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Renè Schramm
Den Medaillentraum nicht abgehakt

René Schramm: Seit elf Jahren beim TV 01
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Mit "besonderem Herzblut" geht René Schramm für den TV Wattenscheid an den Start. Seit elf Jahren startet er für den Verein aus dem Bochumer Stadtteil.

René Schramm hat in seiner bisherigen Vita einige beachtliche Erfolge vorzuweisen. So sammelte der durch eine Hemiparese (halbseitige Lähmung) gehandicapte Sportler in seiner Laufbahn schon zahlreiche Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei Europa- sowie Weltmeisterschaften. Auch bei den Paralympics, den Olympischen Spielen für Menschen mit körperlicher Behinderung, war Schramm auf der Jagd nach Edelmetall bereits erfolgreich. 2000 in Sydney konnte der Mann, der für den TV Wattenscheid an den Start geht, trotz eines Ermüdungsbruchs im Fuß Bronze im Weitsprung gewinnen.

Dabei ist diese Disziplin eigentlich gar nicht Schramms Spezialgebiet, wie er sagt. Vielmehr zieht der heute 33 Jahre alte Athlet Laufduelle auf der Tartanbahn vor, vornehmlich über die 100- und 200-Meter-Distanz. Im direkten Vergleich mit den Kontrahenten liegt für ihn der besondere Reiz des Laufsports: „Auf der Strecke kann ich mich unmittelbar mit den anderen Sportlern messen. Das ist es, was ich an dieser Disziplin so besonders liebe.“

Die Faszination und Leidenschaft für den Sport wurde schon früh in ihm geweckt. Aufgewachsen in der DDR kam Schramm über den Umweg Schwimmen zur Leichtathletik. „Ich habe schon damals im Kindesalter an nationalen Meisterschaften sowohl im Schwimmen als auch in der Leichtathletik teilgenommen. Aber dadurch, dass ich bei letzterem einfach besser abgeschnitten habe, bin ich letztlich bei der Leichtathletik hängen geblieben“, erklärt Schramm seine sportlichen Anfänge.

Sein Talent und Können führte ihn bis in die deutsche Nationalmannschaft, der er 1995 erstmals angehörte. Nur ein Jahr später folgte dann die erste Teilnahme an den Paralympics. In Atlanta sollte auch der Kontakt zum TV Wattenscheid entstehen. „Damals lernte ich Lothar Hesse, den Abteilungsleiter des Behindertensports beim TV, kennen. Wir haben uns gleich gut verstanden und nach kurzem Überlegen stand fest, dass ich ins Ruhrgebiet wechseln würde.“

Mittlerweile ist Schramm im Bochumer Stadtteil Wattenscheid sesshaft geworden und tritt seit nunmehr elf Jahren „mit besonderem Herzblut“ für den TV 01 an. Besonders die familiäre Atmosphäre im Verein imponiert dem Spitzenathleten: „Das Umfeld ist ausgezeichnet. Hier werden die Sportler nicht unter Leistungsdruck gesetzt, sondern das Familiäre kommt an erster Stelle.“ Deshalb führt Schramm auch eine „ausgezeichnete Beziehung“ zu seinem Trainer Dietmar Ragsch, wie er angibt. Die Vorbereitung auf die Wettkämpfe sei trotzdem hart: „Jeden Tag stehe ich mindestens zwei Stunden auf dem Übungsgelände, auch am Wochenende. Hinzu kommen noch Besuche bei Ärzten und Physiotherapeuten, die meine gehandicapte Körperhälfte schulen. Das ist alles sehr zeitintensiv. Viel Freizeit bleibt mir da nicht.“

Doch vielleicht zahlen sich die Mühen in Zukunft aus. Im kommenden Jahr will Schramm bei der Europameisterschaft in Berlin an den Start gehen. Und auch seinen großen Traum, noch einmal eine Medaille bei den Paralympics zu gewinnen, hat er noch nicht abgehakt: „Eventuell wird das ja noch mal was. Das wäre dann der krönende Abschluss meiner langen Karriere.“ 2012, bei den Spielen in London, hätte er jedenfalls die Gelegenheit dazu.

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