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Klopps Team geht perfekt gerüstet ins „Ruhrpott“-Duell
„Das Derby ist das Größtmögliche“

BVB: Klopps Team geht perfekt gerüstet ins „Ruhrpott“-Duell
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Nach dem 1:0-Erfolg beim 1. FC Köln, bei dem nicht nur das Ergebnis, sondern besonders die spielerische und taktische Leistung der Elf von Trainer Jürgen Klopp auf ganzer Linie stimmte, kennt die Stimmung bei Borussia Dortmund momentan keine Grenzen.

Zweifel daran, dass sich die Lage nach dem heutigen Match gegen den VfL Bochum ändern könnte, bestehen - zumindest im Dortmunder Umfeld - kaum.

Klopp warnt allerdings entschlossen davor, den derzeit auf einem Abstiegsrang liegenden Revier-Nachbarn zu unterschätzen: „Unser Ziel ist es natürlich, drei Punkte zu holen. Aber das wird viel schwerer, als es sich manche vorstellen.“ Der frühere Mainzer verweist dabei auf die starken VfL-Auftritte der vergangenen Wochen, in denen zwar die Leistung, nicht aber die Resultate überzeugen konnte.

Jürgen Klopp (rechts) und Sportdirektor Michael Zorc (links) haben gegen Bochum drei Punkte im Blick.

„Der Punkt in München war keineswegs geklaut“, frischt Klopp die Erinnerungen an die famose Bochumer Aufholjagd beim 3:3-Unentschieden bei den Bayern auf, bevor er betont: „Sie haben es sich mit einer unglaublichen Leistung erkämpft und auch erspielt.“

Dass das Team von Marcel Koller mehr kann, als man nach dem Blick auf die Tabelle vermuten könnte, bestätigte nicht zuletzt die 1:3-Heimniederlage gegen 1899 Hoffenheim. Klopp, dessen Mannschaft ihrerseits beim 1:4 in Mannheim Lehrgeld zahlen musste, zeigt sich nach der Auswertung der Videoaufnahmen jedenfalls sichtlich beeindruckt: „Es gab in dieser Spielzeit bislang nicht viele Mannschaften, die Hoffenheim so am Haken hatten.“

Trotzdem kochte der Topf beim VfL in den letzten Tagen beinahe über. Die „Koller raus“-Rufe vom vergangenen Mittwoch waren dafür nur die deutlichsten, weil lautesten Beweise. Unterstützung bekommt der Schweizer ausgerechnet vom kommenden Kontrahenten: „Ich verstehe die Unruhe in Bochum nicht wirklich. Das zeigt mir eigentlich nur, dass in Deutschland viele immer noch nicht wissen, was Hoffenheim eigentlich bedeutet. Wenn man eine Krise zu bewältigen hat, kommt ein Match gegen 1899 sicher zum ungünstigsten Zeitpunkt.“

Nimmt seinen Bochumer Kollegen Marcel Koller in Schutz: BVB-Coach Jürgen Klopp.

Erst recht, wenn es im Anschluss daran zum Duell gegen den großen Nachbarn Borussia Dortmund geht. Das gemeinhin als „kleine“ Derby bezeichnete Aufeinandertreffen der A40-Nachbarn elektrisiert die Region zwar nicht in der gleichen Weise wie das Dortmunder Duell mit dem FC Schalke, dennoch sind die 90 Minuten keineswegs Bundesliga-Alltag. „Ich weiß, dass man offiziell vom ‚kleinen‘ Derby spricht“, stellt der BVB-Coach seine gesammelten „Ruhrpott“-Kenntnisse unter Beweis, erweitert den Wissensstand aber um eine ganz eigene Auslegung: „Wir haben heute kein anderes Derby, deshalb ist es das Größtmögliche. Wir werden uns mit nichts anderem beschäftigen. Sondern versuchen, auch in dieser Partie unseren Weg weiterzugehen.“

Dass man mit einer beeindruckenden Serie aus sieben ungeschlagenen Pflichtspielen in Folge in die Partie gehen kann, sei dabei zwar „durchaus hilfreich“, eine Sieg-Garantie ist das jedoch nicht. Erst recht nicht, weil gleich hinter fünf Spielern des BVB kleine bis mittelgroße Fragezeichen stehen.

Jakub Blaszczykowski, der am vergangenen Mittwoch wiederholt böse gefällt wurde, Nelson Valdez und Tamas Hajnal plagten sich in den vergangenen Tagen mit Muskelproblemen herum.

Und auch Kapitän Sebastian Kehl blieb nicht beschwerdefrei. „Hätten wir nicht sowieso im Training auf Regeneration gesetzt, hätte ich ihn für einen Tag rausgenommen“, berichtet Klopp, der nicht übersehen hat, dass sich sein Spielführer in den letzten Wochen kontinuierlich steigerte und mittlerweile auch leistungstechnisch wieder ein echter Leader ist.

Wieder ein richtiger Leader: BVB-Kapitän Sebastian Kehl.

Dass diese Entwicklung auch etwas mit der Strafversetzung des 28-Jährigen beim Spiel gegen Hoffenheim zu tun haben könnte, verneint der Ex-Mainzer allerdings: „Das sollte keinesfalls ein Denkanstoss sein. Grundsätzlich stelle ich die Mannschaft auf, die aus meiner Sicht die größten Chancen auf einen Erfolg hat. Das hat Sebastian nun eben einmal nicht dazu gehört. Aber mittlerweile spürt man förmlich, wie die Kraft und Spritzigkeit bei ihm zurückkehrt.“

Gegen den VfL wird es erneut darauf ankommen, ob Kehl der gesamten Mannschaft eine solche Stabilität verleihen kann, wie bei seinem bärenstarken Auftritt in Köln, zumal die Bochumer mit einer ähnlichen Formation agieren werden wie die Domstädter am vergangenen Mittwoch.

Klopp betont: „Wir können uns darauf gut einrichten, auch wenn sie wohl einige kleinere Umstellungen vornehmen werden. Trotzdem ist es nicht wie bei ‚Casablanca‘.“ Anders als beim Hollywood-Klassiker, in dem Sam immer und immer wieder den gleichen Song spielt, ist der heutige Erfolg des BVB keinesfalls garaniert.

Doch der 41-Jährige gibt sich optimistisch: „Ich bin sehr zufrieden mit der Atmosphäre, die im Team herrscht. Die Jungs haben Blut geleckt und wollen an ihre Leistung anknüpfen.“ Für die leidgeprüften Bochumer müssen diese Worte fast wie eine kleine Drohung klingen...

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