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David Behre
"Es bedeutet mir einiges"

David Behre: Treffen mit Oscar Pistorius?
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Bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften in Bottrop könnte David Behre das erste Mal auf Oscar Pistorius treffen, der ihm einst neuen Mut gab.

„Nein, ein Vorbild ist er nicht für mich“, sagt Behre. Dennoch, dieses Duell mit dem Weltrekordler über 100 und 200 Meter „bedeutet mir einiges“. Der 23-Jährige ist ebenso ein „Blade Runner”, aber mit einem anderen Schicksal. Dass er nun ähnlich schnell auf der Tartanbahn unterwegs ist, daran trägt der Südafrikaner einen sehr großen Anteil. „Ich habe im Krankenbett einen Bericht über ihn gesehen”, erklärt Behre. Und darin einen neuen Ansporn gefunden.

Im September 2007 wurde er auf einem Bahnübergang in Moers – die Schranken waren nicht geschlossen – von einer Rangierlok erfasst, mehrere Meter mitgeschleift und schließlich eine Böschung hinunter geschleudert, wo er bewusstlos liegen blieb. Rund vier Stunden später erwachte er und schaffte es, sich den Abhang hochzurobben und um Hilfe zu rufen. Seine beiden Unterschenkel hatte er zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits verloren.

Gut zwei Jahre nach diesem schweren Unfall bestritt Behre seinen ersten internationalen Wettkampf – und das sehr erfolgreich. Bei der IWAS-WM in Bangalore gewann er über 100 Meter (11,66 sec) und 200 Meter (24,56 sec) die Silbermedaille sowie Gold mit der 4x100 Meter Staffel. Dass er beim TSV Bayer 04 Leverkusen gelandet ist, hat er wiederum seinem heutigen Trainingspartner und WG-Kollegen Heinrich Popow zu verdanken. „Ich habe ihn auf einer Biker-Party, die sein Techniker ausgerichtet hat, getroffen”, erzählt Behre. Damals war er seit etwa neun Monaten amputiert. „Der Techniker hat mir Heinrich vorgestellt und ich habe ihm alles erzählt, auch, dass ich wieder Sport machen möchte”, berichtet der Sprinter weiter. „Zwei Wochen später fand ein Bayer-Meeting statt, bei dem mir Heinrich alles gezeigt hat.”

Bayer 04 nahm Behre daraufhin in die Sportförderung auf und der mehrmalige Paralympics-Teilnehmer Popow wurde ihm ein guter Freund. „Auf ihn höre ich”, meint Behre lachend, aber auch mit Respekt in der Stimme. Bereits vor seinem Unfall hat Behre Sport auf hohem Leistungsniveau betrieben. „Ich bin zwölf Jahre lang Motocross gefahren. Ich kannte den Wettkampf gegeneinander somit”, erklärt er. Sein Fernziel sind die Paralympics in London. Kurzfristig möchte Behre aber erst einmal seine persönlichen Bestzeiten über 100 und 200 Meter nach unten korrigieren. In absehbarer Zeit will er sich zudem im Wettkampf über die ganze Stadionrunde versuchen. „Ich bereite mich im Training darauf vor, aber wann ich die 400 Meter laufe, das entscheidet der Trainer”, betont Behre.

Bevor es soweit ist, steht aber das sportliche Aufeinandertreffen mit Pistorius an. Darauf wird er sich aber nicht besonders vorbereiten. „Das ist ein Duell wie jedes andere auch. Ich konzentriere mich auf mich selbst”, betont Behre. Dass er den „fastest man on no legs” irgendwann einmal schlägt, daran verschwendet er derzeit noch keine Gedanken. Behre: „Oscar Pistorius ist klar eine Klasse besser.”

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