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Das Erfolgsgeheimnis
„Bei uns gibt es keinen Chef“

BVB: Hummels erklärt das Erfolgsgeheimnis
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Sie sind ein Pärchen, das wie gemacht ist für große Geschichten: Auf der einen Seite der verschmitzte Neven Subotic, auf der anderen der nachdenkliche Mats Hummels.

Subotic diktiert den Journalisten gerne schon einmal einen flapsigen Spruch in die Notizblöcke, Hummels hingegen spricht auch nach 90 anstrengenden Minuten ruhig und druckreif. Gemeinsam bilden sie bei Borussia Dortmund nicht nur die jüngste Innenverteidigung der Bundesliga, sondern auch eine der besten. Standen die beiden 21-Jährigen gemeinsam in der Defensivzentrale, kassierte der BVB in 19 Spielen noch keine Niederlage – eine sensationelle Quote.

„Es gibt kein Geheimnis. Wir gehen beide mit der Vorgabe in ein Spiel, unsere Aufgabe zu lösen. Das scheint zu funktionieren“, versucht Hummels das Erfolgsrezept des Duos zu beschreiben. Es klingt einfach, wenn der U21-Europameister das sagt, doch es ist keineswegs selbstverständlich, dass beide Profis bereits in so jungen Jahren eine solche Konstanz im Zusammenspiel an den Tag legen.


Während Subotic sein phänomenaler Aufstieg vom Hobby-Kicker in einem amerikanischen Park zum umworbenen Bundesliga-Star inzwischen in die serbische Nationalmannschaft geführt hat, wartet Hummels noch auf ein Signal von Bundestrainer Joachim Löw. Er brennt auf einen Einsatz im Nationaltrikot, daran besteht kein Zweifel. Offensiv einfordern tut er ihn trotz seiner starken Leistungen in der Hinrunde jedoch nicht: „Wenn ein Spieler selbst Druck ausübt, ist das generell der falsche Weg. Er sollte einfach zusehen, dass er die Leistung bringt, die eines Nationalspielers würdig ist.“

Dass er eine Nominierung verdient hätte, steht zumindest rund um Dortmund außer Zweifel. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, Sportdirektor Michael Zorc und Trainer Jürgen Klopp – Sie alle würden ihren Schützling lieber heute als morgen in der Auswahl von Löw sehen.

Mats Hummels hofft auf einen Anruf von Jogi Löw (Foto: firo).

„Ich weiß, dass es um meine Chancen eher schlecht steht“, macht sich Hummels im BVB-Trainingslager jedoch nicht mehr allzu große Hoffnungen auf eine Berufung. Völlig begraben möchte er sie indes noch nicht Aber: „Je eher ein Zeichen käme, desto besser.“

Schickt Löw das Signal auf die Reise nach Dortmund, wird der wohl größte Traum der BVB-Fans ein bedeutendes Stück realer. Nur zu gerne würden sie am 18. Juni sehen, wie „ihre“ Spieler Hummels und Subotic nach der Partie Serbien gegen Deutschland Trikots tauschen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.

In Marbella, das in diesen Tagen bei weitem nicht so sonnig ist, wie es einem die Urlaubskataloge suggerieren, schufteten die beiden täglich zweimal hart an ihrer Form. Immer wieder gab es Gerüchte, Premier-League-Klubs seien an Subotic dran - doch der bleibt davon zumindest äußerlich unbeeindruckt.


„Neven ist keiner, der seine Nase in den Wind hängt“, bestätigt Hummels diesen Eindruck. Doch natürlich, grinst er, seien die Gerüchte auch intern ein Thema: „Wenn Neven im Training über den Ball haut, gibt es auch schon einmal einen Spruch. Ich frage ihn dann, warum er noch einmal 20 Millionen Euro wert sei.“

Die Chemie zwischen den beiden hochtalentierten Innenverteidigern stimmt, denn sie sind nicht nur gleich alt, sondern begegnen sich stets auf Augenhöhe. Hummels nickt, wenn er das hört, und findet dann vielleicht doch noch das Geheimnis ihres Erfolgs: „Bei uns gibt es keinen Chef, der die Anweisungen gibt. Wir versuchen, uns gegenseitig zu unterstützen.“

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