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"Die Welt verändern"
Sasic' Schicksals-Spiel

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MSV: "Haben Chance, die Welt zu verändern"
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Wer sich das Training des MSV anschaut, ist verwundert. Es wird gelacht, die Stimmung ist gelöst, der Ball rollte und die Zebras schießen Tore am Fließband.

Man hatte den Eindruck, dass dort der Dritte, aber nicht der Drittletzte seine Einheit abspult.

Von Anspannung, Verkrampfung oder Verunsicherung war bei den Spielern nichts zu sehen. Dabei stehen Duisburg und Milan Sasic vor einem echten Schicksalsspiel. Verlieren die Weiß-Blauen am Sonntag gegen Paderborn, wäre es nicht nur die sechste Niederlage im zehnten Spiel, sondern wahrscheinlich auch die letzte Partie für den Fußballlehrer. „An so etwas kann man aber nur denken, wenn man an sich denkt“, macht sich Sasic, der nach eigenen Angaben ein „konstruktives Gespräch“ mit dem Vorstand hatte, darüber keine Gedanken: „Aber ich denke nicht an mich, sondern an den MSV. Der Klub braucht den Sieg, nicht ich.“

Der aktuelle Fehlstart mit nur sechs Pünktchen aus den ersten neun Spielen ist auch für den Kroaten Neuland. Ob mit Koblenz, Kaiserslautern oder in der Vorsaison mit dem MSV: Sasic konnte bislang immer auf einen guten Beginn setzen. Doch jetzt ist alles anders. „Trotzdem laufe ich nicht weg. Niemand läuft weg. Wir stellen uns dieser Situation“, wird der 52-Jährige, der in 19 Tagen sein Wiegenfest als Duisburger Coach feiern will, nicht müde, die Stärken seines Teams herauszustreichen. Doch angesichts der Auftritte wie im ersten Durchgang in Bochum fällt es schwer, auch daran zu glauben.

Den Spielern geht es ähnlich, ansonsten ist die Diskrepanz zwischen Training und Spiel nicht zu erklären. Und das am Sonntag mit dem SC Paderborn ein Gegner kommt, der in bestechender Form ist, dürfte nicht gerade zur Stärkung des Selbstbewusstseins beitragen. Doch das sieht Sasic anders: „Was der SCP leistet, ist Wahnsinn. Davor muss man Respekt haben. Aber wir werden denen nicht mehr als Respekt schenken. Die Zeit der Geschenke ist vorbei. Wir werden unser Ding durchziehen und gewinnen.“

Die psychologische Aufbauarbeit des Coaches ist verständlich, schließlich muss er seine Startelf erneut verändern. Das mit Emil Jula auch noch der treffsicherste Angreifer ausfällt, ist ein weiterer Nackenschlag. Doch auch die immer wiederkehrenden personellen Rückschläge bringen Sasic nicht aus der Ruhe. Er glaubt fest an die Trendwende. Das zeigt sich auch darin, dass er nicht nur an Paderborn, sondern gleich auch noch an Ingolstadt denkt: „Die nächsten zwei Heimspiele sind eine tolle Chance, die Welt zu verändern.“

Wie es auch sei, im Fußball zählt ausschließlich der Erfolg. Und wenn der ausbleibt, greifen womöglich auch in Duisburg trotz aller Beteuerungen der Verantwortlichen die Gesetzmäßigkeiten. Denn nur mit guter Stimmung im Training ist der Klassenerhalt nicht zu bewerkstelligen. Es liegt jetzt also an der Mannschaft, ob sie endlich die Lockerheit aus dem Training mit ins Spiel nimmt und nicht wieder verkrampft.

Ein erneutes Versagen wird sonst wohl eine Veränderung der Weiß-Blauen-Welt nach sich ziehen. Doch diese Veränderung wird nicht nach dem Geschmack der Zebras sein - zumindest wenn man die gute Stimmung bei den Trainings-Einheiten zu Grunde legt.

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