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Australien bittet Ghana
"Haut die Deutschen weg"

WM: Australien fleht Ghana um Hilfe an
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Harry Kewell starrte entsetzt auf den Fernseher, seine Mitspieler flehten den Gegner an. "Haut die Deutschen weg!", sagte Dario Vidosic vom MSV Duisburg.

Kewell dagegen war immer noch zu wütend, um schon an das "Endspiel" in der deutschen WM-Gruppe D zu denken. Die Rote Karte brachte den abgestürzten Star zur Raserei. "Es kotzt mich an. Der Typ hat meine WM getötet", schimpfte er auf Schiedsrichter Roberto Rossetti und stapfte von dannen.

Zum dritten Mal in Serie fühlt sich Australien nach einem WM-Spiel betrogen. Wie 2006 in Kaiserslautern, als Italien einen lächerlichen Elfmeter in der Nachspielzeit erhielt. Wie nach ihrem 0:4 gegen Deutschland mit einem umstrittenen Platzverweis gegen Tim Cahill. Ein Sieg Ghanas gegen Deutschland ist nun die letzte Chance - in diesem Fall käme Australien mit einem Sieg gegen Serbien sicher ins Achtelfinale.

"Darauf hoffen wir", sagte Nationaltrainer Pim Verbeek: "Niemand sollte uns abschreiben. Vielleicht macht Deutschland ja auch fünf Tore, dann reicht uns ein 1:0. Das ist eine interessante Konstellation." Minuten zuvor hatte er noch getobt: "Die Rote Karte? Ich verstehe die Welt nicht mehr!"

Kewell hatte verzweifelt mit den Armen gerudert und wie wahnsinnig auf das Stück Plastik gestarrt. Der Hoffnungsträger flog nach gerade einmal 25 Minuten wegen Handspiels vom Platz, und Ghana erhielt einen Elfmeter, den Asamoah Gyan wenig später zum Ausgleich verwandelte. "Das ganze Land hat nach Harry gerufen, doch es endete im Verderben", schrieb der Sunday Telegraph.

Den Rest des Spiels verfolgte der "Zauberer von Oz" in Begleitung eines bulligen Ordners in der Kabine. Die Mitspieler wittern eine Verschwörung. "Ich weiß nicht, ob das Zufall sein kann. Schon wieder so ein Ding gegen uns", sagte Ex-Bundesligaprofi Joshua Kennedy: "Wir müssen jetzt viele Tore schießen und hoffen, dass die anderen für uns spielen."

Kewell wollte sich der Theorie vom Komplett gegen Australien nicht anschließen, sondern haderte immer noch mit der Entscheidung des - auch das noch! - Italieners Rosetti. "Dass es so gekommen ist, ist eine Schande. Aber wir werden auch diesen Schlag wegstecken und weiter kämpfen. Es ist noch nicht vorbei", sagte der 32-Jährige von Galatasaray Istanbul.

Noch nicht vorbei, "Not over yet!", lautete auch die Titelschlagzeile der Tageszeitung The Australian am Sonntag. Dario Vidosic aber hatte nicht mehr viel Hoffnung. "Wir brauchen jetzt ein Wunder. Und Ghana."

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