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Musa Celik: Früher 2. Liga mit RWO, heute Lehrer und Kreisliga B

Dezember 2010: Musa Celik für RWO gegen Energie Cottbus im Einsatz.
Dezember 2010: Musa Celik für RWO gegen Energie Cottbus im Einsatz. Foto: Hayrettin Özcan

Seit diesem Winter spielt Musa Celik für BV Osterfeld in der Oberhausener Kreisliga B. Früher stand er für RWO in der 2. Bundesliga auf dem Feld. 

Beim BV Osterfeld ist Musa Celik (36) nicht der einzige Spieler, der auf einige prominente Namen in seiner Vereinsvita zurückblicken kann. Serkan Calik (33) spielte unter anderem für Rot-Weiss Essen und Galatasaray Istanbul, an der Seite von Spielertrainer Tuncay Aksoy (40) und Thomas Schlieter (39) schaffte Celik mit Rot-Weiß Oberhausen zwischen 2007 und 2008 den Durchmarsch von der Oberliga in die 2. Bundesliga. Für RWO bestritt der Mittelfeldspieler 42 Pflichtspiele, neun davon im deutschen Unterhaus. RS hat den hauptberuflichen Gesamtschullehrer gefragt, warum er heute in der Kreisliga B spielt.

Musa Celik, seit diesem Winter spielen Sie für den BV Osterfeld. Wie kam es dazu? Tuncay hat mich so lange beackert, bis ich ihm zugesagt habe. Ich habe einfach noch Lust zu zocken, bei uns steht ganz klar der Spaß im Vordergrund. Ich bin hier in der Nähe aufgewachsen, meine Eltern wohnen noch hier. Viele Leute bei uns kenne ich schon seit der Kindheit. Aber mit der Zeit haben wir uns ein wenig aus den Augen verloren. Jetzt haben wir wieder fixe Termine, an denen wir uns sehen und an früher zurückdenken können. Das war eine geile Zeit, die wie im Flug vergangen ist. Mittlerweile steuern wir alle auf die 40 dazu - da kann ein bisschen Bewegung nicht schaden.

Wir beurteilen Sie das Niveau in der Kreisliga B? Hobby pur. Wobei wir bei uns im Team einige Leute haben, die höher gespielt haben. Das merkt man schon. Insgesamt geht es natürlich etwas entspannter zu. Aber auch ich musste in meinem ersten Spiel nach 30 Minuten erstmal durchschnaufen, weil ich seit dem vergangenen Sommer eine Fußballpause gemacht habe. Von daher passt das.

Sind die Gegenspieler besonders ehrgeizig, wenn Sie es mit einem Ex-Profi zu tun haben? Das kann ich gar nicht so genau sagen, da ich bis zur Corona-Unterbrechung erst zwei Spiele gemacht habe. Wenn du mal fummeln willst, dann gibt es natürlich auf die Socken. Aber soweit war alles in Ordnung.

Haben Sie noch Ziele im Fußball? Ich verfolgen keinen konkreten Plan, wie lange ich noch spielen will, ich lasse alles auf mich zukommen. Ich würde mir zwar noch zutrauen, in der Landesliga zu spielen. Aber das macht doch keinen Sinn, wenn ich nach einem Spiel drei Tage lang durch die Gegend humpele. Bei BVO kann ich Sport treiben und dem Fußball verbunden bleiben ohne mich zu quälen. Aber klar: Wenn ich auf dem Platz stehe, dann will ich auch gewinnen - sonst werde ich sauer. Bis zum Sommer war ich Trainer bei Genc Osman, das hat mir ebenfalls Spaß gemacht. Vielleicht schlage ich auch noch mal einen anderen Weg im Fußball ein.

Hauptberuflich sind Sie ohnehin anderweitig eingespannt. Genau, ich bin in meinem Job als Lehrer für Erdkunde und Sport gut ausgelastet und mit Leib und Seele dabei. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das Unterrichten so großen Spaß machen würde. Auch wenn es aufgrund von Corona gerade eine sehr schwierige Phase für Lehrer und Schüler ist.

Spielt Ihre Fußballvergangenheit eine Rolle für Ihre Schüler? Ja, das kann das Verhältnis zu den Schülern schon auf eine positive Art beeinflussen. Ich würde niemals damit prahlen, aber die Schüler finden im Internet natürlich alte Bilder, Videos und Interviews. Dann fragen sie mich aus - was ich verdient habe, warum ich jetzt kein Profi sondern Lehrer bin und so weiter. Ich sage ihnen dann, dass ich angesichts meines Talents das Maximum rausgeholt habe.

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