Kurz vor Weihnachten wird Holstein Kiel eine besondere Premiere feiern. In der zweiten Runde des DFB-Pokals treffen die Störche auf den FC Bayern München. Damit bestreitet der Fußball-Zweitligist zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte ein Pflichtspiel gegen den Rekordmeister und -pokalsieger. Hartnäckige Optimisten dürften jedoch fest davon ausgehen, dass diese Begegnung zukünftig häufiger stattfinden wird.
Denn der Gastgeber des VfL Bochum am kommenden Freitag (18.30 Uhr/Sky) mischt in dieser Spielzeit erneut um die Aufstiegsränge mit. Und diesmal will die Mannschaft von Trainer Ole Werner sich nicht voreilig verabschieden. Das sagt zumindest ein ehemaliger Bochumer.
„Das ist schön, das ist sehr, sehr schön. Wir wollen auch noch länger dort oben bleiben“, betonte Angreifer Janni Serra kurz nach dem starken Saisonstart gegenüber den Norddeutschen Rundfunk (NDR). Weil das Durchhaltevermögen der Störche noch nicht nachgelassen hat und weil der VfL Bochum in zwei beeindruckenden Partien zwei echte Schwergewichte der 2. Bundesliga geschlagen hat, wird das Freitagsspiel zu einem echten Top-Duell: Der Vierte empfängt den Zweiten: Es geht um einen festen Platz in der Spitzengruppe.
Kiels Erfolgsrezept ist einfach auszumachen: Die Abwehr ist eindeutig das Prunkstück. So wenige Gegentore wie die Werner-Elf (8) hat in der 2. Liga außerdem nur Bundesliga-Absteiger SC Paderborn 07 kassiert. Zuletzt blieb der KSV gegen Hannover 96 gar ohne Gegentor, obwohl defensive Stammkräfte fehlten. Gegen Bochum, danach sieht es wenige Tage vor dem Aufeinandertreffen aus, kehren Phil Neumann und Marco Komenda wohl ins Aufgebot zurück.
Bochums Anhänger jedoch haben an Spiele gegen Kiel nur wenige gute Erinnerungen. Im Gegenteil, die Mannschaft ist ein echter Angstgegner. Der 2:1-Heimsieg im Mai dieses Jahres war der erste Erfolg im sechsten Anlauf. Zuvor hatte Kiel drei Partien gegen den VfL gewonnen, zudem gab es zwei Remis. Im eigenen Stadion sind die Störche gegen den Revierklub ungeschlagen, gewannen von drei Liga-Heimspielen zwei. Im DFB-Pokal 2002/03 allerdings feierte Bochum bei Holstein einen Auswärtssieg. Damals unter anderem auf dem Platz: Sebastian Schindzielorz und Thomas Reis.