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Eishockey: Busch muss weiter auf sein Urteil warten
Entscheidung erst am Mittwoch

Eishockey: Busch muss weiter auf sein Urteil warten
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Nach zwei Monaten Verletzungspause kehrte Florian Busch am Freitag aufs Eis zurück, doch der Nationalspieler könnte schon bald wieder auf der Tribüne sitzen. Erst am kommenden Mittwoch erfährt der 23-Jährige vom deutschen Meister Eisbären Berlin, ob er für seine verweigerte Dopingkontrolle im März doch noch gesperrt wird.

Das Adhoc-Schiedsgericht des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hörte zwar am Freitag in Frankfurt/Main den Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) an. "Doch eine Entscheidung werden wir erst am kommenden Mittwoch kommunizieren", erklärte der Zürcher Sportrechtlers Stephan Netzle, der Vorsitzende des dreiköpfigen Gerichts.

Das Gremium muss entscheiden, ob der DEB sein mildes Urteil mit einer öffentlichen Verwarnung, Geldstrafe und gemeinnütziger Arbeit revidieren muss. Die WADA hatte beantragt, Busch zwei Jahre national und international vom Spielbetrieb auszuschließen. Beide Seiten erläuterten am Freitag in Frankfurt ihre Sicht der Dinge.

Die WADA, durch die Stuttgarter Rechtsanwälte Matthias und Marius Breucker vertreten, bot drei Zeugen auf, um den Ablauf am 6. März zu rekonstruieren. Unter anderem sagte der Kontrolleur aus, den Busch zunächst weggeschickt hatte. Wenig später hatte der Nationalspieler bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) angerufen, um sich zu entschuldigen. Die Kontrolle wurde anschließend nachgeholt, das Ergebnis war negativ. Der DEB sperrte Busch nicht wie im NADA-Code vorgesehen, der Stürmer wurde mit den Eisbären deutscher Meister und nahm im Mai an der WM in Kanada teil.

"Wir sitzen zwischen allen Stühlen", sagte DEB-Präsident Uwe Harnos in einer Verhandlungspause. Mit einer gütlichen Einigung rechnet der Kaufbeurer Anwalt nicht: "Ich glaube nicht, dass das Gericht den gordischen Knoten lösen kann." Matthias Breucker betonte, dass die WADA weiterhin eine zweijährige Sperre fordere. Zu einer möglichen Verkürzung auf ein Jahr wollte er sich nicht äußern.

Der DEB, in Frankfurt durch Harnos und Generalsekretär Franz Reindl vertreten, will das Urteil des Schiedsgerichts auf jeden Fall akzeptieren. "Wir setzen das eins zu eins um", sagte Harnos. Auch die Deutsche Eishockey Liga (DEL) würde eine Sperre übernehmen. Für diesen Fall hat allerdings Buschs Rechtsanwalt Klaus Sturm bereits weitere Schritte angekündigt. "Dann werden wir dagegen gerichtlich vorgehen. Er ist Profi und muss seinen Lebensunterhalt verdienen", erklärte Sturm.

Gegen eine Sperre spricht, dass Busch bis heute keine Athletenvereinbarung unterschrieben hat, in der er das Anti-Doping-Regelwerk anerkennt. Zudem nahm der DEB erst nach dem Fall Busch den NADA-Code in seine Statuten auf. Die DEL will zum 1. Januar den neuen WADA-Code adaptieren.

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