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In Oberhausen
Mit NLZ-Nachwuchsspielern: Polizei beendet illegales Turnier

Foto: Jörg Schimmel

Unfassbar, aber wahr: Trotz des Lockdowns und des Verbots die Sportanlagen im ganzen Ruhrgebiet zu betreten, haben sich rund 100 Fußball-Verrückte in Oberhausen zusammengefunden, um ein Turnier zu spielen. Die Polizei beendete diese Veranstaltung schnell.

[article=486004]Vor rund fünf Monaten[/article], am 17. Mai 2020, kam es während des ersten Lockdowns in Oberhausen zu einem skandalösen Fußballturnier. Trotz Verbots trafen sich bis zu 300 Fußballer, um ein Turnier zu absolvieren. Das fand alles auf der Platzanalage des SV Post Oberhausen statt. Die Polizei Oberhausen unterband das Spektakel.

Fünf Monate später, nahezu auf den Tag genau, am 15. November 2020, wiederholte sich während des zweiten Lockdowns diese Aktion. Erneut fand ein wildes Fußballturnier in Oberhausen statt. Diesmal war die Platzanlage des SC 1920 und TB Oberhausen an der Mellinghofer Straße Ort des Geschehens. Rund 100 Jugendliche trafen sich zu einem illegalen Turnier. Ein Nachbar informierte die Polizei, die das Turnier beenden musste.

Aus einem Schreiben des Oberhausener Fußball-Kreisjugendausschusses - die Nachricht liegt der RevierSport-Redaktion vor - geht hervor, dass auf der Anlage unter den 100 Teilnehmern des illegalen Fußballturniers auch Aktive und Trainer der Vereine Rot-Weiß Oberhausen, Arminia Klosterhardt, MSV Duisburg, Borussia Mönchengladbach, Schalke 04, Bayer Leverkusen und VfL Bochum identifiziert worden sein. Hier soll es vorrangig um Nachwuchsspieler der genannten Klubs gehen.

Der TB Oberhausen und SC 1920 Oberhausen, die auf der Platzanlage an der Mellinghofer Straße zu Hause sind, distanzieren sich von diesem illegalen Turnier. "Wir distanzieren uns in aller Deutlichkeit von so einem Verhalten", heißt es in dem Facebook-Beitrag des TBO.

Thorsten Möllmann, Präsident des SC 1920 Oberhausen, ist fassungslos

Am Montag telefonierte RevierSport auch mit Thorsten Möllmann, SC 1920-Präsident und Trainer der Bezirksligamannschaft. Dieser zeigte sich von diesem illegalen Turnier geschockt und fand deutliche Worte gegenüber RS. "Als ich das erfahren habe, habe ich sofort herum telefoniert und wollte wissen, ob ein Spieler von uns dabei gewesen ist. Zum Glück war dies nicht der Fall. Sonst hätte ich diese Jungs achtkantig aus dem Verein geschmissen. So ein Verhalten ist asozial. Wir müssen uns verdammt noch einmal an die Regeln halten. Sonst wird das alles noch länger dauern. Das war natürlich auch ein Bärendienst an alle Amateurfußballer. Ich glaube nicht, dass wir so schnell wieder spielen werden dürfen. Im Gegenteil: Solche illegalen Dinge könnten das Verbot wahrscheinlich nur noch verlängern", poltert Möllmann.

Dass sich die Teilnehmer die Anlage an der Mellinghofer Straße ausgesucht haben, wundert Möllmann indes nicht. "Das ist eine öffentliche Anlage, die bis 22 Uhr nie verschlossen ist. Da kann jeder problemlos rein- und rausgehen", sagt er.

Möllmann, selbst Vater von sechs Kindern, versucht die Jugendlichen auch ein wenig zu verstehen. Möllmann erklärt: "Dass da Trainer und Betreuer von Bundesliga-Klubs dabei gewesen sein sollen, ist ein Skandal. Was sind das denn für Vorbilder? Unglaublich. Aber das die Jungs bisschen kicken wollen, kann ich nachvollziehen. Was sollen die jungen Kerle denn denken, wenn sie Demos in Leipzig oder irgendwo sehen, wo Menschen ohne Masken herumlaufen und herum bölken. Da fragen sich die Jungs schon: warum dürfen die das und warum dürfen wir nicht einfach nur ein bisschen Fußball spielen? Das sollte schon ein Denkansatz für die Politik sein."

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