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Bayer will "letzten Strohhalm" DFB-Pokal ergreifen
"Ein Sieg ist Pflicht"

DFB-Pokal: Bayer will "letzten Strohhalm" ergreifen
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Für Bayer Leverkusen ist es die letzte verbliebene Hintertür auf dem Weg zurück nach Europa, für Trainer Bruno Labbadia geht es vielleicht schon um seinen Job. Nur ein Sieg im heutigen Halbfinale des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten FSV Mainz 05 (20.30 Uhr/live in der ARD und bei Premiere) kann den Werksklub nach dem Absturz in der Rückrunde noch vor einer weiteren Saison ohne Europacup-Teilnahme und den Trainer womöglich vor unangenehmen Folgen bewahren.

"Ein Sieg ist Pflicht", sagt Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser, der vor der Saison die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb als unmissverständliches Ziel ausgegeben hatte. Im vergangenen Jahr war Labbadias Vorgänger Michael Skibbe um einen Zähler daran gescheitert. "Es ist realistischer, über den Pokal noch in das internationale Geschäft einzuziehen", meint Sportchef Rudi Völler. Mit nur zehn Punkten in elf Rückrundenspielen ist Bayer bis auf den neunten Platz der Liga durchgereicht worden. So hätte eine Niederlage im "Spiel des Jahres" (Völler) für Bayer fatale Folgen. Die Vermarktung der neuen Arena wäre in Frage gestellt und Nationalspieler wie Schlussmann Rene Adler und Simon Rolfes wären nur noch schwer zu halten.

Foto: firo.

Daran wollte Labbadia nicht denken, nach der 1:2-Pleite beim VfL Wolfsburg ist der Coach als Motivator gefragt. "Berlin ist ein Riesen-Erlebnis. Dafür muss man 90 oder 120 Minuten alles geben", sagt Labbadia, der als Spieler 1990 mit dem 1. FC Kaiserslautern den Cup geholt hatte.

Das Endspiel-Feeling kennt auch Simon Rolfes von 2004 als Reservespieler von Werder Bremen. "Das ist ein einmaliges Erlebnis in der Fußball-Karriere", sagt der Mittelfeldspieler. Man müsse das Viertelfinale gegen Bayern München zum Vorbild nehmen: "Dann bin ich optimistisch, dass wir das Finale erreichen."

Beim 4:2 im Viertelfinale gegen die Bayern hatte Bayer eine Gala-Vorstellung abgeliefert, ansonsten erlebten die Leverkusener Fans im Ausweichquartier Düsseldorf fast ausnahmslos triste Stunden. In der Bundesliga sprangen in fünf "Heimspielen" nur drei Pünktchen heraus. Und gegen Mainz droht gar ein Auswärtsspiel in doppeltem Sinne. Mehr als 10.000 Mainzer Fans wollen die Reise in die NRW-Landeshauptstadt antreten.

Foto: firo.

Trotzdem stapelt FSV-Trainer Jörn Andersen tief. "Wir fahren als krasser Außenseiter nach Düsseldorf - wie immer, wenn ein Zweitligist bei einem Erstligisten antreten muss. Aber unsere Mannschaft glaubt an sich. Wir haben ja auch schon die Sensationen gegen Köln und Schalke geschafft. Warum sollten wir das nicht auch gegen Leverkusen schaffen?"

Das vorrangige Mainzer Ziel bleibt aber der Aufstieg, und da haben die Rheinhessen in letzter Zeit geschwächelt. Deshalb schiebt Präsident Harald Strutz die Pokal-Träume auch beiseite: "Wenn wir nicht aufsteigen, dann wird es natürlich einen Umbruch geben. Dann müssen wir ganz anders planen."

Ein besonderes Spiel wird die Partie für Bayer-Verteidiger Manuel Friedrich, der in Mainz den Sprung in den Profifußball geschafft hatte. "Es war ein Wunschtraum von mir, gegen Mainz zu spielen. Viel lieber wäre mir natürlich ein Duell im Finale gewesen", sagt Friedrich, dessen Vater Hubert FSV-Jugendleiter ist.

Personell gibt es bei Bayer noch einige Fragezeichen, so ist der Einsatz von Nationaltorhüter Rene Adler (Schulter) und Mittelfeldspieler Renato Augusto (Knie) noch offen.

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