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Gladbach: Ziege wird Meyers Assistent, Eberl Sportdirektor
"Deutschland hat auf mich gewartet"

Gladbach: Ziege wird Meyers Assistent, Eberl Sportdirektor
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Für seine alte Liebe Borussia Mönchengladbach ist Trainer-Rentner Hans Meyer noch einmal aus dem Ruhestand zurückgekehrt.

Mit gewohnt flotten Sprüchen und großem Optimismus hat der 65-Jährige am Sonntag seine zweite Amtszeit am Niederrhein angetreten und soll den fünfmaligen deutschen Meister vor dem Abstieg retten. "Angesichts aller Reaktionen, die ich bisher erlebt habe, habe ich das Gefühl, dass ganz Deutschland darauf gewartet hat", sagte Meyer, der die Borussia bereits von September 1999 bis März 2003 betreut und zuletzt bis Februar beim 1. FC Nürnberg gearbeitet hatte.

Hans Meyer ist zurück in Mönchengladbach (Foto: firo).

Man solle keine Heuchelei heraushören, "aber Borussia ist eine Herzensangelegenheit. Ich habe eine besondere Sympathie für diesen Verein. Das hat natürlich eine Rolle gespielt", sagte der gebürtige Thüringer, der Ehrenmitglied ist und bei den Fans Kultstatus genießt: "Die Borussia ist von meinen acht Stationen eine, an die ich immer besonders gerne gedacht habe, auch wenn ich nach dem Abstieg nicht nächtelang wach gelegen habe."

Als Co-Trainer wird Meyer, der einen auch für die 2. Liga gültigen Vertrag bis 2010 erhielt, neben Dauer-Assistent Jürgen Raab künftig Christian Ziege zur Seite stehen. Dessen Amt des Sportdirektors übernimmt Meyers Ex-Spieler Max Eberl, bisher Direktor für Nachwuchs und Amateure. Ziege holte als Interimscoach am Freitag ein 2:2 beim VfL Bochum, nachdem der Zweitliga-Meister unter dem entlassenen Jos Luhukay sechs der ersten sieben Spiele verloren hatte. Meyer ist froh, den Europameister von 1996 bei der Mannschaft zu haben. "Christian, Du hast in Italien und England gespielt. Sprachlich bist du mir mit meinen drei Brocken holländisch und fünf Brocken russisch weit überlegen", sagte der Coach zum künftigen Assistenten bei der Pressekonferenz.

Christian Ziege wird Meyers Co-Trainer (Foto: firo).

Ziege ist nach der zehntägigen Erfahrung als Chefcoach froh, künftig im Trainerstab zu arbeiten: "Wenn ich auf dem Platz stehe, kann ich der Mannschaft am meisten helfen. Da kann ich viel besser das, was ich selbst erlebt habe, weitergeben." Fans und Medien hatten im Vorfeld bereits spekuliert, dass der bisherige Sportdirektor das Assistenten-Amt übernehmen und so als künftiger Chefcoach aufgebaut werden soll. Meyer ist optimistisch, mit dem Tabellenvorletzten die Klasse halten zu können. "Ich glaube, dass ich es mit meiner Erfahrung und den vielen guten Leuten, die hier arbeiten, schaffen kann. Wenn ich das nicht glauben würde, hätte ich nicht unterschrieben", hatte der Coach schon kurz vor seiner Vorstellung in Mönchengladbach im DSF gesagt: "Hinter dem Ziel, unbedingt die Klasse zu halten, muss alles zurückstehen, auch konzeptionelle Ausrichtungen. Denn diese wären bei einem erneuten Abstieg alle über den Haufen geworfen. Das wäre wirklich ein großer Rückschlag für diesen tollen Verein."

Dass der Klub erst vier Punkte aus acht Spielen auf dem Konto hat, ist für den neuen Chef-Trainer völlig unverständlich. "Es kann doch nicht sein, dass Köln und Hoffenheim, die letztes Jahr hinter uns standen, fußballerisch plötzlich so viel besser sein sollen als wir", sagte er: "Es muss einfach mehr in dieser Mannschaft stecken." Der Gladbacher Aufsichtsratschef Hermann Jansen hatte Meyer als "sehr erfahrenen und sympathischen Trainer" und den "richtigen Mann in unserer Situation" bezeichnet.

Und auch die Spieler freuen sich schon auf den kauzigen Coach. "Er kennt den Klub, er kennt die Situation - das passt super", sagte Abwehrspieler Alexander Voigt. Mit sieben Trainern, Ziege nicht mitgerechnet, hatte es die Borussia seit Meyers Rücktritt versucht und war mit keinem glücklich geworden. Bei seiner Rückkehr trifft Meyer neben Eberl auf zwei weitere ehemalige Spieler als künftige Mitarbeiter: Uwe Kamps ist heute Torwarttrainer, Steffen Korell Teammanager.

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