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1. FC Kaan-Marienborn
"Wir haben unterschiedliche Philosophien"

Kaan-Marienborn: Die Gründe für das Schacht-Aus
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Dietmar „Diddi“ Schacht hört nach nur acht Monaten am Saisonende als Trainer und Sportlicher Leiter beim Westfalenligisten 1. FC Kaan-Marienborn auf.

Der Fußballlehrer wird seinen bis Juni 2012 gültigen Vertrag nicht erfüllen. Das teilte der Verein zu Beginn dieser Woche mit. „Als ich noch aktiv bei Schalke gespielt habe, da ist Peter Neururer dasselbe zugestoßen. Er musste nur sofort gehen, ich darf bis zum Saisonende bleiben,“ erinnert sich Schacht. Genau wie anno 1990 Neururer, der mit dem FC Schalke in der 2. Bundesliga den zweiten Platz belegte und ganz klar auf Aufstiegskurs lag, ist auch bei Schacht der sportliche Erfolg nicht das Problem. Der 1.FC Kaan- Marienborn kann bislang auf einen überaus erfolgreichen Saisonverlauf zurückblicken. Die Mannschaft ist derzeit erster Verfolger von Spitzenreiter TuS Erndtebrück und sogar punktgleich mit den Siegen-Wittgensteinern.

"Man braucht Spieler, die nur vom Fußball leben"

Doch warum dann die frühzeitige Entscheidung, dass im Sommer Schluss ist? Die Vereinsführung um den 1.Vorsitzenden Wolfgang Leipold äußert sich wie folgt zur vorzeitigen Trennung: „Ungeachtet des ausgesprochen positiven sportlichen Saisonverlaufs haben wir in den vergangenen Monaten feststellen müssen, dass wir auf lange Sicht gesehen unterschiedliche Philosophien im Hinblick auf die Entwicklung des 1. FC Kaan- Marienborn vertreten.“

Der Ex-Profi wird da schon konkreter. Er weiß genau, in welchen Punkten sich diese unterschiedlichen Auffassungen äußern. „Ich bin hier mit dem Ziel angetreten, in die NRW-Liga aufzusteigen. Dass es jetzt so sensationell läuft, hätte keiner erwartet. Da muss auch der Mannschaft ein großes Lob ausgesprochen werden. Ich bin jedoch der Auffassung, dass man sechs oder sieben Spieler benötigt, die ihren Lebensunterhalt ausschließlich über den Fußball finanzieren, wenn man langfristig erfolgreich sein will. Der Verein hingegen möchte Spieler aus dem Siegerland, die studieren oder berufstätig sind.“

Offen für eine neue Herausforderung

Aufgrund dieser Differenzen habe man sich im beiderseitigen Einvernehmen für eine Trennung zum Saisonende entschieden. Nichtsdestotrotz geht Schacht positiv mit der Situation um: „Nach solch einer guten Saison ist das sicherlich irgendwie traurig und schade. Wenn ich vom Verein jedoch nicht die Unterstützung bekomme, die ich brauche, dann ist einfach ein Abschied das Beste. Ich denke, dass ich mit meiner achtmonatigen Arbeit hier gezeigt habe, dass ich ein guter Trainer bin.“ Spieler, Trainer und Vorstand haben unabhängig von der Entscheidung bekräftigt, alles für einen erfolgreichen Saisonabschluss zu geben.

Schacht ist sich sicher, in der nächsten Saison wieder auf einer Trainerbank zu sitzen. „Natürlich möchte ich im Trainergeschäft bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass sich da der eine oder andere Verein melden wird. Durch meinen Erfolg mit dem 1.FC Kaan sind sicherlich einige auf mich aufmerksam geworden."

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