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Die Auf- und Absteiger der Hinrunde

BVB: Die Auf- und Absteiger der Hinrunde
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Die BVB-Hinrunde verlief erst schlecht, dann bärenstark. Nicht umsonst liegt der Klub inzwischen auf Tabellenrang fünf. Wir präsentieren die Auf- und Absteiger.

Aufsteiger

Trotz des schwachen Saisonstarts der Dortmunder gibt es viele Borussen, die sich um diesen Titel streiten. Denn den Aufschwung in der zweiten Hinrunden-Hälfte konnte man nicht an einem einzelnen Profi festmachen. Schaut man auf die Statistik, spricht vieles für Lucas Barrios. Der Argentinier brauchte eine für Südamerikaner verhältnismäßig kurze Zeit, um in seiner neuen Heimat anzukommen und erzielte in den letzten zehn Liga-Spielen starke neun Tore. Der 25-Jährige liegt damit auf Rang zwei der Bundesliga-Torschützenliste. Außerdem verlor der BVB nicht mehr, seit Barrios trifft.

Auch Nuri Sahin ist ein aussichtsreicher Kandidat für den Titel des „Aufsteigers der Hinrunde“. Der 21-Jährige verpasste noch keine Sekunde und entwickelt sich immer mehr zum heimlichen Kapitän der Borussia. Nicht nur bei Elfmetern übernimmt der türkische Nationalspieler Verantwortung. Mit seiner Übersicht und seiner starken Technik hat er sich zum Dreh- und Angelpunkt aller Angriffe gemausert. Sahin erzielte bisher drei Treffer und bereitete weitere zwei vor - so effektiv war er bislang noch nie.

Die Zahl der Personen, die Sven Bender vor der Saison auf dem Zettel hatten, dürfte überschaubar sein. Nicht einmal Jürgen Klopp plante damit, den 20-Jährigen schon so früh in der Liga ins kalte Wasser zu werfen. Doch die Verletzungsmisere beim BVB machte den Weg für den früheren „Sechziger“ frei - und der nutzte seine Chance im beeindruckenden Stil.

Nicht weniger beeindruckend waren die Leistungen von Neven Subotic und Mats Hummels. Als Duo sind die beiden Youngster bislang unschlagbar. Während Subotic längst seinen Platz im WM-Kader Serbiens sicher hat, dürfte - wenn er weiterhin beständig solch starke Leistungen zeigt - auch Hummels noch auf den Zug nach Südafrika aufspringen.

Absteiger

Einer von den Verlieren ist Markus Feulner. Der 27-Jährige verdiente sich im Vorjahr den Titel des „besten Spielers der zweiten Liga“, konnte in Dortmund allerdings noch nicht Fuß fassen. Bis er von einem Syndesmosebandanriss gestoppt wurde, stand der Ex-Mainzer nur einmal in der Startelf (ausgerechnet gegen Mainz) und brachte es in der Hinrunde insgesamt auf mickrige 136 Einsatzminuten.

Auch Felipe Santana gehört zu den Verlierern der Hinrunde. Der Brasilianer spielte sich in der letzten Rückserie mit starken Leistungen in den Blickpunkt, wurde in dieser Saison jedoch nach einem schwachen Start von Mats Hummels auf die Bank verdrängt. Sollten Subotic und Hummels verletzungsfrei bleiben, bleibt für den 23-Jährigen nur die Rolle als Backup.

Auf der Bank fand sich zuletzt auch Nelson Valdez wieder. Der Stürmer startete stark in die Saison und verbuchte nach drei Spielen bereits zwei Treffer auf seinem Konto. Doch nach der Systemumstellung musste er ins linke Mittelfeld wechseln und kam dort kaum noch zur Geltung. Als sich der 26-Jährige den Oberschenkel zerrte, rückte Kevin Großkreutz an seine Stelle - und gab sie seitdem nicht mehr her.

Je nach Auslegung könnte man auch Sebastian Kehl, Tamas Hajnal, Tinga und Dede zu den Verlierern bzw. Absteigern der Hinrunde zählen. Die Stammkräfte kamen aufgrund von teils langwierigen Verletzungen nur wenig bzw. überhaupt nicht zum Einsatz. In der Rückrunde kehrt das Quartett zurück - und wird dann härter denn je um einen Platz in der Startelf kämpfen müssen.

Problem

Das Problem der Borussia ist wie schon im Vorjahr die Ausbeute in der Offensive. Mit Lucas Barrios verfügt der BVB inzwischen zwar über einen Stürmer, der aus dem Spiel heraus jederzeit für einen Treffer gut ist. Sollte der Argentinier allerdings ausfallen, würde sofort ein gefährliches Vakuum entstehen. So zeigt Mohamed Zidans Formkurve zwar deutlich nach oben, dennoch ist der Ägypter kein Knipser - wie seine mageren zwei Treffer beweisen. Auch Nelson Valdez (zwei Saisontore) und der derzeit verletzte Dimitar Rangelov (ohne Treffer) sind keine gleichwertigen Alternativen.

Weil auch vom Mittelfeld und von der Abwehr in der Hinserie nur wenig Torgefahr ausging, erzielte die Borussia die wenigsten Treffer aller Topteams (23). Zum Ende der Hinrunde deutete sich zwar eine positive Trendwende an (acht Tore in den letzten drei Partien), ob dieser Trend in der Rückserie anhält, muss sich aber erst noch zeigen.

Zukunft

Im gesamten Kalenderjahr 2009 konnten nur die Teams aus Wolfsburg (67 Punkte) und München (65 Punkte) mehr Zähler sammeln als der BVB (60 Punkte). Sowohl in der Rückrunde der letzten Saison als auch in dieser Hinrunde hamsterte der BVB jeweils 30 Zähler. Schaffen es die Schwarz-Gelben, diese beeindruckende Konstanz auch in den kommenden 17 Partien abzurufen, könnte der Traum von der Rückkehr ins internationale Geschäft diesmal tatsächlich in Erfüllung gehen.

Doch man sollte nicht vergessen, dass Jürgen Klopp jede Woche ein sehr junges Team aufs Feld schickt. Leistungsschwankungen können nicht ausgeschlossen werden, auch wenn sich Spieler wie Sahin, Hummels oder Subotic bereits in jungen Jahren durch eine hohe Reife auszeichnen. Durch die schrittweise Rückkehr der Langzeitverletzten Tamas Hajnal und Sebastian Kehl dürften etwaige Schwankungen jedoch aufgefangen werden, sofern beide schnell wieder an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen können.

Der BVB hat sich mittlerweile zu einem ernsthaften Europapokal-Kandidaten entwickelt. Durch den Last-Minute-Sprung auf Rang fünf finden sich die Borussen jedoch mit dem Rückrundenstart in einer neuen Rolle wieder - in der des Gejagten. Ob sie damit zurecht kommen, ist eine der spannendsten Fragen der kommenden Rückrunde.

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