Die U17 von Rot-Weiss Essen spielt eine hervorragende Saison in der Junioren-Bundesliga West. Nach 16 Begegnungen stehen 22 Punkte auf dem RWE-Konto und ein Torverhältnis von 39:38 Treffern: Zahlen, die Christian Flüthmann zufriedenstellen.
"Unsere U17 macht wirklich Spaß. Die Saison läuft sehr gut, auch wenn die letzten Spiele nicht mehr so positiv waren. Aber das kann auch niemand erwarten. Wir haben aktuell einen guten Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Das Team um Trainer Michael Delura leistet sehr gute Arbeit", lobt der RWE-Sportdirektor.
Auch der 41-Jährige weiß natürlich, dass die Essener U17 eine echte Waffe in ihren Reihen hat. Der Name: Mats Preßler. Seine Position: Angriff. Die Torausbeute: 18 Treffer in 18 Spielen! Heißt: Der 16-Jährige, der am 3. April 2024 erst 17 Jahre alt wird, hat fast die Hälfte der RWE-Buden im Alleingang geschossen. Und: Ja, Preßler war an mehr als der Hälfte der 39 Essener Tore beteiligt. "Er hat auch einige Treffer vorbereitet", weiß Flüthmann.
Ein echtes Juwel, das die Rot-Weissen da in ihren Reihen haben. Und Juwele sind natürlich sehr begehrt. "Es ist doch kein Geheimnis, dass die Konkurrenten auf Mats aufmerksam geworden sind. Aber wir sind da ganz beruhigt, weil der Junge aus einer sehr guten Familie kommt und in kürzester Zeit schon mit dem RWE-Virus infiziert wurde", erzählt Flüthmann. Er verrät: "Bei unseren Heimspielen singt Mats schon die Lieder mit und unterstützt uns im RWE-Fan-Outfit. Er fühlt sich bei Rot-Weiss sehr wohl."
Bundesliga West:
18 Tore:
Mats Preßler (Rot-Weiss Essen)
12 Tore:
Nick Cherny
Diego Ngambia Dzonga (beide Borussia Dortmund)
Bundesliga Süd/Südwest:
15 Tore:
Matheos Tsigkas (VfB Stuttgart)
14 Tore:
Tuncay Durna (VfB Stuttgart)
13 Tore:
Yll Gashi (Bayern München)
Bundesliga Nord/Nordost:
14 Tore:
Dennis Husser (Hannover 96)
Colin Kouawo Kroll-Thiel (Energie Cottbus)
13 Tore:
Maddox Stadel (RB Leipzig)
Otto Emerson Stange (Hamburger SV)
Und das ist natürlich auch ein Argument. Vor allen Dingen, weil sich Preßler in der Vergangenheit beim VfL Bochum nicht mehr wohlfühlte. RWE schlug zu und holte ihn im Sommer 2023 an die Hafenstraße.
Mats Preßlers Zwillingsbruder Mika spielt weiterhin in Bochum bei der U17 des VfL. "Er war in Bochum und konnte sich nicht richtig durchsetzen. Als wir ihn gescoutet haben, merkten wir, dass er sehr interessant für uns ist. Die Gespräche waren hervorragend. Der Junge ist für sein Alter sehr klar im Kopf", lobt Flüthmann.
Preßler verfügt in seinem Spiel über eine hohe Intensität und Bereitschaft. Und, klar: Seine Abschlussstärke in den U17-Bundesligen der Republik ist aktuell einmalig. Flüthmann fügt hinzu: "Er reißt die Mannschaft aber auch mit, er ist wissbegierig, spricht viel. Mats ordnet alles dem Erfolg unter. Und, wie gesagt: Das ist nicht gekünstelt. Er befasst sich mit RWE, singt die Lieder mit, trägt einen Schal. Da ist schon viel Identifikation bei - und das alles in kürzester Zeit."
Und wie soll es mit dem 18-Tore-Mann und Rot-Weiss Essen weitergehen? Nach RevierSport-Informationen gab es noch vor Weihnachten, am 20. Dezember 2023, ein Treffer zwischen Preßlers Eltern, dem Torjäger und den RWE-Verantwortlichen.
Nach unseren Infos will der Drittligist den hochveranlagten Stürmer, der mit seiner Familie in Coesfeld lebt, mit einem langfristigen Profivertrag an die Hafenstraße binden.
Flüthmann antwortet: "Natürlich steht er bei anderen Vereinen auf dem Zettel. Das wissen wir. Aber wir werden ihm hier eine Perspektive bieten und für die nächsten Jahre einen Weg schaffen. Dann liegt es an ihm und seinen Eltern, ob sie diesen Weg mit Rot-Weiss Essen gehen wollen."
Auch RWE-Cheftrainer Christoph Dabrowski hat den eiskalten Mittelstürmer, der in der Box unfassbar stark ist, auf dem Radar: "Ich weiß schon, dass da ein richtiger guter Junge herumläuft. Ich weiß aber auch, dass er erst 16 Jahre alt ist. Lassen wir den Jungen sich in Ruhe weiterentwickeln und dann schauen wir mal."