste kurz nach dem Abpfiff auch Dietz noch nicht: "Das muss ich erst einmal sacken lassen." Ein klares Bekenntnis zum Coach hört sich sicherlich anders an. Nur eins steht derzeit fest: Duisburg steht am Abgrund und Reck wankt.

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