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Wattenscheid: SGW schiebt Torhüter Daniel Pommer ab
„Unglaublich schade!“

Wattenscheid: SGW schiebt Torhüter Daniel Pommer ab
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Den Saisonstart hat sich Daniel Pommer ganz anders vorgestellt. Der 23-jährige Schlussmann der SG Wattenscheid 09 steht quasi ohne „echten Arbeitsplatz“ da. „Eigentlich war ich nach Aussage der Verantwortlichen für die neue Spielzeit eingeplant. Ich habe auch noch für diese Saison einen gültigen Vertrag“, erklärt der fassungslose Pommer.

Die Geschichte des Torhüters ist schnell erzählt. Im vergangenen Jahr zog er sich einen doppelten Muskelbündelriss im rechten Oberschenkel zu. Die Folge war ein halbes Jahr ohne sportliche Aktivitäten auf dem Platz. Nach der Winterpause kämpfte sich der oberligaerfahrene Keeper wieder an den Kader heran. Mit Erfolg. In den letzten acht Spielen der abgelaufenen Saison bekam er nach dem ersten guten Auftritt seit seiner Verletzung das Vertrauen von Interimstrainer Thomas Obliers.

Pommer: „Aber auch schon Dirk Helmig hatte mir immer wieder bescheinigt, dass ich auf dem richtigen Weg sei.“ Der gebürtige Bochumer konnte seinen Platz zwischen den Pfosten von Philipp Kunz zurückerobern. Mit diesem Kenntnisstand begab sich der Schlussmann in den wohlverdienten Urlaub.

„Vor einigen Tagen habe ich dann eine Nachricht auf mein Handy bekommen, dass Redebedarf besteht. Ich habe den Kontakt gesucht und wir haben uns 30 Minuten vor der ersten Trainingseinheit zusammengesetzt“, erklärt Pommer den Ablauf des Gesprächs mit Wattenscheids Neu-Trainer Stefan Blank und Klub-Boss Christoph Jacob. „In dem kurzen Statement haben die beiden mich davon in Kenntnis gesetzt, dass ich ab sofort nicht mehr bei der ersten Mannschaft eingeplant bin. Da ich noch den gültigen Vertrag habe, wurde mir angeboten, in der Bezirksligamannschaft zu spielen oder den Verein zu verlassen. Das ist unglaublich schade.“

Vor allem, wenn man betrachtet, was Pommer alles für die Lohrheide-Kicker geleistet hat. Zurzeit absolviert er ein duales Studium bei der Stadt Düsseldorf für den gehobenen Beamtendienst. Da kann man jeden Cent gut gebrauchen, aber „ich habe sogar auf einige Monatsgehälter verzichtet. Und jetzt soll ich in die zweite Mannschaft um meinen Vertrag zu erfüllen.“

Weil mit Benjamin Lowens vom Schweizer Klub FC Kreuzlingen ein dritter Torwart verpflichtet wurde, wird die Luft für Pommer jetzt sehr dünn. „Ich weiß nicht, was das soll. Das hätte man mir auch vier Wochen früher sagen können. Dann hätte ich noch reagieren können. Zu dem Zeitpunkt waren noch ausreichend Anfragen da. Ich habe alles abgelehnt, weil ich mich in Wattenscheid wohl fühle.“

Und das merkte man dem Schlussmann auch an. Pommer schwärmt in höchsten Tönen: „Die Fans sind grandios, das Umfeld ist klasse. Meinem Torwarttrainer Werner Scholz habe ich viel zu verdanken. Das werde ich alles stark vermissen.“

Bleibt zu hoffen, dass der Torwart nicht lange warten muss, bis er sich einem neuen Verein anschließen kann. Seine Stärken sieht der Torhüter vor allem in seinem Ehrgeiz: „Ich bin bei jedem Training voll dabei, und kann eine ganze Mannschaft mitreißen.“

Wenn man Pommer nach seinem kurzfristigen Ziel fragt, schlägt er aktuell kleinere Töne an: „Es ist erstmal wichtig, überhaupt noch einen Verein zu finden. Zur Not gehe ich auch eine Klasse tiefer. Aber ich möchte schnell wieder spielen, und nicht in der Bezirksliga. Dafür habe ich nicht so lange und so hart trainiert. Und in der Region möchte ich bleiben.“

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