Auf den Rängen gab es kein Halten mehr. Die Schalke-Fans stürmten aus den Blöcken auf den Rasen. Sie bejubelten und feierten ihren FC Schalke 04, der nach einem Jahr in der 2. Liga direkt wieder in die erste Liga aufstieg. Doch der Reihe nach.
Nach 30 Jahren der Erstklassigkeit musste der S04 wieder in der 2. Liga ran – der direkte Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse war das klare Ziel. Am 33. Spieltag war es dann so weit, dass der Revierklub den Aufstieg in eigener Hand hatte.
Nach 32 gespielten Partien ging der S04 mit 59 Punkten als Tabellenführer in das Match gegen den FC St. Pauli. Ein Sieg gegen Pauli wäre vorzeitig mit dem sicheren Aufstieg verbunden, das wussten nicht nur die 62.271 Zuschauer in der Veltins-Arena.
In dem Duell war von Beginn an ordentlich Feuer drin, doch nach nur neun Minuten schockten die Kiezkicker den FC Schalke und gingen durch Igor Matanovic mit 1:0 in Führung. Wenig später, in der 17. Minute, fiel direkt der zweite Treffer für St. Pauli, ebenfalls durch Matanovic. Ein ordentlicher Dämpfer für die Blau-Weißen und ihre Aufstiegsambitionen.
Schalke dominierte das Spiel, lag aber zurück
Die Schalker hatten die Partie in der Hand und ließen die Hamburger in jeder Statistik hinterherlaufen. Nur in der Wichtigsten nicht: auf dem Anzeigewürfel stand es nach wie vor 2:0 für St. Pauli.
Doch Schalke kämpfte sich zurück, Ko Itakura erzielte in der 23. Minute den vermeintlichen Anschlusstreffer, das Tor wurde jedoch wegen Handspiels im Sechszehner aberkannt. Somit ging es mit einem 0:2-Rückstand in die Pause.
Trainer: Mike Büskens
FC St. Pauli: Smarsch – Paqarada (80. Makienok), Medic, Beifus, Zander, Hartel, Aremu (58. Ritzek), Irvine, Benatelli (79. Dascher), Matanovic, Kyereh
Trainer: Timo Schultz
Tore: 0:1 (9. Matanovic), 0:2 (17. Matanovic), 1:2 (47. Terodde), 2:2 (71. Terodde), 3:2 (78. Zalazar)
Schiedsrichter: Marco Fritz
Zuschauer: 62.271
Dann begann die zweite Halbzeit und Schalke machte offensiv da weiter, wo sie aufgehört hatten. In der 47. Minute kam Terodde im Strafraum zu Fall, die Entscheidung war für Schiedsrichter Marco Fritz direkt klar: Elfmeter. Und den verwandelte Terodde höchstpersönlich. Der längst verdiente 2:2-Ausgleich fiel dann in der 71. Minute, als Darko Churlinov im Strafraum per Kopf auf den frei stehenden Terodde querlegte und der aus sechs Metern in die Maschen traf. Der Aufstieg schien zum Greifen nach.
Ein Tor fehlte dem S04 noch, um den Traum Wirklichkeit werden zu lassen -und auch das 3:2 sollte noch fallen: Rodrigo Zalazar war es, der in der 78. Minute völlig frei aus elf Metern aufs gegnerische Tor schießen konnte. Der 3:2-Heimsieg ließ bei den Schalkern alle Dämme brechen. Die Fans liefen auf den Platz, nahmen sich als Andenken Rasenstücke oder Teile des Tornetzes mit und jubelten mit ihrer Aufstiegsmannschaft.
Nächstes Heimduell gegen den FC St. Pauli steht bevor
Wie die Zeit nach dem Aufstieg verlief, ist den meisten klar. Nach dem direkten Aufstieg folgte der direkte Abstieg. So kommt es nun dazu, dass der FC Schalke wieder in der zweiten Liga zu Hause auf St. Pauli trifft.
Die Ausgangssituation am 24. Spieltag (Freitag, 1. März, 18:30 Uhr) unterscheidet sich immens von der damaligen. Am gleichen Spieltag in der Aufsteiger-Saison standen die Knappen übrigens auf dem fünften Platz. Davon ist die jetzige Mannschaft weit entfernt.