Eine Abkehr des Deutsch-Türken nach dessen 12-Minuten-Debüt bei der 0:1-Niederlage gegen Norwegen am vergangenen Mittwoch in Düsseldorf ist laut Niersbach ohnehin nicht mehr vorstellbar. "Das ist eine Diskussion, der wir uns gar nicht stellen wollen. Denn wir wissen von Mesut nach den Gesprächen mit Bundestrainer Joachim Löw, dass er sich eindeutig für Deutschland entschieden hat", sagte Niersbach.
Zuvor hatte der kicker in seiner Montags-Ausgabe berichtet, dass Özil trotz seines ersten A-Nationalmannschafts-Einsatzes theoretisch noch nicht an den DFB gebunden sei. Denn in den Statuten des Weltverbandes FIFA ist auf Seite 64 unter Artikel 18, Absatz 1 a festgehalten, dass ein Spieler erst dann nicht mehr den Verband wechseln darf, wenn er in einem offiziellen Wettbewerbsspiel eingesetzt wurde.
Normale Länderspiele wie der Test gegen Norwegen zählen nicht dazu, wie ein FIFA-Sprecher dem kicker bestätigte. Der Weltverband hatte diesen Passus in seinen Statuten im Mai 2008 modifiziert, um alle Unklarheiten auszuräumen. Erst wenn Özil in den WM-Qualifikationsspielen gegen Liechtenstein (28. März/Leipzig) oder Wales (1. April/Cardiff) aufläuft, ist er endgültig an den DFB gebunden. "Das wusste ich nicht. Da lässt man wieder eine Tür auf, dafür fehlt mir das Verständnis", sagte Bundestrainer Joachim Löw.
Mesut Özil ist in Deutschland aufgewachsen und hatte zuletzt bereits keinen Zweifel daran gelassen, nur für die DFB-Auswahl auflaufen zu wollen. Er habe sich ständig mit dem Thema beschäftigt, "mit dem Ergebnis, dass es richtig ist, für Deutschland zu spielen. Hier wurde ich geboren und zum Fußballer ausgebildet. Für mich war deshalb von Anfang an klar, dass ich nur für Deutschland spielen will", sagte der gebürtige Gelsenkirchener.