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Köln: Solbakken
Neues Haus oder weg vom Fenster?

Solbakken: Neues Haus oder weg vom Fenster?

Anniken Solbakken scheint eine optimistische Dame zu sein. Sie sucht in Köln ein Haus, sie richtet sich auf einen längeren Stopp im Rheinland ein.

Wer allerdings am Freitag die Kölner Boulevard-Zeitungen aufschlug, könnte der Meinung sein, die Ehefrau des neuen FC-Trainers Ståle Solbakken solle nicht allzu weit planen, sicherheitshalber - denn das Kellerduell des Tabellenletzten mit dem 1. FC Kaiserslautern am Samstag (18.30 Uhr/Sky und Liga total!) gilt im Allgemeinen schon als "Endspiel" für ihren Gatten.

Ståle Solbakken redet seit Tagen bereits von einem "großen, großen Spiel". Das wird es nicht nur für den 1. FC Köln, sondern auch für den Norweger selbst: 1:8 Tore und null Punkte stehen zu Buche, und mit der Geduld ist das in Köln so eine Sache. Umso wichtiger ist die Unterstützung der Familie. "Ich habe Anniken seit drei Wochen nicht gesehen. Ich freue mich sehr, dass sie da ist", sagt der Trainer deshalb erleichtert. Die Kinder Sondre, Mark und Ida sollen nun schnell nachkommen.

Es war nicht die einzige Nachricht, die Ståle Solbakken am Donnerstag erreichte - und, man mag es kaum glauben nach einem desaströsen Saisonstart, dem Transfertheater um Youssef Mohamad und dem "Fäkalien-Skandal": Die zweite war auch positiv. Um 17.06 Uhr kam ein Mann namens Henrique Sereno mit dem ICE am Kölner Hauptbahnhof an, ein Abwehrspieler vom FC Porto, der Mohamad ersetzen soll, aber wohl noch nicht am Samstag. Der Abschied des Libanesen Mohamad zu Al Ahli Dubai gilt als sicher.

Solbakken verkündete, er habe Sereno "auf DVD gesehen". Was er da sah, war allerdings kein Leistungsträger der Mannschaft, die die Europa League gewonnen hat, sondern ein Ergänzungsspieler, der ab und an "ein bisschen wild" (Express) agieren soll. Er glaube, dass der Portugiese Sereno beim FC in Zukunft "gut mit Geromel zusammenspielen" könne, sagte Solbakken. Sereno soll vorbehaltlich des Medizin-Checks für ein Jahr ausgeliehen werden.

Das eine Loch in der Abwehr wäre damit gestopft, dafür ging am Donnerstag ein anderes auf. Torhüter Michael Rensing musste das Training abbrechen, weil das lädierte linke Knie wieder Probleme macht, trotz Spritzen, trotz Tabletten. "Möglich, dass mein Einsatz in Gefahr ist. Wir müssen abwarten. Das kotzt mich an", sagte Rensing der Bild-Zeitung. Als Ersatz steht Miro Varvodic bereit.

Trotz aller Baustellen: Das Duell mit den Roten Teufeln ist ein Muss-Sieg-Spiel für beide Mannschaften, so ließe es sich verkürzt sagen. Wer verliert, ist erst einmal weg vom Fenster und wird einige Wochen der Konkurrenz hinterherhecheln.

Anniken Solbakken scheint das nicht zu beeindrucken. Sie schwärmte nach ihrem ersten Besuch, Köln sei eine "wundervolle Stadt". Sollte es doch nicht klappen am Rhein, hat sie auf jeden Fall den richtigen Beruf, um das Weltbild ihres Mannes wieder ins Lot zu bringen: Sie ist Psychologin.

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