Axel Hefer erhöht beim FC Schalke 04 den Druck auf die Verantwortlichen. Der Aufsichtsratsvorsitzende des Fußball-Zweitligisten fordert nach dem gravierenden sportlichen Fehlstart Antworten. „Wir erwarten vom Vorstand und von der sportlichen Führung eine Aufarbeitung des Saisonstarts sowie eine offene und umfängliche Fehleranalyse“, sagte Hefer dem Schalker Kreisel. Fehler könnten zwar passieren. „Sie dürfen sich aber nicht wiederholen.“
Der Revierklub hatte sich unmittelbar nach dem Bundesliga-Abstieg den direkten Wiederaufstieg zum Ziel gesetzt. Jetzt hat die Mannschaft nach 13 Spieltagen aber nur 13 Punkte auf dem Konto. Die Königsblauen belegen in der Tabelle damit Platz 16 – den Relegationsrang. Hefer will nun genau aufschlüsseln, warum Schalke „nach 2020/2021 schon zum zweiten Mal in einem kurzen Zeitraum in diese Negativspirale“ gekommen ist.
2021 war Schalke aus der Bundesliga abgestiegen, auch 2023 verpasste der Klub den Klassenerhalt. Die beiden Krisen seien allerdings nicht vergleichbar, meint Hefer. „Der Abstieg zum Ende der Saison 2020/2021 war das Resultat eines langjährigen, schleichenden Verfalls – sowohl sportlich als auch innerhalb des Vereins“, meint Hefer.
Scharfe Kritik übt der 46-Jährige an der Personalpolitik. „Insgesamt wurden in wenigen Jahren über 150 Millionen Euro in Spieler investiert, von denen viele nur motiviert durch die Höhe des Gehalts kamen“, sagt Hefer. „Diese zweifelhafte Motivation hat sich auf dem Platz gezeigt.“ Den Trainer hat Schalke bereits gewechselt. Thomas Reis wurde Ende September entlassen, der Belgier Karel Garearts als Nachfolger verpflichtet. Die 1:2-Pleite gegen Aufsteiger SV Elversberg markierte jüngst einen neuen Tiefpunkt.
Schalke soll Erkenntnisse für Transfers gewinnen
Für die anstehende Analyse gibt es einen festen Zeitplan. „Bis zum Winter wollen wir Klarheit darüber haben, welche Veränderungen und Anpassungen nötig sind – auf und neben dem Platz“, so Hefer: „Wir wollen die Erkenntnisse mit ins Wintertransferfenster nehmen. Diese Analyse ist absolut notwendig, damit der Verein langfristig erfolgreich arbeiten kann.“