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Plüderhausen gewinnt Tischtennis-Pokal
Ein Außenseiter überflügelt die "Boll Boys"

Tischtennis: Ein Außenseiter überflügelt die "Boll Boys"
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Als die krassen Außenseiter des SV Plüderhausen den Pokal in die Höhe stemmten, hing beim hohen Favoriten Borussia Düsseldorf längst der Haussegen schief. Der mit den Olympiazweiten Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Christian Süß angetretene Titelverteidiger scheiterte beim Final Four in Hannover sensationell im Halbfinale an Werder Bremen.

Während das Tischtennis-Dorf Plüderhausen den größten Erfolg der Klubgeschichte feierte, rechnete Borussia-Manager Andreas Preuß mit seinen Stars ab. "Wenn wir mit dieser Truppe antreten, erwarte ich einfach einen Sieg. Die Nationalspieler sind so große Kulissen gewohnt und dürfen sich nicht verrückt machen lassen", schimpfte Preuß. Nach dem 2:3 gegen Bremen mussten die hochbezahlten Stars des deutschen Meisters tatenlos zusehen, wie Plüderhausen vor 4200 Fans die Hanseaten mit 3:1 besiegte.

Auch Christian Süß enttäuschte auf der ganzen Linie. (Foto: firo)

Preuß ließ bei seinem Rundumschlag lediglich Boll außen vor, der eine tadellose Vorstellung ablieferte und für Düsseldorf ohne Satzverlust zwei Punkte holte. Dagegen versagten Ovtcharov und Süß auf der ganzen Linie, verloren erst ihre Einzel und dann das gemeinsame Doppel. "Dima und Christian müssen lernen, den eigenen hohen Ansprüchen auch in einer solchen Situation gerecht zu werden", sagte Preuß.

Ausgerechnet in dem neuen Spektakel in einer modernen Multifunktionshalle mit anschließendem Pop-Konzert verpasste die Borussia den 19. Pokalsieg. Führungsspieler Boll nahm seine Mitstreiter jedoch in Schutz: "Natürlich sind wir enttäuscht. Ich habe bereits einige Jahre mehr auf dem Buckel und eine bessere Verfassung, um solche langen Belastungsstrecken zu verarbeiten. Das fehlt den jüngeren Spielern noch."

Das Turnier stand ohnehin im Zeichen der Underdogs, was vor allem an Plüderhausen lag. Im Halbfinale besiegten die Schwaben Bundesliga-Tabellenführer TTC Frickenhausen/Würzburg nach 0:2-Rückstand noch 3:2. Im Endspiel holte der von den 80 mitgereisten Fans lautstark angefeuerte Jacub Kosowski dann den entscheidenden Punkt gegen Bremen. "Die Mannschaft hat mir das schönste Geschenk gemacht", sagte Manager Geritt Albrecht, der in Hannover überraschend mehr als seinen 64. Geburtstag zu feiern hatte.

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