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Jubiläumsjahr:
Vorreiter des Amateurprotests

Jubiläumsjahr: SC Schaffrath 1959
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Dass der Gelsenkirchener Kreisligist im 50. Jubiläumsjahr bundesweite Aufmerksamkeit erregen würde, hätte sich von den Gründern wohl keiner träumen lassen.

Doch der Amateurstreik gegen die neuen Sonntags-Anstoßzeiten der 1. Bundesliga änderte das schlagartig. Doch auch die Jugend des SCS sorgt für Furore.

Reiner Grundmann (1. Vorsitzender): „1959 gründeten elf junge Männer den SC Schaffrath, der nie höher als Bezirksklasse gespielt hat. Schön war, dass wir im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten am Wochenende acht von ihnen für 50-jährige Mitgliedschaft auszeichnen konnten. Höhepunkt war die Ernennung von Bruno Wohlfahrt zum Ehrenmitglied. Auch Johannes Sandmann, der erste 1. Vorsitzende des Klubs war anwesend. Genau wie bei unserem alljährlichen Winter- oder Frühlingsfest haben wir selbst ein tolles Unterhaltungsprogramm auf die Beine gestellt, denn der SCS hat 350 Mitglieder, die in den zahlreichen Abteilungen für ein sehr lebendiges Vereinsleben sorgen. Höhepunkte der Historie des SC waren nach zehn Jahren, in denen wir, ohne einen eigenen Platz zu besitzen, nur rumgedümpelt haben, die Aufstiege 1969/70 in die A-Kreisliga und direkt im Jahr danach in die Bezirksklasse. Gern denken wir auch an unsere Gastspiele in der ehemaligen Sowjetunion zurück, wo wir 1971 bei Torpedo Moskau zwar mit 1:5 verloren, aber tolle Erfahrungen sammelten. Gegen Lokomotive Wolgograd durften wir sogar vor 20.000 Zuschauern auflaufen. Aus sportlicher Sicht war 1997 unser erfolgreichstes Jahr: Schaffrath stieg in die Bezirksliga auf und konnte außerdem den Gewinn des Stadtmeistertitels und des Buerschen Wanderpokals feiern. Der Amateurprotest prägte den Verein zuletzt natürlich auch. Es war schon etwas komisch, die Glückwünsche vom DFB, dem FLVW-Präsidenten Helmut Korfmacher und unserem Kreisvorsitzenden Manfred Wieschmann entgegenzunehmen.“

Reiner Grundmann als Anführer des Amateurprotest beim Staffeltag des Kreises 12 (RS-Foto: Redemann).

Wolfgang Grünheid (Leiter Jugendabteilung): „Die Jugendabteilung ist mit 156 aktiven Kindern und Jugendlichen ein wichtiger und großer Teil der Vereinsfamilie. Erfreulich ist, dass die Zahl seit nunmher fünf Jahren sehr stabil ist. Wie in anderen Vereinen ist es natürlich auch für uns nicht immer einfach, Leute für die Arbeit als Trainer oder Betreuer zu begeistern. Aber Angel Valdes, der Jugendgeschäftsführer des SC Schaffrath, und ich folgen der Philosophie, dass die Trainer mit den Mannschaften mitwachsen und sie begleiten, egal in welcher Altersklasse sie momentan spielen. Beim SCS sind im Moment alle Jugendmannschaften von der Mini-F-Jugend bis zu den A-Junioren besetzt. Mit einer Ausnahme, eine C-Jugend hatten wir im letzten Jahr nicht, dafür aber eine B 1 und eine B 2. Und im nächsten Jahr wird sich das wieder ändern. Nachdem wir 1992 die Jugendabteilung neu aufgestellt haben, ernten wir nun endlich die Früchte unserer Arbeit. Denn zuletzt spielten schon zwei Eigengewächse in der ersten und sechs in der zweiten Senioren-Mannschaft. Im nächsten Jahr kommen sieben Spieler raus, im übernächsten sind es dann neun. Natürlich hoffen wir, dass die Jungs alle dem Verein erhalten bleiben. Unsere A-Jugend ist in diesem Jahr zum zweiten Mal Meister der Kreisliga geworden und kämpft mit dem TuS Ennepetal und Westfalia Herne II im Moment in der Relegationsrunde um den Aufstieg in die Bezirksliga. Trainer Simon Dechering hat seinerzeit als erst 14-Jähriger Verantwortung und damals die F-Jugend übernommen. Unterstützt wird er von Vater Werner, der auch heute noch als Betreuer der Mannschaft arbeitet.“

Frank Grundmann (Trainer 1. Seniorenmannschaft): „Der Aufstieg in die A-Kreisliga im letzten Jahr war zum 50. Geburtstag des Vereins fast schon Pflicht. Normalerweise kann man mit Platz acht als Aufsteiger nun am Saisonende auch absolut zufrieden sein, unser Minimalziel war, nicht in Abstiegssorgen zu geraten. Aber als Trainer ärgert man sich immer, wenn noch mehr drin gewesen wäre. Bei optimalem Saisonverlauf, ohne verletzungsbedingte Ausfälle, hätte für die Mannschaft noch eine bessere Platzierung herausspringen können, aber nach einer starken Phase war dann irgendwann die Luft raus. Jetzt geht es darum, den Kader rundzuerneuern, denn wir wollen neue Leute aus der A-Jugend an die erste Mannschaft heranführen. Der Nachwuchs hat großes Potenzial und wird uns in Zukunft sicherlich weiterhelfen. Die Jungs bringen frisches Blut rein. Durch familiäre Verbindungen ist die Verwurzelung mit dem Klub natürlich bei dem ein oder anderen besonders stark. Zudem sind die meisten schon lange beim SC, die Identifikation mit dem Verein ist deshalb über die Jahre gewachsen - dafür machen wir schließlich die Arbeit in den Jugendmannschaften. Angesichts unserer bescheidenen finanziellen Möglichkeiten bleibt uns auch gar nichts anderes übrig, wir backen hier in Schaffrath kleine Brötchen. Da ist die Bezirksliga allerhöchstens ein Fernziel. Wenn wir im Jubiläumsjahr mit der ersten Seniorenmannschaft in der A-Kreisliga den Blick eher nach oben als nach unten richten können, sind wir zufrieden.

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